Jameda warnt vor Ärzten und löscht „Fake“-Bewertungen

  • 2 Minuten Lesezeit

Das Ärzteportal Jameda, auf dem Patienten ihren Arzt bewerten können, mahnt nun Ärzte aufgrund von mutmaßlichen Fake-Bewertungen ab. Problematisch ist hierbei, dass Jameda nicht nur die mutmaßlichen Fake-Bewertungen löscht, sondern auch alle anderen verfassten positiven Bewertungen in dem betroffenen Zeitraum. Damit verzerrt Jameda die Gesamtbewertung des jeweiligen Arztes dramatisch. 

Bewertungsplattform jameda 

Jameda hat in der Vergangenheit immer mehr an Bedeutung gewonnen und ist heutzutage für die gelisteten Ärzte eine unerlässliche Plattform. Durch gute Gesamtbewertungen steigen Ärzte im Website-Ranking und werden über der jeweiligen Konkurrenz gelistet. Dies verschafft ihnen neue Kunden und ist somit essenziell für ihre Existenz. 

Jameda hat schon lange Probleme mit Fake-Bewertungen

Bereits in den letzten Jahren sind vermehrt Ärzte gegen Fake-Bewertungen auf der Plattform Jameda vorgegangen. Nun aber geht Jameda auch gezielt gegen Ärzte vor. Jameda möchte die Fake-Bewertungen nachhaltig von der Plattform entfernen.

Das Problem ist, dass Jameda hierbei nicht nur die mutmaßlichen Fake-Bewertungen löscht, sondern direkt alle positiven Bewertungen im gleichen Zeitraum entfernt. Dadurch fehlen den Ärzten häufig für längere Zeiträume eine Vielzahl an positiven Bewertungen. Hinzu kommt, dass Jameda die negativen Bewertungen nicht entfernt. 

Dadurch wird ein negatives, nichtzutreffendes Bild über den jeweiligen Arzt verbreitet. Der Website-Besucher kann folglich keine negativen Bewertungen mit positiven Bewertungen aus diesem Zeitraum vergleichen. Die Konsequenz hieraus ist ein Verlust an potenziellen und bestehenden Kunden, die das Vertrauen in ihren behandelnden Arzt verlieren. 

Eine derartige Löschung ist vollkommen unverhältnismäßig und geht eindeutig zu weit. Dabei geht insbesondere nicht hervor, unter welchen Kriterien eine Fake-Bewertung als solche klassifiziert wird. 

Warnhinweise verletzen Persönlichkeitsrecht 

Steht ein Profil im Verdacht Fake-Bewertungen verfasst oder gekauft zu haben, so weist ein Warnhinweis den Besucher darauf hin. Viele Besucher werden unstreitig durch den Warnhinweis verschreckt. 

Neue potenzielle Patienten wechseln unter diesen Umständen zu Konkurrenten, die keinen derartigen Warnhinweis bekommen haben. Folglich stehen betroffenen Ärzten Umsatzeinbußen und wirtschaftliche Nachteile bevor. Das Gesamte Verfahren von Jameda basiert dabei einzig und allein auf deren Aussagen, ohne dass diese für den betroffenen Arzt nachvollziehbar sind.

Was kann ich als Arzt tun?

Sollten Sie auch von Warnhinweisen oder Löschungen betroffen sein, melden Sie sich jetzt bei den Anwälten der Media Kanzlei Frankfurt | Hamburg. Wir helfen Ihnen gerne!

Foto(s): https://pixabay.com/de/photos/stethoskop-medizinische-gesundheit-2617701/

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dr. Severin Riemenschneider LL.M. Eur.

Beiträge zum Thema