Gaslighting - Beispiele, Anzeichen, Strafbarkeit

  • 13 Minuten Lesezeit

Das Wort Gaslighting beschreibt eine der grausamsten Formen psychischer Manipulation. Beim Gaslighting wird die Wahrnehmung der Betroffenen durch die Täter so verändert, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, die Realität zu erkennen. Sie halten nur noch das für wahr, was die Täter ihnen sagen. Im Endstadium des Gaslightings sind die Betroffenen praktisch keine eigenständigen Persönlichkeiten mehr. Die Täter können mit ihnen machen, was sie wollen und die Betroffenen werden dies sogar noch für richtig halten!

Klingt unglaublich? Ist aber leider Realität.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Gaslighting erkennen und was Sie dagegen tun können.


A. Wie schaffen es die Täter, die Betroffenen derart zu manipulieren?

B. Wo tritt Gaslighting am häufigsten auf?

C. Strafbarkeit von Gaslighting

D. Welche Rechte haben Betroffene, um sich zu wehren?

E. Verhaltenstipps für Betroffene und Freunde, die helfen wollen


A. Wie schaffen es die Täter, die Betroffenen derart zu manipulieren?

Gaslighting funktioniert ähnlich wie Mobbing. In beiden Fällen handelt es sich um eine Vielzahl kleiner Nadelstiche, die einzeln gesehen nicht unbedingt schwerwiegend sind. Die Nadelstiche über Wochen und Monate zusammengenommen haben aber eine grausame Wirkung.

Der Unterschied liegt darin, dass bei Mobbing die Betroffenen fertig gemacht werden sollen, während sie bei Gaslighting gefügig gemacht werden sollen.


1. Das Verändern der Realität

Der erste Schritt der Täter richtet sich gegen die wahrgenommene Realität der Betroffenen. Sie verunsichern die Betroffenen so stark, dass diese das Gefühl haben, ihrer eigene Wahrnehmung nicht mehr vertrauen zu können.

Dies geschieht durch

  • das Manipulieren der Gefühle der Betroffenen,
  • das Manipulieren der Erinnerungen der Betroffenen,
  • das Manipulieren der Selbstwahrnehmung der Betroffenen,
  • das Manipulieren der Außenwahrnehmung der Betroffenen,

Sobald die Betroffenen auf die Manipulationsversuche der Täter ganz natürlich damit reagieren, dass sie ihre eigenen Eindrücke der Realität verteidigen, sagen die Täter den Betroffen, dass diese offensichtlich „nicht normal“ seien. Dadurch verlagern die Täter die Schuld an der Situation auf die Betroffenen. Die Täter stellen sich immer als diejenigen dar, die die Betroffenen nur auf deren Probleme hinweisen.

Typische Sätze der Täter hierbei sind:

  • Du merkst aber schon, dass du gerade völlig hysterisch bist?
  • Wenn du das nicht mal bemerkst, solltest du vielleicht zu einem Arzt gehen!
  • Du bist unglaublich emotional!
  • Das klingt gerade alles ziemlich verrückt. Das merkst du auch, oder?
  • Du bist ja nicht normal!
  • Jemand anderes als ich würde es mit dir nicht aushalten!


a) Das Manipulieren der Gefühle 

Dies geschieht typischerweise dadurch, dass den Betroffenen das Recht abgesprochen wird, sich auf eine bestimmte Art zu fühlen. Durch diese Techniken unterbinden die Täter sämtliche Gefühle, die die Betroffenen an den „guten Absichten“ der Täter zweifeln lassen könnten.

Beispiel:

Angelika sagt zu ihrem Freund Manfred, dass sie es sehr bedauere, dass sie nicht mehr viel mit anderen Menschen unternehmen würden. Manfred rastet daraufhin aus und brüllt sie an, was für ein undankbarer Mensch sie doch sei. Er würde seine ganze Zeit und Energie opfern, um Angelika vor missgünstigen Menschen zu beschützen und jetzt würde sie es wagen, sich zu beschweren. Außerdem würden sie nur deshalb so wenige andere Leute treffen, weil es kaum jemanden gäbe, der es mit einer so durchgedrehten Frau wie Angelika länger als fünf Minuten aushalte.


b) Das Manipulieren der Erinnerungen

Eine weitere Handlung der Täter ist das Verändern des Umfelds sowie das Verstecken von Gegenständen der Betroffenen. Die Täter wollen damit erreichen, dass die Betroffenen an ihrem Gedächtnis zweifeln. Denn dann haben die Täter die Macht, die Vergangenheitserinnerungen der Betroffenen nach ihren Wünschen zu verändern. Die Betroffenen werden den Geschichten der Täter nach einiger Zeit mehr Glauben schenken als ihren eigenen Erinnerungen.

