Gigaset-Insolvenz: Vermeiden Sie DIESE Fehler (Tipps für Arbeitnehmer)

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Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck und Dr. Attila Fodor, Berlin.


Gigaset, ein Telefonhersteller, hat wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragt; geplant ist eine Sanierung in Eigenregie. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ.net, am 20.09.2023. Was bedeutet das für die über 800 Mitarbeiter von Gigaset? Wie schützen sie sich am besten vor Nachteilen? Dazu der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck:


Der wichtigste Tipp betrifft die Rechtsschutzversicherung: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten eine abschließen, falls sie noch nicht versichert sind, oder sicherstellen, dass die bestehende Rechtsschutzversicherung die Kosten der Rechtsvertretung übernimmt. Im Zweifel sollte der Arbeitnehmer bei der Versicherung anrufen und nachfragen, ob Arbeitsrecht abgedeckt ist und ob der Deckungszusage etwas im Weg stehen könnte, beispielsweise nicht rechtzeitig gezahlte Beiträge.


Dass sich die Rechtsschutzversicherung vor allem bei Kündigungen in der Insolvenz für Arbeitnehmer lohnt, liegt daran, dass die Klageaussichten dort tendenziell schwächer sind, als bei Kündigungen außerhalb der Insolvenz. Haben Arbeitnehmer bei betriebsbedingten Kündigungen üblicherweise wegen der hohen Hürden des Kündigungsschutzgesetzes fast immer gute Aussichten, die Klage zu gewinnen oder zumindest eine hohe Abfindung herauszuholen, sind Kündigungen in der Insolvenz regelmäßig leichter möglich. Mit einer Rechtsschutzversicherung sichert man sich gegen Kosten ab und sorgt eher dafür, dass sich eine Klage finanziell lohnt.


Bei einer Umstrukturierung und bei Änderungen des Arbeitsverhältnisses sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Zustimmung nur dann erteilen, wenn klar ist, dass ihnen dadurch keine Nachteile im Hinblick auf eine spätere Kündigung entstehen. Hier sollte man im Zweifel immer rechtlichen Rat einholen, genauso, wie bei einem möglichen Betriebsübergang.


Fachanwaltstipps für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Grundsätzlich rate ich zu einer Rechtsschutzversicherung mit einer Wartezeit von mindestens drei Monaten. Falls Sie aber eine Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag in nächster Zeit erwarten, sollten Sie eine Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit wählen. Selbst wenn deren Leistungen Sie nicht so sehr überzeugen, wie die eines Konkurrenzangebots mit Wartezeit, gilt, dass es für Arbeitnehmer meist besser ist, eine eher leistungsschwache Rechtsschutzversicherung zu haben, als gar keine.


Auch wichtig: Halten Sie Ihre arbeitsvertraglichen Pflichten ein und geben Sie Ihrem Arbeitgeber keine „Steilvorlage“ für eine verhaltensbedingte Kündigung, etwa durch Straftaten am Arbeitsplatz, wie beispielsweise einen Arbeitszeitbetrug. Achten Sie darauf, keine langen Fehlzeiten wegen Krankheit anzuhäufen, da es auch in der Insolvenz mitunter zu krankheitsbedingten Kündigungen kommt. 


Rufen Sie bei einer Kündigung oder einem Aufhebungsvertrag umgehend bei einem auf Kündigung und Abfindung spezialisierten Anwalt oder Fachanwalt für Arbeitsrecht an, und erkundigen Sie sich nach Ihren Klage- und Abfindungschancen. 


Haben Sie eine Kündigung erhalten? Droht Ihnen eine Kündigung? Haben Sie Fragen zu Ihrer Abfindung oder zum Aufhebungsvertrag?


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Bundesweite Vertretung


Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck vertritt seit mehr als 23 Jahren Arbeitnehmer und Arbeitgeber bundesweit bei Kündigungen und im Zusammenhang mit dem Abschluss von Aufhebungsverträgen und Abwicklungsvereinbarungen. 


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