Love-Scamming – LG München I vom 11.10.2018

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Immer mehr Menschen werden Opfer von verschiedensten Arten des Online-Betrugs.

Wie genau funktioniert Scamming und wie kann man sich schützen?

Scamming ist englisch und bedeutet so viel wie ,,Betrug'' oder,,Schwindel''. Es gibt eine Vielzahl solcher Betrugsmaschen, den Opfern wird unterschiedlichstes versprochen, wenn sie dem Täter einen ,,Vorschuss'' (Geldzahlung) zahlen. Unter anderem werden Erbschaften, Liebesbeziehungen und/oder wesentliche höhere Rückzahlungen versprochen. Insbesondere einsame und ältere Menschen, die Datingplattformen nutzen, sind häufig betroffen.  Sie freunden sich über längere Zeit mit ihrem Gegenüber an und werden schließlich um Geld gebeten. Wie viele Frauen und Männer bayern- oder bundesweit zu Opfern dieser Betrugsmasche werden, ist unklar.

In einem millionenschweren Betrug beim Online-Dating hat das Landgericht München I am 11.10.2018 mehrjährige Haftstrafen für drei Angeklagte verhängt (Fundstelle: www.merkur.de). Ein Deutscher wurde am Donnerstag zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, ein Nigerianer zu zwei Jahren und sechs Monaten und ein Ghanaer zu drei Jahren und zwei Monaten Jugendhaft verurteilt. Zusammen mit weiteren Tätern haben Sie zahlreiche Nutzer von Dating-Plattformen im Internet mit falschen Profilen getäuscht und um viel Geld betrogen. Insgesamt kam mehr als eine Million Euro Beute zusammen (www.merkur.de). Die Angeklagten wurden auch zu erheblichen Entschädigungszahlungen von insgesamt mehr als 270 000 Euro an die Opfer verurteilt.

Den größten Teil hatte laut Anklage eine Frau aus Starnberg, die auf einer Plattform einen US-Soldaten namens Thomas Stabler kennenlernte, der nicht existierte, bezahlt. Neben einer Überweisung von  380 900 Euro übergab Sie  einem angeblichen Anwalt im Hotel Bayerischer Hof in München zusätzlich noch 128 000 Euro  in bar (www.merkur.de).

 

Was kann ich bei einem Scammingfall tun?  

Sie sollten Mailadresse und Telefonnummer ändern, um vor einem weiteren Betrug geschützt zu sein. Kontaktieren sie einen im Opferrecht und Strafrecht spezialisierten Rechtsanwalt und erstatten sie Anzeige.

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Christian Steffgen hat seit 2001 zahlreiche Beiordnungen als Pflichtverteidiger und Opferbeistand in der Bandbreite von einfacher Leistungserschleichung bis zum Mordprozess erhalten. Er bildet sich ständig im Opferrecht und Strafrecht fort und ist seit 15 Jahren ua. auch für den „Weissen Ring“ als Opferanwalt beauftragt worden.

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