Beispiel:

Sebastian legt seinen Autoschlüssel immer in dieselbe Schublade der Kommode im Eingangsbereich der Wohnung. Seine Freundin Corinna nimmt den Schlüssel an sich und versteckt ihn im Keller. Als Sebastian am nächsten Tag mit dem Auto wegfahren will, sucht er verzweifelt seinen Schlüssel. Corinna schaut ihm eine Zeitlang zu und fragt ihn dann, ob er sich wirklich nicht erinnern könne, wo er den Schlüssel hingelegt habe. Als Sebastian dies verneint, sagt sie ihm, dass er gestern, als er mit dem Auto nach Hause gekommen ist, erst einmal in den Keller gegangen sei. Sebastian kann sich nicht daran erinnern, gestern überhaupt im Keller gewesen zu sein und sucht erst einmal in der Wohnung weiter. Erst nach einer Weile entschließt er sich, im Keller nachzuschauen. Dort findet er den Schlüssel. Corinna kommentiert dies mit den Worten „Ich finde es schlimm, dass du dich nicht einmal daran erinnern kannst, dass du gestern im Keller warst. Aber das ist ja nicht das erste Mal, dass du nicht mehr weißt, was du gemacht hast“.


c) Das Manipulieren der Selbstwahrnehmung

Bei der Manipulation der Selbstwahrnehmung der Betroffenen werten die Täter die Fähigkeiten der Betroffenen ab oder leugnen diese komplett. Ebenfalls häufig ist das Verdrehen der von den Betroffenen gemachten Äußerungen. Auch das Vorwerfen eines unangemessenen Verhaltens oder einer unangemessenen Kleidung gehört zu dieser Kategorie.

Beispiel:

Corinna und Sebastian haben gerade die Geburtstagsfeier von Corinnas Schwester verlassen, als Corinna gegenüber Sebastian aggressiv wird und sich darüber aufregt, dass Sebastian sich gegenüber ihrer Schwester absolut unanständig verhalten habe. Sebastian ist fassungslos, da er sich mit Corinnas Schwester ganz entspannt unterhalten hat. Corinna erzählt davon, dass ihre Schwester entsetzt gewesen sei, wie vulgär Sebastian ihr gegenüber aufgetreten sei. Ihre Schwester sei fassungslos, dass Corinna immer noch mit einem Mann wie Sebastian zusammen ist.


d) Das Manipulieren der Außenwahrnehmung

Nicht nur die Wahrnehmung des eigenen Verhaltens der Betroffenen, sondern auch deren Einschätzung anderer Personen wird durch die Täter in Frage gestellt.

Beispiel:

Angelika und ihr Freund Manfred kommen von einer Firmenfeier des Unternehmens, in dem Manfred arbeitet. Angelika berichtet ihm, dass sie sich, als Manfred auf der Toilette war, sehr nett mit Frauke unterhalten hat und fragt ihn, ob sie Frauke nicht einmal zu einem gemeinsamen Essen einladen könnten. Manfred reagiert empört und hält Angelika vor, dass Frauke die letzte Person sei, die er einladen würde. Frauke verhalte sich nach außen immer ausgesprochen freundlich, aber das sei nur Fassade. Er kenne Teile von Fraukes Familie und er habe schon immer das merkwürdige Gefühl gehabt, dass diese nicht ehrlich seien. Außerdem hätte sich Frauke ihm gegenüber bei der Arbeit mehrmals extrem schlecht verhalten. Es sei aber typisch, dass Angelika wieder auf so eine Blenderin hereingefallen sei. Sie könne einfach nicht beurteilen, welche Menschen es wirklich gut mit ihr meinten und welche nicht.


