Sollten Mieter Schimmelpilz in der Wohnung selbst beseitigen?

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Ein Beitrag von Alexander Bredereck, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Berlin.

Der Herbst ist da und damit auch wieder die Hochsaison von Schimmelpilz in deutschen Wohnungen zum Leidwesen vieler Mieter. Durch Feuchtigkeit infolge von Wasserschäden oder auch unzureichendem Lüften des Mieters kann sich rasch Schimmel bilden. Dann überlegen Mieter immer wieder, ob sie selbst umgehend aktiv werden und den Schimmel beseitigen sollten. Ist das ratsam oder im Hinblick auf die Ansprüche gegen den Vermieter eher hinderlich?

Gesundheitsschäden vermeiden

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Für eine umgehende selbstständige Entfernung spricht natürlich der Gesundheitsschutz. Schimmel kann durchaus gesundheitsschädlich werden. Wer sofort aktiv wird und den Schimmel zumindest oberflächlich entfernt kriegt, kann Beeinträchtigungen der Gesundheit verhindern. Bis der Vermieter sich der Sache annimmt, dauert es dagegen oftmals ungleich länger.

Keine Ursachenbeseitigung

Wenn der Mieter mit der eigenhändigen Entfernung des Schimmels zunächst Erfolg hat, wird er damit aber nicht die tatsächliche Ursache für die Schimmelbildung beseitigt haben. Diese ist nämlich oftmals auf bauliche Mängel oder aber ein unzureichendes Lüftungs- oder Heizverhalten des Mieters zurückzuführen. Ändert sich in dieser Hinsicht nichts, wird der Schimmel dann regelmäßig bei der nächsten Gelegenheit erneut ausbrechen.

Beweisprobleme bei der Geltendmachung von Ansprüchen

Möchte der Mieter nun Ansprüche gegen den Vermieter geltend machen, auf Instandsetzung, also Beseitigung der Mangelursachen, oder auch Mietminderung, stellt sich zudem das Problem, wie er die Vorwürfe beweisen will. Der Vermieter wird im Fall einer Schimmelanzeige zunächst jemanden zur Begutachtung des Problems in die Wohnung schicken. Hat der Mieter dann selbst die oberflächliche Erscheinung des Schimmels beseitigt, wird der Vermieter dessen Vorliegen wohl auch erst einmal bestreiten. Dann muss man ggf. warten, bis sich wieder neuer Schimmel gebildet hat, was in der Regel auch nicht im Interesse des Mieters sein dürfte.

Tipp für Mieter

Deshalb ist im Ergebnis wohl in der Regel davon abzuraten, dass Mieter den Schimmel selbst beseitigen. Man sollte stattdessen dem Vermieter den Mangel anzeigen und ihm eine Frist zur Beseitigung setzen. Wird der Vermieter daraufhin nicht aktiv, muss man möglichst zügig im Wege einer Klage vorgehen. So kann man den größtmöglichen Druck auf den Vermieter ausüben und dann zur Begründung der Ansprüche auf den sichtbaren Schimmel in der Wohnung verweisen.

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28.9.2017

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