SENEC-Angebot: Zusatzmodul gegen Mängelrechte - Fairer Deal oder Mogelpackung? SPL klärt auf

  • 4 Minuten Lesezeit

Nach der letzten Brandserie von Senec-Speichern Anfang August 2023 bleiben zehntausende Geräte weiterhin gedrosselt. Viele Kunden großer Fachhändler erreichen nun verlockende Angebote.

SPL Rechtsanwälte klärt auf, was es damit auf sich hat und warum bei den attraktiven Angeboten Vorsicht geboten ist.

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Nach Bränden im August: Senec-Speicher bleiben gedrosselt

Nach den Bränden von Senec Speichern in Mittelfranken und Niedersachsen bleiben zehntausende Speicher weiter im sogenannten "Konditionierungsbetrieb" gedrosselt. Obwohl seit den verheerenden Bränden über zwei Monate vergangen sind, bleiben die betroffenen Speicher nur beschränkt nutzbar. Den verunsicherten Kunden drohen in der kalten Jahreszeit hohe Stromrechnungen.

Viele Kunden sind extrem beunruhigt. Nach mehreren Speicherbränden im vergangenen Jahr und der Speicherexplosion in Burladingen, bei der eine Person verletzt wurde, gelingt es dem Unternehmen immer noch nicht, die Brandgefahr der Speicher in den Griff zu bekommen.

Was verschweigt Senec zu den Brandursachen?

Das Unternehmen hüllt sich zu den Ursachen der jüngsten Brände weiterhin in Schweigen.

Sicher ist: Wo Senec in der Vergangenheit noch selbstbewusst rasche Beseitigung der Brandgefahr durch Anpassung der Batteriesoftware "SmartGuard" versprach, klingt das Unternehmen inzwischen weit weniger zuversichtlich: Die Recherche zu den technischen Defekten "dauere immer noch an", die Kunden werden auch nach wochenlangem Warten weiter um Geduld gebeten.

Währenddessen mehren sich die Hinweise, die auf neue, bislang unbekannte Brandursachen schließen lassen: Unterschiedliche Quellen berichten, dass die Speicher aufgrund der von Senec verbauten Wechselrichter in Brand geraten sein könnten. Sollte sich das bestätigen, wären nicht nur die von Senec verwendeten Zellmodule ein Sicherheitsrisiko - selbst von den bislang als unbedenklich eingestuften Wechselrichter ginge eine Brandgefahr aus.

Hierfür spricht, dass das Unternehmen nach den jüngsten Bränden bei Kunden auf die Intervention von SPL Rechtsanwälte vermehrt die Wechselrichter erneuerte.

Erste Händler reagieren: Zusatzmodul gegen Mängelrechte

Erste größere Händler ergreifen nun die Initiative und verlassen sich nicht mehr auf weitere Lösungsversuche von Senec in nicht absehbarer Zukunft.

Betroffene Kunden erhalten Angebote, ihre Speicher mit einem Zusatzmodul erweitern zu lassen - zum Teil garniert mit einem Preisnachlass auf den Senec-Speicher von bis zu 500 EUR.

Den Kunden entsteht so auf den ersten Blick kein Nachteil: Die beschränkte Ladekapazität wird durch den Einbau eines zusätzlichen Speichermoduls mit 2,5 Kilowattstunden "gut gemacht" und für die Annahme des Angebots gibt es einen Rabatt obendrein.

Nachdem die Unternehmen die Kundenbeschwerden vorher über Monate ignorierten, fragen sich nun viele Betroffene zurecht: Gibt es einen Haken?

Gratis-Modul und "Kulanzzahlung": Zu gut, um wahr zu sein?

Beim Blick in das Kleingedruckte offenbart sich schnell das Kalkül hinter den vermeintlich großzügigen Angeboten:

Den Kunden werden mit dem weiteren Zellmodul zumeist ihre umfassenden Gewährleistungsrechte wegen Mängel ihrer Batteriespeicher günstig "abgekauft" - und das, obwohl diese Rechte in § 437 des Bürgerlichen Gesetzbuches für Käufer fest verankert sind.

