Mittelstandsanleihen in der Krise

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Es scheint wie verhext: Immer mehr Mittelstandsanleihen sind in der Krise. Mittelstandsanleihen sind hoch riskant und Privatanlegern eigentlich nicht zu empfehlen. Und die Misere bleibt bei Weitem nicht auf Solar- und Windfirmen beschränkt, wo das Unglück seinen Anfang genommen hat mit Prokon und Windreich. Auch abseits von erneuerbaren Energien kreiste der Pleitegeier, so z. B. bei den Modefirmen „Strenesse”, „Rena Lange” und „Escada”. „Steilmann SE” hat nun ebenfalls Insolvenz angemeldet.

Bei den alarmierenden steten Nachrichten aus dem Marktsegment ist bei den Anlegern durchaus Nervosität angebracht. Immerhin sind im vergangenen Jahr nicht nur oben genannte Anleihen ausgefallen, sondern auch der Abfallverwerter FFK und der Online-Händler Getgoods. Der Solarzulieferer 3W kündigte an, über eine Restrukturierung der Anleihe verhandeln zu wollen und zu allem Überfluss verkündete Personaldienstleister HKW Masseunzulänglichkeit. Das bedeutet, dass die Anleihegläubiger ihr Geld verspielt haben. In diesem Zusammenhang ist hohe Nervosität nur zu verständlich.

Die spannendste Frage, was für die Anleger nun übrig bleiben wird, ist schwer zu beantworten. In den bisherigen Insolvenzfällen bei Mittelstandsanleihen, die auch in großer Anzahl auf Unternehmen entfallen, die zum Geschäftszweck die nachhaltige Energiegewinnung haben, sind die Insolvenzquoten sehr unterschiedlich. Die meisten Insolvenzverfahren sind noch am Laufen, wie zum Beispiel Windreich und FFK Environment. Bei Prokon hat sich ein Verein gebildet, der die Verwaltung übernommen hat und Solar Millennium befindet sich in der Auszahlungsphase der Insolvenzquote von 10 %. Die Prognosen für die Anleger im Allgemeinen liegen zwischen 70 % und einem Totalausfall. Die Anleger sollten jetzt dringend ihre Rechte geltend machen, um nicht leer auszugehen.

Rechtsanwältin Daniela Bergdolt vertritt bereits in mehreren Insolvenzverfahren die geschädigten Anleger als gemeinsame Vertreterin und im Gläubigerausschuss.


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