Was tun bei fehlender Rückerstattung nach Widerruf?

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Das Online-Shopping hat unser Kaufverhalten revolutioniert. Doch was passiert, wenn Sie Ihre Ware zurückgeschickt haben, weil sie nicht Ihren Erwartungen entsprach, und Ihr Geld nicht zurückerhalten? Nachfolgend finden Sie einen Überblick was zu tun ist.

1. Ihr Widerrufsrecht – Die rechtlichen Grundlagen

Gemäß § 355 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) i.V.m. mit weiteren Vorschriften haben Verbraucher das Recht, einen im Fernabsatzverkehr abgeschlossenen Kaufvertrag (= Online-Shopping) innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zu widerrufen. Dieses Widerrufsrecht gilt für die meisten Online-Käufe. Wichtig ist, dass Sie die Widerrufsfrist einhalten und den Widerruf mindestens in Textform (z. B. per E-Mail) erklären.

2. Rücksendung der Ware – Was ist zu beachten?

Nach dem Widerruf sind Sie verpflichtet, die Ware innerhalb von 14 Tagen zurückzusenden (§ 356 BGB). Achten Sie darauf, dass Sie die Rücksendung nachweislich dokumentieren, beispielsweise durch einen Versandbeleg. Dies ist entscheidend, um im Streitfall nachweisen zu können, dass Sie die Ware fristgerecht zurückgeschickt haben.

3. Rückerstattung des Kaufpreises – Ihre Ansprüche

Nach Erhalt der zurückgesendeten Ware ist der Händler verpflichtet, den Kaufpreis einschließlich der Lieferkosten innerhalb von 14 Tagen zurückzuerstatten (§ 357 BGB). Beachten Sie, dass der Händler die Rückzahlung verweigern kann, bis er die Ware zurückerhalten hat oder Sie nachweisen, dass Sie die Ware zurückgesendet haben.

4. Kommunikation mit dem Händler – So gehen Sie vor

Wenn die Rückerstattung ausbleibt, sollten Sie zunächst den Kontakt zum Kundenservice des Unternehmens suchen. Formulieren Sie Ihre Anfrage eindeutig und beziehen Sie sich auf Ihr Widerrufsrecht sowie die gesetzlichen Fristen. Halten Sie alle relevanten Informationen bereit, wie Bestellnummer, Rücksendebeleg und frühere Korrespondenz.

5. Rechtliche Schritte – Wenn der Händler nicht reagiert

Sollte der Händler auf Ihre Anfragen nicht reagieren oder die Rückerstattung weiterhin ausbleiben, können Sie rechtliche Schritte in Erwägung ziehen. Hierbei haben Sie verschiedene Optionen:

  • Schriftliche Aufforderung: Setzen Sie dem Händler eine Frist zur Rückzahlung. Dies kann oft schon den nötigen Druck erzeugen.
  • Rechtsanwalt einschalten: Wenn alle Stricke reißen, kann es sinnvoll sein, einen Rechtsanwalt zu konsultieren, der ein anwaltliches Aufforderungsschreiben an den Händler übermittelt. Sofern Verzug vorlag, sind die Kosten für die Beauftragung des eigenen Anwalts vom Schuldner als Schadenersatz zu erstatten.

6. Fazit: Lassen Sie sich nicht entmutigen!

Das Online-Shopping sollte ein positives Erlebnis sein. Wenn Sie auf Probleme stoßen, denken Sie daran, dass Sie Rechte haben, die es zu verteidigen gilt. 

7. Brauchst Sie Unterstützung?

Wenn du Fragen hast oder Unterstützung bei der Rückabwicklung von Käufen benötigst, stehe ich dir als Rechtsanwalt gerne zur Seite. Egal, ob du Verbraucher oder Unternehmer bist – ich helfe dir, die richtigen Schritte zu gehen!

Webseite: https://binichimrecht.de
Tel.: 0911/14897011
E-Mail: ra@binichimrecht.de

Rechtliche Hinweise

Die Informationen in diesem Beitrag dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine Rechtsberatung für Ihren konkreten Fall dar.


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