Rechtstipps bei Burnout und Boreout!
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Lassen Sie sich nicht vom Arbeitgeber in die Eigenkündigung treiben
Ein erfüllender Arbeitsplatz ist essenziell für das Wohlbefinden und die Produktivität. Jedoch erleben viele Führungskräfte in der Industrie das Gegenteil, wenn sie durch subtile oder direkte Maßnahmen des Arbeitgebers zur Eigenkündigung gedrängt werden. Diese Praktiken, wie der Entzug von Aufgaben, unfaire Behandlung oder die Schaffung eines untragbaren Arbeitsumfelds, können zu schwerwiegenden Konsequenzen wie Burnout oder Boreout führen. Als Fachanwältin für Arbeitsrecht möchte ich Ihnen aufzeigen, wie Sie sich gegen solche Praktiken rechtlich schützen können.
Was ist eine erzwungene Eigenkündigung?
Eine erzwungene Eigenkündigung, auch bekannt als konstruktive Kündigung, liegt vor, wenn der Arbeitgeber durch bestimmte Handlungen oder Unterlassungen das Arbeitsverhältnis so unerträglich macht, dass die betroffene Führungskraft keine andere Wahl sieht, als selbst zu kündigen. Typische Formen dieser konstruktiven Maßnahmen umfassen:
- Degradierung und Entzug von Kernaufgaben: Führungskräfte werden ihrer wesentlichen Verantwortlichkeiten beraubt.
- Burnout-Syndrom: Durch chronische Überlastung und unrealistische Zielvorgaben entsteht eine tiefe Erschöpfung.
- Boreout-Syndrom: Langweilige und unterfordernde Tätigkeiten führen zu einem Gefühl der Sinnlosigkeit und psychischer Belastung.
Taktiken von Arbeitgebern zur Erzwingung der Eigenkündigung
Arbeitgeber können verschiedene Strategien einsetzen, um Führungskräfte zur Eigenkündigung zu bewegen. Zu den häufigsten Taktiken gehören:
- Übertragung von trivialisierenden Aufgaben: Führungskräfte werden mit Aufgaben betraut, die deutlich unter ihrer Qualifikation und ihrem Verantwortungsbereich liegen.
- Exklusion aus strategischen Entscheidungen: Führungskräfte werden von wichtigen Besprechungen und Projekten ausgeschlossen, wodurch ihre berufliche Relevanz und Entwicklung behindert wird.
- Karriereblockaden: Verweigerung von Beförderungen, Boni oder Gehaltserhöhungen, die normalerweise erwartet würden.
- Psychosozialer Druck und Mobbing: Durch gezielte Schikanen oder Mobbing seitens des Arbeitgebers oder der Kollegen wird ein feindseliges Arbeitsumfeld geschaffen.
Ihre Rechte als Führungskraft
Führungskräfte sollten sich bewusst sein, dass solche Praktiken rechtswidrig sind und dass sie Schutzmechanismen und Rechte haben, um sich dagegen zu wehren. Diese umfassen:
- Rechtliche Beratung: Eine frühzeitige Konsultation mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht, um die rechtlichen Optionen und Handlungsmöglichkeiten zu klären.
- Dokumentation und Beweissicherung: Detaillierte Protokollierung aller diskriminierenden und benachteiligenden Maßnahmen.
- Interne Beschwerdemechanismen: Nutzung betriebsinterner Beschwerdewege, um Missstände zu melden und zu dokumentieren.
- Arbeitsschutzmaßnahmen: Ernstnahme von gesundheitlichen Beschwerden und Inanspruchnahme medizinischer Unterstützung.
Verteidigungsstrategien für Führungskräfte
Falls Sie den Eindruck haben, dass Ihr Arbeitgeber Sie in die Eigenkündigung drängen möchte, sollten Sie folgende Schritte in Erwägung ziehen:
- Klärendes Gespräch: Initiieren Sie ein offenes und konstruktives Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung, um die Problematik anzusprechen.
- Juristische Unterstützung: Ziehen Sie eine rechtliche Beratung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht in Betracht, um Ihre Position zu stärken und rechtliche Schritte zu planen.
- Arbeitsgerichtliche Schritte: In schwerwiegenden Fällen kann eine Klage vor dem Arbeitsgericht sinnvoll sein, um Ihre Rechte durchzusetzen und Schadenersatzansprüche geltend zu machen.
Fazit
Lassen Sie sich nicht vom Arbeitgeber in die Eigenkündigung treiben. Es gibt umfangreiche rechtliche Schutzmechanismen und Wege, wie Sie sich gegen ungerechte Behandlung am Arbeitsplatz verteidigen können. Als Fachanwältin für Arbeitsrecht stehe ich Ihnen mit meiner Expertise zur Seite und unterstütze Sie dabei, Ihre Rechte zu wahren und eine faire Behandlung am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Falls Sie sich in einer solchen Situation befinden, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Gemeinsam können wir eine Strategie entwickeln, um Ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und Ihre berufliche Zukunft zu sichern.
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