2. Trennung der Betroffenen von Freunden und Verwandten

Dies ist für das Vorhaben der Täter besonders wichtig, da nahestehende Personen die Betroffenen davon überzeugen könnten, dass die ganzen Erzählungen der Täter nichts anderes als Lügen sind. Daher werden vom Täter nach und nach die Kontakte der Betroffenen zu anderen Menschen gekappt, bis diese keine Verbindung mehr zur Außenwelt haben.

Beispiel:

Sebastian berichtet Corinna davon, dass er beim Einkaufen seinen guten Freund Roland getroffen hat. Dabei habe er Roland davon erzählt, dass er zur Zeit ständig Erlebnisse vergesse und Corinna ihn immer wieder darauf hinweisen müsse, wie es wirklich passiert ist. Roland habe entgegnet, dass das in Sebastians Alter gar nicht sein könne und das vielleicht mit Corinna etwas nicht stimme. Daraufhin sagt Corinna zu Sebastian, dass sie etwas über Roland wüsste - sie sich aber bisher nicht getraut habe, ihm das zu sagen. Sie habe gehofft, ihm die Wahrheit ersparen zu können. Über einen Arbeitskollegen habe Corinna erfahren, dass Sebastians Beziehung zu seiner Ex-Freundin nicht deshalb in die Brüche gegangen sei, weil sie sich auseinandergelebt hätten. Es sei vielmehr so gewesen, dass sich Roland an die Ex-Freundin herangemacht und sie dazu gebracht hätte, Sebastian zu betrügen. Sie habe bis heute inständig gehofft, dass Sebastian selber merken würde, dass Roland kein guter Freund sei. Roland habe auch schon versucht, sie zu verführen - sie sei aber standhaft geblieben, da sie Sebastian über alle Maßen liebe. Daraufhin beendet Sebastian die Freundschaft mit Roland.


3. Einschüchterung

Im fortgeschrittenen Stadium des Gaslightings können die Täter zu offenen Drohungen übergehen, um ein Verhalten der Betroffenen zu erzwingen. Bei jeder ihrer Forderungen schwingen immer die folgenden Sätze mit:

  • „Es ist völlig gerechtfertigt, dass ich jetzt auch mal etwas von dir verlange, nachdem ich dein unnormales Verhalten schon so lange ertragen habe!“
  • „Denke daran, dass ich der einzige Mensch bin, der sich überhaupt mit dir abgibt!“


B. Wo tritt Gaslighting am häufigsten auf?


Gaslighting funktioniert dort am besten, wo die Täter mit den Betroffenen alleine sind. Dann haben die Betroffenen keine andere Person, die sie fragen können, ob ihre eigene Wahrnehmung wirklich falsch ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen den Worten der Täter glauben, ist in diesen Fällen erheblich höher. Daher sind Partnerschaften eine der Hauptkonstellationen, in denen Gaslighting auftritt. Gaslighting ist dabei eine vor allem von Narzissten angewendete Technik. Wie Sie sich von einer Beziehung mit einem Narzissten befreien können, erfahren Sie im Artikel "Narzissmus - Symptome - toxische Beziehung beenden".

Formen von Gaslighting gibt es aber auch bei Mobbing am Arbeitsplatz. Diese Formen erreichen allerdings selten denselben Grad an Intensität wie bei Gaslighting in Partnerschaften. In Unternehmen sind reine Zwei-Personen-Konstellationen und ähnlich enge Vertrauensverhältnisse wie bei Partnerschaften eher selten. Für die Betroffenen sind die Manipulationen der Täter aber trotzdem ganz sicher schlimm genug. Wenn Sie wissen wollen, welche Möglichkeiten Sie haben, um gegen Mobbing am Arbeitsplatz vorzugehen, dann empfehle ich Ihnen meinen Artikel „Mobbing am Arbeitsplatz - was kann ich tun?“.


C. Strafbarkeit von Gaslighting


Es gibt wie auch bei Mobbing keinen eigenen Straftatbestand, der das Gaslighting erfasst. Solange dies nicht der Fall ist, wird versucht, die Handlungen der Täter durch andere Straftatbestände zu erfassen.

