Muss man Fragen des Arbeitgebers über Arbeitskollegen beantworten?

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Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck, Berlin und Essen.

Der Chef zieht einen beiseite und stellt Fragen über den Arbeitskollegen. Muss man hier immer Rede und Antwort stehen? Was kann man tun, wenn man zwar loyal zum Chef sein will, aber seinen Kollegen nicht in die Pfanne hauen will? Dazu der Kündigungsschutzexperte Anwalt Bredereck:

Vorab: Hier geht es natürlich nicht um harmlose Fragen, wenn der Chef etwa nach dem Geburtstag des Kollegen fragt oder sich nach der Geburt von dessen Kind erkundigt. Es geht um heikle Fragen, um solche also, die arbeitsrechtliche und karrieretechnische Folgen haben können. Und es geht um arbeitsbezogene Fragen.

Klar ist: Fragen über Kollegen, die mit dem Inhalt des Arbeitsverhältnisses zusammenhängen, muss der Arbeitnehmer beantworten, beispielsweise die Frage, woran der Kollege zur Zeit arbeitet oder was dieser bei seiner Recherche herausgefunden hat.

Heikel wird es, wenn der Arbeitgeber Fragen zur persönlichen Sphäre der Kollegen stellt, beispielsweise wie lange der Kollege am Wochenende feiern war oder nach seinem Alkoholkonsum. Hier rate ich zu sozialem Fingerspitzengefühl. Sicherlich sollte man den Chef nicht dumm dastehen lassen, indem man seine Frage zurückweist. Andererseits sollte man sich nicht als Klatsch- und Tratsch-Quelle präsentieren. Weder bei Kollegen, noch beim Chef erarbeitet man sich ein sonderlich hohes Ansehen, wenn man wie ein Hilfsdetektiv alle Details freimütig ausplaudert.

Jeder muss hier seinen eigenen Stil finden, aber am besten fährt man wohl, wenn man ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Loyalität und Kollegialität findet und bei heiklen Fragen im persönlichen Bereich möglichst viel Diskretion an den Tag legt. Falls einem die Frage unangenehm wird, kann man dezent vom Thema ablenken oder schlicht kurz schweigen.

Der Arbeitnehmer sollte aber aufpassen, sich nicht zu sehr mit Kollegen zu solidarisieren, die beim Chef nicht hoch im Kurs und auf der „Abschussliste“ stehen. Wer da zu sehr auf Kollegialität setzt, kann sehr schnell der nächste sein, der in Ungnade fällt.

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