Online-Casino illegal in Deutschland: LG Tübingen spricht Spieler Rückzahlung von 159.000 Euro zu

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Online Casino illegal Deutschland Geld zurück

Zum Thema “Online-Casino illegal in Deutschland” gibt es ein weiteres verbraucherfreundliches Urteil. Das LG Tübingen hat einem Spieler eine Rückzahlung von Spielverlusten in Höhe von knapp 159.000 Euro zugesprochen. Der Grund: Der Anbieter verfügte über keine für Deutschland gültige Lizenz. Das Verfahren führte die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing aus Berlin (Az. 8 O 164/23). 

Der Anbieter Aspire Global International Ltd. mit Sitz in Malta bot im streitgegenständlichen Zeitraum auf seiner Internetseite www.slotanza.com diverse Online-Glücksspiele an. Die Seite war auch in deutscher Sprache und von Deutschland aus aufrufbar. Auch die Geschäftsbedingungen für die Spielteilnahme waren auf der Website auf Deutsch gehalten. 

In Deutschland regelt der Glückspielstaatsvertrag der Länder (GlüStV) das Anbieten von Online-Glücksspiel. Demnach war bis zum 1. Juli 2021 das Betreiben von sogenannten Online-Casinos in Deutschland weitgehend verboten. Seitdem haben Anbieter von Online-Glücksspiel die Möglichkeit, bei Erfüllung gewisser Voraussetzungen eine Lizenz auch für Deutschland zu erhalten. Bis heute können viele Online-Casinos in Deutschland keine gültige Erlaubnis vorweisen. 

Der betroffene Anbieter Aspire Global verfügt, wie auf dessen genannter Website und in den allgemeinen Geschäftsbedingungen ersichtlich, über eine EU-Lizenz der Malta Gaming Authority (MGA). Jedoch verfügte er im streitgegenständlichen Zeitraum über keine für Deutschland gültige Online-Glücksspiellizenz. Damit ist sein Spielangebot illegal. 

Der in Baden-Württemberg wohnhafte Kläger verlor im Zeitraum von Mai 2020 bis Mai 2023 bei der Teilnahme an diversen Online-Glückspielen des genannten Betreibers insgesamt 159.735 Euro. Diese verlorenen Einsätze forderte der Spieler nun vom Betreiber aufgrund des illegalen Spielangebots zurück. Der Kläger hat die Glückspielverträge nicht im Zusammenhang mit einer beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit, sondern als Verbraucher abgeschlossen. 

Die Rückforderung der verlorenen Spieleinsätze ist möglich, da es sich letztendlich um Ansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung handelt. Hier greift § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 BGB wegen der Nichtigkeit des Vertrags zur Teilnahme am Online-Glücksspiel aufgrund Verstoßes gegen den GlüStV. Das bedeutet: Wenn eine Zahlung ohne vertragliche Grundlage erfolgt, spricht man von einer Zahlung ohne Rechtsgrund. In diesem Fall muss der Empfänger diese unrechtmäßige Bereicherung zurückgeben. 

»Der GlüStV regelt das Online-Glücksspiel-Angebot in Deutschland und soll vor übermäßigem Spielen und Spielsucht schützen«, sagt Rechtsanwalt Max Baumeister von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing. »Jedoch ist dieser jahrelang von den Online-Glücksspielanbietern untergraben worden. Somit ist es nur richtig, dass die Gerichte bei den illegalen Spielangeboten in den überwiegenden Fällen pro Verbraucher entscheiden. Wichtig zu wissen ist, dass Spielverluste aus den vergangenen zehn Jahren zurückgefordert werden können.« 

Haben auch Sie viel Geld bei einem Online-Casino oder bei Online-Sportwetten verloren? Dann prüfen wir für Sie kostenfrei, ob das Spielangebot in Deutschland illegal war oder ist. Sollte dies der Fall sein, helfen wir Ihnen gern, Ihre verlorenen Spieleinsätze zurückzuholen. Melden Sie sich einfach und kostenlos über unser Formular auf www.baumeister-rosing.de/online-casinos/ an. Dann werden wir umgehend mit Ihnen Kontakt aufnehmen und Sie in einem kostenfreien Erstgespräch über Ihre Möglichkeiten und Erfolgsaussichten informieren. Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing – wir machen uns für Sie stark! 


Foto(s): Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing


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