Folgende Straftatbestände kommen dabei in Betracht:


1. Körperverletzung nach § 223 StGB

Psychische Gewalt wie bei Gaslighting kann dann zu einer Strafbarkeit wegen Körperverletzung führen, wenn die Auswirkungen bei den Betroffenen über die gewöhnliche Reaktion auf die Situation hinausgehen. Ein schlichtes Gefühl von Angst oder leichtes Herzrasen wird von den Gerichten als normal angesehen und reicht daher nicht aus.

Beispiele für Auswirkungen, bei denen eine Körperverletzung vorliegen kann:

  • dauerhafte negative Veränderung des Schlafverhaltens,
  • langanhaltende Weinkrämpfe bzw. Panikattacken oder
  • massive depressive Verstimmungen mit Selbstmordgedanken.


2. Beleidigung, § 185 StGB

Eine Beleidigung ist eine Aussage oder eine Handlung, durch die der Betroffene herabgewürdigt wird. Es gibt kaum einen Fall von Gaslighting, in dem es nicht zu Beleidigungen kommt.


3. Üble Nachrede, Verleumdung, §§ 186, 187 StGB

Dies betrifft vor allem Fälle, in denen die Täter gegenüber anderen Personen Lügen erzählen, um die Betroffenen schlecht zu machen.


4. Bedrohung, § 241 StGB

Eine Bedrohung liegt dann vor, wenn die Täter den Betroffenen mit der Begehung einer Straftat drohen, welche sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die körperliche Unversehrtheit, die persönliche Freiheit oder gegen eine Sache von bedeutendem Wert richtet. Beispiel: „Ich werde dich in den Keller sperren“.


D. Welche Rechte haben Betroffene, um sich zu wehren?


1. Kurzfristige Maßnahmen

Was als Sofortmaßnahme bei körperlicher Gewalt funktioniert, um sich vor den aktuellen Angriffen zu schützen - nämlich die Polizei zu rufen - bringt bei psychischer Gewalt in der Regel nichts. Die Polizei wird zwar kommen, aber wenn Sie den Beamten erzählen, dass Ihr Partner sie auf das Übelste manipuliert, dann bekommen Sie höchstens ein mitleidiges Lächeln statt wirklicher Hilfe. Das Problem liegt darin, dass Polizeibeamte im Hinblick auf psychische Gewalt nur selten gut geschult sind und sie auch nicht immer sicher sein können, ob ihr Eingreifen im Einzelfall verhältnismäßig wäre. Bei körperlicher Gewalt sehen die Beamten Prellungen oder Schnittverletzungen, bei psychischer Gewalt dagegen nur eine Person, die - aus welchen Gründen auch immer - mit den Nerven fertig ist.

Daher ist die beste unmittelbare Schutzmaßnahme, sich der Situation und dem Kontakt mit dem Täter zu entziehen. Wenn Sie vom Täter allerdings daran gehindert werden, die Wohnung zu verlassen, dann ist die Polizei der richtige Ansprechpartner.


2. Längerfristige Maßnahmen

Längerfristige Lösungen bietet das Gewaltschutzgesetz. Das Gewaltschutzgesetz dient dem Ziel, Betroffene von Gewalttaten zu schützen und ihnen effektive rechtliche Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Das Gewaltschutz greift auch in Fällen psychischer Gewalt, wenn diese zu psychischen oder körperlichen Gesundheitsstörungen führt.


Sie haben in diesem Fall folgende Rechte:

a) Das zuständige Gericht kann gegenüber den Tätern das Verbot aussprechen, die Wohnung der Betroffenen zu betreten.

b) Zudem kann den Tätern untersagt werden, sich im Umkreis der Wohnung der Betroffenen aufzuhalten. Damit soll verhindert werden, dass die Täter den Betroffenen in der Nähe ihrer Wohnung auflauern, um sie zu belästigen oder zu bedrohen.

c) Eine weitere Möglichkeit zum Schutz der Betroffenen ist das Aufenthaltsverbot an von den Betroffenen häufig genutzten Orten, wie z. B. deren Arbeitsort.

