Wie organisiere ich eine effektive Vermögensanlage?

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Oft stellt sich z. B. nach einer Erbschaft, einem Immobilien- oder auch Unternehmensverkauf die Frage, wie das erlangte Vermögen am besten angelegt werden kann. Dabei sind ein paar einfache Grundregeln zu beachten, die die Grundlage einer erfolgreichen Anlage sind.

Wie effektiv sind komplexe Anlageprodukte?

Die Finanzindustrie hat eine große Auswahl an Anlageprodukten entwickelt, die sich mitunter schnell dem Verständnis von Leihen entziehen können. Zwar versprechen komplizierte Produkte oft hohe Renditen, was dabei aber häufig vergessen wird, ist zum einen ein erhöhtes Risiko und zum anderen die Kosten, welche mit der Komplexität des Produkts einhergehen. Diese können sich aus verschiedenen Positionen zusammensetzen: Managementgebühren, Transaktionskosten, Provisionen, Vermögensverwaltungskosten, Versicherungskosten und ggf. noch vielen weiteren. Diese Ausgaben beeinträchtigen am Ende die Rendite.

Ein kompliziertes Anlageprodukt muss daher nicht unbedingt das beste sein. Wichtig ist es, die Form der Anlage selbst zu verstehen und die Anlagekosten möglichst gering zu halten.

Wann sollten Wertpapiere gekauft und verkauft werden?

Untersuchungen haben festgestellt, dass Anleger im Durschnitt etwa 5 % ihrer Rendite durch zu häufiges Handeln verschenken. Dieser Verlust resultiert oft daraus, auf vermeintliche „Geheimtipps“ zu hören oder überhastete Verkäufe zu tätigen. Es ist wichtig, sich auf dem Laufenden zu halten und nicht impulsiv zu handeln. Der richtige Zeitpunkt für einen Ein- oder Ausstieg ist fast immer spekulativ und hat ohnehin nur geringe Auswirkungen auf den Erfolg eines Investments, während die Portfoliozusammensetzung, also die Kombination der verschiedenen Anlagen, eine viel wichtigere Rolle spielt.

Es gilt also der Grundsatz, spontane Handlungen zu vermeiden und besser einem strukturierten Plan zu folgen.

Wie sollte ein Portfolio (Anlageplan) aussehen?

Ein weiterer sehr wichtiger Grundsatz ist es Investitionen geschickt zu verteilen. Um Verlustrisiken so klein wie möglich zu halten, ist es äußerst sinnvoll, sein Vermögen nicht nur in ein Unternehmen, eine Branche oder eine Anlageart zu investieren.

Weiterhin muss überlegt werden, wie die Verteilung des Risikos erfolgt. Je nach Risikoneigung des Anlegers kann der risikoreiche Anteil klein, aber auch groß gehalten werden. Ein gewisser Teil des Vermögens sollte jedoch immer in liquider und risikoarmer Form investiert werden. Die Einzelheiten werden durch die individuellen Gegebenheiten bestimmt.

Damit die ursprünglich gewählte Verteilung auch beibehalten wird, empfiehlt es sich, alle ein bis zwei Jahre ein sog. Rebalancing vorzunehmen. Das Anlageprofil wird hierbei nach der aktuellen Lage bewertet und es wird ermittelt, ob es noch dem ursprünglich gewählten Plan entspricht oder ob es ggf. neu strukturiert werden muss. Eine Analyse des Portfolios ist gratis möglich auf www.morningstar.de. Dort bekommt man schnell einen Überblick über das Verhältnis von Aktien, Anleihen, regionaler Aufteilung und vielem mehr. Außerdem werden dort auch die Gesamtkosten des Portfolios ausgewiesen.

Was ist sonst zu beachten?

Eine Kapitalanlage sollte in die Gesamtvermögensstruktur eingebunden sein. Hier gilt es zu klären, woraus das sonstige Vermögen besteht. Gibt es Immobilien, Lebensversicherungen, Anleihen, Aktien, geschlossene Beteiligungen? Wie hoch sind die bislang erworbenen Rentenansprüche? Wie sind diese Positionen gewichtet? Welche Positionen sind unter-, welche übergewichtet? Ferner ist zwingend zu klären, welchem Zweck die Kapitalanlage dienen soll und wie lang die dafür zur Verfügung stehende Anlagedauer ist. Nicht jedes Anlageprodukt ist für jeden Zweck und erst recht nicht für jede Anlagedauer geeignet.

Zusammenfassung

Für erfolgreiche Vermögensanlagen sollte der Anleger stets einen Überblick über seine Investitionen und insbesondere über die damit verbundenen Kosten haben. Ein erfolgreiches Portfolio muss nicht aus komplizierten Investitionsprodukten bestehen und sollte nicht überhastet geändert werden. Effektiver ist es, einem klaren Plan zu folgen und seine Investitionen weit zu streuen. 

Wem das Thema selbst zu trocken ist, sollte sich unabhängigen und fachkundigen Rat einholen. Bei einer „Beratung“ durch Banken und andere Anbieter sollte man sich immer vergegenwärtigen, dass diese in den meisten Fällen durch den Produktverkauf verdienen, sodass die angebotenen Produkte kritisch zu hinterfragen sind, was in der Regel wieder eigenes Wissen voraussetzt. Auch sollte man sich deutlich vor Augen führen, dass Produkte, die mit hohen Kosten beladen sind, die Rendite einer Kapitalanlage sehr stark beeinträchtigen. Die Beratung durch Banken und andere Finanzdienstleister ist, sofern sie qualitativ überhaupt eine Beratung und nicht nur einen Verkaufsvorgang darstellt, eben nicht kostenlos. 

Die Kanzlei WiBaR hat mit ihrem Lawyer’sFortuneCare Programm einen Ansatz der anwaltlichen Vermögenssorge entwickelt, die steuerliche, rechtliche und wirtschaftliche Fragestellungen zu einer ganzheitlichen Beratung verbindet.

Ihr Rechtsanwalt

Karsten Eckhardt

Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht

Zertifizierter Berater der Immobilienwirtschaft (BBA)


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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