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Wie wählt kununu die besten Arbeitgeber Deutschlands 2024?

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Die Grundvoraussetzungen für das Ranking

Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu hat ihre Methodik zur Auswahl der besten Arbeitgeber Deutschlands 2024 weitgehend transparent dargelegt. Als Fachanwalt für IT-Recht möchte ich Ihnen die wichtigsten Kriterien und das Auswahlverfahren erläutern.

Kununu setzt bei der Auswahl der besten Arbeitgeber auf Qualitätskriterien, die nach Auffassung von Kununu eine aussagekräftige und faire Bewertung gewährleisten sollen. Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Ranking ist ein deutsches Firmenprofil auf der Plattform.

Die Mindestanforderungen im Detail

Die Bewertungsplattform hat Mindestanforderungen definiert, die Unternehmen erfüllen müssen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der kununu-Score, der mindestens 3,5 von 5 möglichen Sternen betragen muss. Gleiches gilt für den Mitarbeiter-Score, der ebenfalls einen Mindestwert von 3,5 Sternen erreichen muss - und zwar nicht nur aktuell, sondern auch im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate.

Die Bedeutung der Weiterempfehlungsrate

Ein besonders wichtiger Indikator für die Arbeitgeberqualität ist die Weiterempfehlungsrate. Kununu setzt hier eine Mindestquote von 70 Prozent an. Dies bedeutet, dass mindestens 70 Prozent der Bewertenden ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Diese Quote unterstreicht - so Kununu - die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen.

Quantitative Anforderungen gegen Manipulation

Um Manipulationen vorzubeugen und die Aussagekraft der Bewertungen sicherzustellen, hat kununu auch quantitative Anforderungen festgelegt. Ein Unternehmen muss mindestens 80 Mitarbeiterbewertungen vorweisen können. Davon müssen mindestens acht Bewertungen aus den letzten zwölf Monaten stammen. Diese Regelung stellt nach Einschätzung von Kununu sicher, dass die Bewertungen aktuell und relevant sind.

Der Best Workplace Award als Besonderheit

Zusätzlich zum allgemeinen Ranking vergibt kununu auch den "Best Workplace Award 2024". Dieser Award stellt noch höhere Anforderungen an die Unternehmen. Hier müssen beispielsweise ein kununu-Score von mindestens 3,8 und ein Mitarbeiter-Score von mindestens 4,0 erreicht werden. Auch die Weiterempfehlungsrate muss mit 80 Prozent deutlich höher liegen.

Kritische Stimmen zum Arbeitgeber-Ranking

Manipulationsrisiken durch Arbeitnehmer

Eine wesentliche Kritik am kununu-Ranking betrifft die Möglichkeit der Manipulation durch ArbeitnehmerInnen. Ehemalige Mitarbeitende können durch die Erstellung mehrerer E-Mail-Accounts verschiedene Bewertungen für denselben Arbeitgeber abgeben. Diese Form der Manipulation ist für kununu schwer nachzuweisen und zu kontrollieren.

Einflussnahme durch Arbeitgeber

Auch auf Arbeitgeberseite existieren Möglichkeiten zur Manipulation des Rankings. Unternehmen können ihre Mitarbeiter gezielt zu positiven Bewertungen "motivieren". In einigen Fällen werden Mitarbeiter subtil unter Druck gesetzt, keine negativen Bewertungen zu verfassen.

Herausforderungen bei der Verifizierung

Die Authentizität der Bewertungen stellt eine weitere Herausforderung dar. Trotz kununu's Bemühungen können gefälschte Einträge nicht ausgeschlossen werden. Dies betrifft sowohl übermäßig positive als auch negative Bewertungen.

Fazit und rechtliche Einordnung

Die Methodik von kununu ermöglicht es Unternehmen und Bewerbern, die Qualität der Arbeitgeberbewertungen einzuschätzen. Dennoch sollten die genannten Kritikpunkte bei der Interpretation der Rankings berücksichtigt werden. Eine differenzierte Betrachtung der Bewertungen ist unerlässlich.

Sollten Sie als Arbeitgeber Fragen zu kununu-Bewertungen haben oder rechtliche Unterstützung bei problematischen Bewertungen benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Eine professionelle rechtliche Beratung kann dabei helfen, Ihre Reputation als Arbeitgeber zu schützen und zu stärken.

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Foto(s): Thomas Feil

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