d) Das Gericht kann den Tätern ferner untersagen, zu den Betroffenen Kontakt aufzunehmen, und zwar weder körperlich noch durch Nutzung von Telekommunikation.

e) Ebenfalls untersagt werden kann die Herbeiführung des Zusammentreffens von Tätern und Betroffenen.

f) Einer der wichtigsten Ansprüche aus dem Gewaltschutzgesetz ist der Anspruch auf Überlassung der gemeinsamen Wohnung. Wenn die Betroffenen nicht mehr sicher in der gemeinsamen Wohnung leben können, so kann es erforderlich sein, dass ihnen die Wohnung überlassen wird. Die Betroffenen haben dann das Recht, in der Wohnung zu bleiben und die Täter müssen ausziehen.


3. Die Täter anzeigen

Wie bereits dargelegt können einzelne Handlungen im Rahmen des Gaslightings eine Straftat sein. Ob dies der Fall ist, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern hängt immer vom Einzelfall ab. Daher empfehle ich Ihnen, sich vor der Anzeige rechtlich beraten zu lassen. Sonst kann es Ihnen passieren, dass der Täter Sie selbst wegen falscher Verdächtigungen anzeigt.


E. Verhaltenstipps für Betroffene und Freunde, die helfen wollen


1. Tipps für Betroffene

Wenn Sie Situationen in Ihrer Partnerschaft erleben, die für Gaslighting typisch sind, dann sorgen Sie dafür, dass Sie einige Tage Abstand von Ihrem Partner haben. Denken Sie in Ruhe darüber nach, ob dies ein einmaliges Fehlverhalten des Partners war oder ob es in der Vergangenheit schon andere Manipulationsversuche gab. Sofern es ein Einzelfall war, halten Sie die Augen offen, ob ihr Partner weiter versucht, Sie zu manipulieren.

Wenn Ihnen allerdings auffällt, dass es bereits früher zu Manipulationen gekommen ist, dann verlassen Sie Ihren Partner! Sie brauchen dabei die Beziehung gegenüber dem Partner nicht für beendet zu erklären, denn diese ist in Wirklichkeit schon lange vorbei. Wenn jemand versucht, einen anderen Menschen auf derart grausame Weise zu manipulieren, haben seine Gefühle nichts mit Liebe zu tun.

Suchen Sie sich dabei alle Unterstützung, die Sie bekommen können - von Freunden, Hilfseinrichtungen oder Anwälten!


2. Tipps für Freunde, die den Betroffenen helfen wollen

Sobald Ihnen der Betroffene davon erzählt, das er in seiner Partnerschaft eine der Situationen erlebt hat, die für Gaslighting typisch sind, dann sollten Sie ihn sofort

  • darin bestärken, dass seine Wahrnehmung richtig ist, auch wenn der Partner etwas anderes erzählt.
  • darüber aufklären, dass dies keine Kleinigkeit, sondern ein erster Schritt von Gaslighting sein kann. Sollte ihnen der Betroffene nicht glauben, dann schicken Sie ihm einfach den link zu diesem Artikel.

Wenn Sie merken, dass die Manipulationen des Täters schon Früchte getragen haben, sollten Sie bei der Bestärkung des Betroffenen vorsichtig sein. Sagen Sie dann niemals direkt, dass der Täter lügt oder böse Absichten hat. Der Betroffene wird dem Täter davon umgehend berichten - auch dann, wenn er Ihnen verspricht, dies nicht zu tun. Das hat zur Folge, dass der Täter sofort damit beginnen wird, den Kontakt zu Ihnen zu unterbinden.

Nutzen Sie stattdessen eine indirekte Form der Bestärkung - zum Beispiel so: „Wenn du dir sicher bist, dass du die Möbel nicht umgestellt hast, dann frage ich mich, wo eigentlich das Problem ist.“ 

Damit stellen Sie die Täter nicht als Lügner dar, sondern sorgen unterschwellig dafür, dass die Betroffenen selbst darauf kommen, wer hier das Problem ist. Es gibt natürlich keine Garantie, dass dies in jedem Fall funktioniert. Allerdings sind die Chancen erheblich höher, als wenn Sie die Manipulationen des Täters direkt ansprechen.


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