So kaufen Sie eine Immobilie in Deutschland - Ein Ratgeber für Verbraucher

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Einfamilienhaus Symbolbild

Herzlichen Glückwunsch, dass Sie sich entschieden haben, eine Immobilie in Deutschland zu kaufen! Es ist ein großer Schritt und eine wichtige Investition, daher ist es wichtig, dass Sie sich gut vorbereiten. In diesem Ratgeber erfahren Sie im Überblick, welche Schritte notwendig sind, um den Kaufprozess erfolgreich abzuschließen und worauf Sie vor allem bei der Vertragsunterzeichnung aus Anwaltssicht achten sollten.

Schritt 1: Die Suche nach der richtigen Immobilie

Bevor Sie eine Immobilie kaufen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche Art von Immobilie Ihren Anforderungen am besten entspricht. Es gibt viele verschiedene Arten von Immobilien in Deutschland, darunter Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser. Überlegen Sie sich auch, welche Lage für Sie ideal ist und welche Faktoren für Ihre Kaufentscheidung wichtig sind, wie zum Beispiel die Infrastruktur oder die Nähe zu Schulen und Einkaufsmöglichkeiten.

Schritt 2: Die Finanzierung

Sobald Sie sich im Klaren darüber sind, welche Art von Immobilie mit welchen Anforderungen und in welcher Lage Sie suchen, spätestens aber, wenn Sie eine dazu passende Immobilie gefunden haben, die Ihren Vorstellungen entspricht, müssen Sie eine Finanzierungsstrategie entwickeln. Prüfen Sie, wie viel Eigenkapital Sie einbringen können und wie hoch Ihre monatlichen Raten sein sollten. Beachten Sie auch, dass es eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten für den Erwerb von Wohneigentum gibt, die Sie nutzen können. Nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu verschiedenen Banken und ggf. auch Finanzierungsvermittlern auf. Aber Achtung: Unterschreiben Sie keinesfalls voreilig einen Kreditvertrag!

Schritt 3: Die Kosten

Beim Kauf einer Immobilie fallen verschiedene Kosten an, die Sie einplanen sollten. Dazu gehören unter anderem die Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Maklerprovisionen und gegebenenfalls Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch. Die Höhe der Kosten variiert je nach Bundesland und kann beträchtlich sein. Lassen Sie sich daher vorab über die genauen Kosten informieren und planen Sie diese sorgfältig in Ihre Finanzierung ein.

Schritt 4: Die Besichtigung

Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Besichtigung der ins Auge gefassten Immobilie, um mögliche Mängel zu erkennen und abzuschätzen, welche Renovierungen notwendig sind. Wenn Sie sich für eine gebrauchte Immobilie entscheiden, sollten Sie sich auch über mögliche Altlasten informieren. Vergleichen Sie nach Möglichkeit verschiedene Objekte miteinander. Wenn Sie sich für eine gebrauchte Immobilie entscheiden, können Sie versuchen, den Kaufpreis zu verhandeln.

Schritt 5: Der Notartermin

Sobald Sie sich für eine Immobilie entschieden haben, müssen Sie mit dem Verkäufer einen Notartermin vereinbaren. Der Notar übernimmt die Aufgabe, den Kaufvertrag rechtlich korrekt aufzusetzen. Es ist dennoch ratsam, den Kaufvertragsentwurf vor dem Notartermin von einer Anwältin oder einem Anwalt überprüfen zu lassen, der auf Immobilienrecht spezialisiert ist. Im Idealfall hilft Ihnen eine anwaltliche Vertragsprüfung, versteckte Klauseln aufzudecken oder mögliche Risiken zu erkennen. Nur so können Sie sicher sein, dass der Vertrag fair und rechtlich einwandfrei ist. Wir haben bereits zahlreiche Immobilienkaufverträge geprüft und in nahezu jedem Vertrag Verbesserungsmöglichkeiten gefunden. Wir bieten die Vertragsprüfung für Immobilienkaufverträge für Verbraucher zum Pauschalfestpreis von 299,00 € inkl. MwSt. an. Informieren Sie sich gerne hier. Zahlreiche gute Bewertungen unserer Mandanten sprechen für sich.

Schritt 6: Die Übergabe

Sobald der Kaufvertrag unterzeichnet ist, erfolgt in der Regel sofort der Eintrag der Eigentumsvormerkung zugunsten des Käufers ins Grundbuch. Nach Abschluss des Notarvertrags und der Zahlung des Kaufpreises erfolgt die Übergabe der Immobilie. Achten Sie darauf, dass Sie ein Abnahme- und Übergabeprotokoll erstellen und eventuelle Mängel dokumentieren.

Warum Sie den Immobilienkaufvertragsentwurf vor dem Notartermin von einem Anwalt überprüfen lassen sollten

Wie bereits erwähnt, ist es ratsam, den Kaufvertragsentwurf vor dem Notartermin von einer Anwältin oder einem Anwalt überprüfen zu lassen. Der Grund dafür ist, dass es sich bei einem Immobilienkaufvertrag um eine komplexe juristische Vereinbarung handelt, die viele rechtliche Details enthält. Wenn Sie den Vertrag alleine oder nur mit Hilfe des Verkäufers oder Maklers durchgehen, besteht die Gefahr, dass Sie bestimmte Klauseln übersehen oder missverstehen. Gerade auf dem Gebiet des Grundstücks- und Immobilienrechts unerfahrene Verbraucher tappen hier schnell in eine Falle. Der Notar ist nicht verpflichtet, auf Haftungsrisiken und Kostenfallen hinzuweisen. Er beurkundet im Wesentlichen das, was die Parteien vorgeben und achtet lediglich darauf, dass dies vertraglich korrekt umgesetzt wird.

Eine Anwältin oder ein Anwalt hingegen verfügt über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung, um den Vertrag auf mögliche Risiken und Schwachstellen zu prüfen. Sie bzw. er kann beispielsweise auf versteckte Klauseln oder unklare Formulierungen hinweisen und gegebenenfalls Änderungen vorschlagen. So können Sie sicher sein, dass der Vertrag fair und rechtlich einwandfrei ist und Sie keine unangenehmen Überraschungen erleben.

Janina Werner und Katja Werner, Rechtsanwältinnen

Fazit

Der Kauf einer Immobilie ist eine wichtige Entscheidung, die gut überlegt sein will. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um alle Schritte gründlich zu planen und sich umfassend zu informieren. So können Sie sicher sein, dass Sie die passende Immobilie zu fairen Konditionen erwerben und langfristig davon profitieren werden.

Foto(s): WERNER Rechtsanwälte, Konstanz


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