Deka- und DZ Bank-Zertifikate: Droht nach „Lehman“ nun ein „Corona-Crash“?

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Nachdem zahlreiche Anleger im Jahr 2008 sowohl die Finanzkrise als auch die sogenannte Lehman-Pleite überstanden haben und sich Banken und Sparkassen offensichtlich mit dem Vertrieb von Zertifikaten etwas zurückgehalten hatten, zeigen sich nunmehr erneut erste Tendenzen, dass insbesondere Sparkassen und Volksbanken in den letzten Jahren wesentlich mehr Zertifikate als Fonds vertrieben haben. 

Es handelt sich bei diesen Zertifikaten mithin um ähnliche Papiere wie die, die zur Lehman-Pleite geführt haben.

Bereits vor der Finanzkrise war man der Auffassung, dass insbesondere Zertifikate keinesfalls sichere Kapitalanlagen seien, da sie Negativentwicklungen, insbesondere erhebliche Verluste für Kleinanleger, mit sich bringen würden.

Schaut man sich nunmehr die aktuelle Entwicklung am Zertifikatemarkt an, ist festzustellen, dass bereits hunderte Zertifikate einen Verlust von über 50 % aufweisen, manche sogar über 80 %! Derartige Zertifikate, auch Deka-Zertifikate, wurden überwiegend von Sparkassen und Volksbanken vertrieben.

Betroffen sind insbesondere sogenannte „Express-Zertifikate“ der Deka- und DZ Bank. Allein die Deka hat geschätzt ca. 2200 aktive sogenannte „Express-Zertifikate“ am Markt.

Es stellt sich nun für Anleger die Frage, ob ein zweites „Lehman“ droht. Denn das Gesamtvolumen des Zertifikatemarkts beläuft sich auf ca. 71 Mrd. Euro, wovon ca. 70 % auf die sparkasseneigene Deka und die genossenschaftliche DZ Bank und der Rest auf Institute wie Helaba, Bayern LB oder LBBW entfallen.

Betrachtet man sich die Struktur der Papiere und die Entwicklungen in der Vergangenheit, berücksichtigt aber auch insbesondere die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Krise, wird deutlich, dass die Verluste nicht nur aus der aktuell schwierigen Lage resultieren.

Trotz der aktuellen Krise sollten Anleger prüfen, ob ihnen Ansprüche (gegebenenfalls auch Schadenersatzansprüche) zustehen könnten. Denn vor Erwerb eines solchen Zertifikats sind Anleger über die wesentlichen Risiken solcher Zertifikate aufzuklären. Aufgrund der teils sehr komplexen Struktur von Zertifikaten und insbesondere der Tatsache, dass diese auch an Kleinanleger vermittelt wurden, bestehen hieran Zweifel.

Ein Blick in das „Basisinformationsblatt“ der meisten Deka-Zertifikate lässt in der augenblicklichen Krise Schlimmes befürchten. Dort heißt es:

„Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.“

Fraglich ist, ob die Berater der Kunden auf diese Eigenschaft der Papiere in ausreichendem Maße regelmäßig eingegangen sind, was zu bezweifeln ist.

Für eine kostenfreie Erstberatung steht Ihnen das Team der Kanzlei RK Legal Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (telefonisch oder auch per E-Mail) jederzeit gerne zur Verfügung.



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