Kunden verlieren damit nicht nur die Möglichkeit, wegen der Drosselung ihres Speichers ihren Vertragshändler künftig auf Reparatur in Anspruch zu nehmen - auch der Weg zur Rückzahlung des Kaufpreises durch den Rücktritt ist dauerhaft versperrt.

Am schwerwiegendsten: Die Kunden haben weder in tatsächlicher noch in rechtlicher Hinsicht einen Vorteil aus diesem Deal. Denn das Ergebnis des Angebots - volle Wiederherstellung der Speicherkapazität - schulden Senec und die Fachhändler bereits nach bestehender Rechtslage und ganz ohne Rechtsverzicht.

Die Händler bieten hier den Kunden somit eine Leistung an, zu der sie vertraglich und von Gesetzes wegen ohnehin verpflichtet sind - ohne dass Kunden hierfür auf Rechte verzichten müssten.

Daneben bestehen für Kunden weitere Unsicherheiten: Neben der Ladekapazität hat Senec die Lade- und Entladegeschwindigkeit der Speicher beschränkt. Diese Drosselungen können auch durch eine erhöhte Speicherkapazität nicht vollständig behoben werden - so wie ein vergrößerter Kraftstofftank eine Geschwindigkeitsbeschränkung eines Autos nicht beseitigen kann. 

Unser Fazit: Vor übereilten Entscheidungen anwaltlichen Rat einholen

Wir empfehlen den betroffenen Senec-Kunden daher, sich ihre starken Verbraucherrechte nicht übereilt für ein "Linsengericht" abkaufen zu lassen und unbedingt vor jeder Entscheidung anwaltlichen Rat zu suchen.

SPL Rechtsanwälte bietet Betroffenen hierfür kostenlose Erstberatungen (hier klicken) an.

Senec-Kunden sollten daher jetzt handeln und ihre Rechte anwaltlich prüfen lassen. In vielen Fällen sind zur optimalen Wahrnehmung der Rechte und Geltendmachung von Ansprüchen vertragliche Anforderungen zu prüfen und Fristen zu setzen. Senec sowie die Solarteure reagieren erfahrungsgemäß in vielen Fällen erst auf anwaltlichen Druck.

Insbesondere wenn die Rückzahlung des Kaufpreises angestrebt wird, ist aber schnelles Handeln gefragt. Das richtige Vorgehen sollte ein Rechtsanwalt prüfen, der mit den technischen Besonderheiten der Senec-Speicher und den damit verbundenen Ansprüchen der Kunden bestens vertraut ist.

Die Kanzlei SPL Rechtsanwälte ist spezialisiert auf Verbraucherrechte bei Großschäden im Bereich der regenerativen Energien und berät und vertritt deutschlandweit hunderte betroffene Senec-Kunden.

Unser Team erfahrener Rechtsanwälte und IT-Experten prüft Ihren Fall und informiert Sie auf Grundlage unseres gesammelten Wissens aus vielen hundert Verfahren in unserer kostenlosen Erstberatung, wie auch Sie Ihre Rechte optimal durchsetzen.

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SPL Rechtsanwälte berät Senec-Kunden

Der Stuttgarter Rechtsanwalt Jochen Schanbacher ist Gründer und Partner der Kanzlei SPL Rechtsanwälte. Er ist führender Rechtsexperte für regenerative Energien und vertritt im Zusammenhang mit dem Speicherskandal Senec-Kunden in ganz Deutschland außergerichtlich und gerichtlich. Seine Kanzlei SPL Rechtsanwälte ist mit den technischen und rechtlichen Herausforderungen bei der Durchsetzung der Rechte betroffener Speichernutzer bestens vertraut.

Foto(s): Copyright: SPL Rechtsanwälte, Feuerwehr Burladingen


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