Welche Gebühren fallen bei Kreditkarten an?

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Vor einer Gebührenfalle bei Kreditkarten warnt die Zeitschrift Finanztest: Nach Informationen, die dem Journal vorliegen, haben mittlerweile viele Anbieter die Teilzahlung im Kartenantrag voreingestellt. Der Nutzer zahlt offenbar nur kleine Beträge zurück, für die verbleibende Summe fallen hohe Zinsen an. In einem Test beliefen sich diese auf bis zu 23 Prozent pro Jahr.

23 Kreditkarten nahm Finanztest ins Visier und testete sie an zwei Modellkunden: Einem Standardnutzer, der die Karte in erster Linie für Einkäufe im Internet verwendet, und einem Reisenden, der mit der Karte im Ausland bezahlt und Geld abhebt. Für beide Gruppen fand Finanztest geeignete Karten, bei welchen die Teilzahlung (auch Revolving Credit genannt) nicht voreingestellt ist.

Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Leiter der Wiesbadener Kanzlei Cäsar-Preller, führt aus: „Verbraucher sollten genau hinschauen und nicht einfach ungeprüft die Kreditkarte von der Hausbank verwenden. Bei Sparkassen und Volksbanken sind viele mit Girokonten verbundene Kreditkarten oft teuer. Denn neben den jährlichen Gebühren fallen beim Abheben am Automaten Kosten von zwei bis drei Prozent der jeweiligen Summe an, mindestens wird ein Pauschalbetrag von fünf Euro erhoben.“

Daher empfiehlt Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller: „Es kann sich lohnen, eine Kreditkarte zu verwenden, welche nicht an ein Girokonto gekoppelt ist, etwa die Barclay New Visa oder die ICS Visa World Card.“

Finanztest fand zudem heraus, dass bei vielen Kreditkarten auch eine Auslandseinsatzgebühr in Höhe von 1,75 Prozent anfällt. Da sie bei jeder Bezahlung erhoben wird, können hier nicht unerhebliche Kosten entstehen.

Die Untersuchung von Finanztest stieß auf erhebliche Gebührenunterschiede bei verschiedenen Kreditkarten: Die teuerste Karte, American Express, kostet 183 Euro im Jahr, wovon 55 Euro auf die Jahresgebühr entfallen, es sei denn, der Nutzer kann einen Umsatz von 4000 Euro im Jahr vorweisen.

Bei der DKB-Visa-Card müssen Kunden in Verbindung mit einem kostenlosen Girokonto hingegen überhaupt keine Gebühr entrichten. Wollen sie mit der Karte außerhalb der Eurozone bezahlen und Geld abheben, müssen sie einen monatlichen Mindesteingang in Höhe von 700 Euro auf ihr Konto sicherstellen.


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