Kleine Baustoffkunde: Sanierung von Betonrissen 2.0

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Wind, Wetter, Wasser und die regelmäßige Beanspruchung setzen Beton mit der Zeit zu, sodass Rissbildungen fast unvermeidlich sind. Wird dann auch noch die Stahlbewehrung angegriffen, wird es meist teuer mit der Sanierung.

Betonbrücken sind im Vergleich zu Steinbrücken oder Ziegelsteinbrücken (man denke an die größte Ziegelsteinbrücke der Welt mit Standort in Sachsen, die Göltzschtalbrücke, die 1851 für den Eisenbahnverkehr eröffnet worden ist) in Sachen „Alter“ nicht konkurrenzfähig.


Vielleicht ändert sich das zukünftig mit der zunehmenden Nutzung moderner Baustoffe (z. B. Carbon oder Textilien statt Stahlbewehrung) oder der Wiederentdeckung von Altbewährtem (z. B. der Hausbau mit Holz und Lehm).


Eine besondere Entwicklung gelang dem niederländischen Mikrobiologen Hendrik Jonkers von der Technischen Universität Delft.

Er entdeckte eine Bakterienart, die bei Kontakt mit Wasser zur Kalkproduktion angeregt wird. Dessen Lösung: Die Bakterien werden zusammen mit Kalziumlaktat, Stickstoff und Phosphor dem Beton beigemischt, der normal verbaut wird. Das „Beimischprodukt“ hat man sich als „weißes Pulver“ vorzustellen. Mit dem Einschluss sind die Bakterien zunächst inaktiv, sterben aber auch nicht ab. Kommen diese dann mit Wasser in Berührung, das etwa in den Beton eingedrungen ist, wird deren Stoffwechselaktivität wieder angeregt und sie verstoffwechseln die Beimischung zu Kalkstein, wodurch sich Betonrisse bis zu einer Breite von 0,8 mm wieder „ganz von allein“ verschließen. Und der Kostenaufwand der Beimischung wäre durch eine verlängerte Nutzungsdauer der Betonbauwerke durch die Selbstheilungskraft auch noch wirtschaftlich.


Die Biomasse des Niederländers wird auch schon als nachträgliche Sanierungsmöglichkeit erprobt, in dem diese in verflüssigter Form auf kleinere Rissbildungen nachträglich aufgesprüht wird. Auch diese Sanierungsvariante hat schon vielversprechende Ergebnisse erbracht.


Ein Betongebäude ganz ohne Stahlbewehrung kann man Übrigens auch in Dresden bestaunen, den „CUBE“ der TU Dresden, das wohl erste „Carbon-Haus“ weltweit. Es zeichnet sich durch deutlich schlankere Wandstärken aus, weil die Betonüberdeckung zum Schutz der üblicherweise eingebrachten Stahlbewehrung entfällt. Aber: Er zeigt schon kleine Risse, was der Stabilität zwar nicht schadet, aber der Optik. Vielleicht hilft ein Anruf in die Niederlande.


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[Detailinformationen: RA Ralf Bärsch, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Tätigkeitsschwerpunkt Schadens- und Versicherungsrecht, Telefon 0351 80718-50, baersch@dresdner-fachanwaelte.de] 


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