PIM Gold GmbH: Das müssen Anleger jetzt wissen – das können Anleger jetzt tun

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Nachdem die Staatsanwaltschaft Darmstadt nach Presseberichten den Firmensitz von PIM Gold GmbH (PIM) und Premium Gold Deutschland (PGD) in Heusenstamm durchsucht hat, Konten eingefroren und Vermögenswerte beschlagnahmt hat und einen Haftbefehl vollstreckt hat, fragen sich Anleger der vielfach als sicher beworbenen Kapitalanlagen, was sie tun können, um ihr angelegtes Vermögen nun bestmöglich zu sichern.

Nach Informationen des Handelsblatts sollen die Ermittler den dringenden Verdacht haben, dass mehrere Tonnen Kundengold fehlen sollen. Der Wert des möglicherweise fehlenden Goldes liegt aktuell bei knapp 82 Millionen Euro.

Die PIM versprach Anlegern, das erworbene Kundengold zu verwahren und damit zu handeln. So sollten höhere Renditen erzielt werden, als wenn die Anleger das Gold bei sich zu Hause lagern würden. Das Gold sollte z. B. beim Sicherheitsdienstleister Loomis in Raunheim aufbewahrt werden. Eine solche Lagerung hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft jedoch womöglich nicht stattgefunden.

Im Raum steht der Vorwurf eines Schneeballsystems. Zahlungen an Altanleger sollen mit dem Geld der neu eingeworbenen Anleger erfolgt sein. Der tatsächliche Geschäftsbetrieb soll klein gewesen sein. Daneben soll den Anlegern Gold zu überhöhten Preisen statt versprochenem Börsenpreis verkauft worden sein.

Was müssen Anleger wissen?

Sollten sich die im Raum stehenden Vorwürfe bestätigen, dürfte das sichergestellte Vermögen bei Weitem nicht ausreichen, um die Forderungen aller Anleger zu befriedigen. In diesem Fall droht eine Insolvenz der Gesellschaften.

Aus einem Insolvenzverfahren haben Anleger keine vollständige Befriedigung ihrer Ansprüche zu erwarten, sodass eine Prüfung von Ansprüchen gegen Dritte sinnvoll ist, um den eigenen Schaden zu kompensieren oder zu begrenzen.

Folgende Ansprüche können geprüft werden:

1. Ansprüche gegen Vermittler oder Berater

Vermittler oder Berater haften für den entstandenen Schaden bei unzureichender Aufklärung über Risiken von Kapitalanlagen. Hier ist eine Prüfung jedes Einzelfalls unerlässlich. Da einem Vermittler oder Berater möglicherweise mehrere Geschädigte gegenüberstehen, kann sich ein schnelles Handeln lohnen.

2. Ansprüche gegen die PIM und PGD

Ansprüche gegen die Gesellschaften sollten erst erwogen werden, wenn die Vermögenslage klar ist. Auf sichergestellte Werte durch die Staatsanwaltschaft kann möglicherweise mittels Arrestverfahren zugegriffen werden, um sich hier Ansprüche zu sichern. In einem Arrestverfahren gilt grundsätzlich: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Auch hier kann sich schnelles Handeln lohnen.

3. Ansprüche gegen die handelnden Personen

Auch persönliche Ansprüche gegen die Geschäftsführung kommen grundsätzlich in Betracht. Je nach Fehlverhalten können auch diese haften. Hier gilt es insbesondere zu prüfen, ob solvente Anspruchsgegner bestehen, gegen die Ansprüche auch durchgesetzt werden können.

4. Ansprüche gegen weitere Dritte

Grundsätzlich können Ansprüche gegen Dritte (z. B. Treuhänder, Wirtschaftsprüfer usw.) in Betracht kommen. Auch hier sollte eine Prüfung möglicher dritter Anspruchsgegner erfolgen.

5. Insolvenzverfahren

Im Falle einer Insolvenz müssen Anleger ihre Rechte gegenüber dem Insolvenzverwalter bestmöglich wahren. Hier gilt es die in Betracht kommenden Ansprüche zu prüfen, anzumelden und im Zweifel auch durchzusetzen.

Was können Anleger tun?

Anleger sollten sich fachkundigen anwaltlichen Rat einholen, um sich möglichst kurzfristig einen Überblick über die eigenen Möglichkeiten zu verschaffen.

Fachanwalt für Bank und Kapitalmarktrecht Simon Bender aus Oberursel in Hessen bietet allen Betroffenen eine kostenlose Ersteinschätzung ihrer Möglichkeiten. Melden Sie sich unverbindlich bei der Bender Rechtsanwaltskanzlei für eine kostenlose Erstberatung.

Rechtsanwalt Bender vertritt seit vielen Jahren Kapitalanleger in Beratungs-, Betrugs- und Insolvenzfällen, so zum Beispiel im Falle der BWF-Gold-Stiftung, P&R oder S&K.

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