Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche, § 261 StGB - Finanzagenten droht Post von der Staatsanwaltschaft

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Betrugsmasche: Finanzagent

Wenn mit schnellem Geld für wenig Arbeit geworben wird, steckt oft genug Betrug dahinter. Eine beliebte Masche, vor der die Kriminalpolizei warnt, sind das Angebot eines lukrativen Nebenjobs und Stellenausschreibungen für Finanzagent, Financial Agent, Finanzmanager, Treuhandagent, Finanztransaktionsmanager und noch einer Reihe anderer ähnlich hochtrabender Bezeichnungen.

 Was ein Bewerber für eine so qualifizierte Tätigkeit wie die eines Finanzmanagers können muss? „Eigentlich nichts. Er muss ein Girokonto im SEPA-Raum haben und wissen, wie er eine Überweisung durchführt. Schon stehen die Türen für einen vermeintlich lukrativen Nebenjob weit offen. Tatsächlich stecken aber Betrüger dahinter, die nichts anderes im Sinn haben, als ihren ahnungslosen Finanzagenten als Strohmann, bzw. als sogenannten "money mule" für den Transfer von Geldern ins Ausland zu missbrauchen“, sagt Rechtsanwalt Benjamin Hasan, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Frankfurt a.M.

Ziel der Betrüger: Zugriff auf das Girokonto

Aufgabe des Finanzagenten oder money mule ist es, sein Girokonto für Überweisungen an Dritte zu nutzen. Dazu werden zunächst Gelder auf das Konto des Finanzagenten überwiesen, die die Betrüger zuvor von anderen Opfern z.B. durch Phishing oder betrügerisches Fehlleiten von Zahlungsaufträgen ergaunert haben. Der ahnungslose Finanzagent soll die eingehenden Beträge dann wiederum an Dritte, meist auf Konten im Ausland, transferieren. Dafür soll er "Provisionen" zwischen 5 und 20 Prozent der überwiesenen Beträge behalten dürfen.

Bei teilweise sechstelligen Zahlungseingängen hört sich das wirklich nach leicht verdientem Geld an.  Doch das dicke Ende kommt zum Schluss: Der Finanzagent hat den Betrag überwiesen und das Geld ist weg. Widerrufen die ursprünglichen Opfer dann die Überweisung , muss der Finanzagent für den Schaden aufkommen. Oder der Betrag wird von den getäuschten Firmen, die rasch merken, dass das Geld nicht beim rechtmäßigen Empfänger landete, klageweise zurückgefordert.

Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen "Opfer"

Der Finanzagent wird durch diese Betrugsmasche nicht nur um sein eigenes Geld gebracht, ihm droht auch noch eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf (Beihilfe zur) Geldwäsche, da er dabei geholfen hat, Herkunft und Transferwege des Geldes zu verschleiern. Schon bei leichtfertiger Geldwäsche drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren. Zudem kann die BaFin ein Verfahren wegen des unerlaubten Betreibens von Finanzdienstleistungen (i.e. Finanztransfergeschäfte gem. § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 ZAG) gegen den Finanzagenten einleiten.  

Kontosperre und Arrest drohen

Regelmäßig wird auch das Konto des Finanzagenten samt eigenem Guthaben durch die Staatsanwaltschaft gepfändet, um Regressansprüche zu sichern. Bei einem Arrest über einen sechstelligen Betrag ist damit oftmals auch das eigene Guthaben der Finanzagenten betroffen. Denn Verfügungen über das eigene Geld sind während des Bestehens eines Arrestbeschlusses der Staatsanwaltschaft auch nicht über das eigene Guthaben möglich.

Den Finanzagenten, die gutgläubig auf die Betrüger hereingefallen sind, droht also nicht nur ein finanzieller Verlust, sondern noch weitere rechtliche Sanktionen wie staatsanwaltschaftliche Ermittlungen, Kontopfändung, Zivilklage und ggfs. Bußgelder der BaFin.

If it sounds too good to be true, it probably is

Um Finanzagenten anzuwerben, sind die Betrüger kreativ. Neben klassischen Stellenanzeigen suchen sie ihre Opfer z.B. auch in Dating-Portalen (Romance Scam) oder nehmen persönlich Kontakt auf. Dabei wird auch nicht vor vorgetäuschten Liebesbekundungen, Verlöbnissen und Treueschwüren Halt gemacht, um mittelbar Zugriff auf die IBAN eines Opfers zu erschleichen, das dann Geld empfängt und für die Betrüger weiterreicht. „Grundsätzlich sollte auf solche Angebote mit leicht verdientem Geld sehr misstrauisch reagiert werden. Das gilt umso mehr, je verlockender die Provisionszahlungen erscheinen. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens Betrug“, sagt Rechtsanwalt Hasan.

Ist es aber zu spät und man ist schon Opfer der Betrüger geworden, sollte umgehend anwaltlicher Rat in Anspruch genommen werden. Einerseits, um vom eigenen Geld zu retten, was noch zu retten ist, andererseits um weitere rechtliche Konsequenzen abzuwenden. 

Setzen Sie auf einen versierten Interessensvertreter

Benjamin Hasan ist Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht. In seiner mehr als zehnjährigen Erfahrung als Rechtsanwalt vereint er die Expertise eines prozesserfahrenen Fachanwalts für Bankrecht mit der eines Chief Compliance Officers einer Bank. Er vertritt Betroffene je nach Bedarfsfall sowohl strafrechtlich gegenüber Ermittlungsbehörden als auch zivilrechtlich gegenüber Finanzdienstleistern, wenn dies sinnvoll erscheint, weil noch keine Maßnahme der Staatsanwaltschaft zur Sicherung von Vermögenswerten (z.B. §§ 111e, 111f, 111k StPO) vorliegt. Im Falle eines Ermittlungsverfahrens zeigt er zudem rechtliche Handlungsmöglichkeiten auf. Haben Sie bereits eine Vorladung der Kriminalpolizei erhalten wegen des Verdachts der Geldwäsche und "Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte", sollten Sie keine Zeit mehr verlieren.

Medien berichten über unsere Siege vor Gericht

Die Medien (N-TV, Zeit online, Handelsblatt, Börsenzeitung, etc.) berichten über unsere Arbeit und vertrauen unserer Expertise in Sachen Geldwäsche. Vertrauen auch Sie unserer Erfahrung aus hunderten Prozessen sowie unserem bankspezifischen Expertenwissen, das bei Ermittlungsverfahren zu Geldwäsche den entscheidenden Unterschied machen kann. Weitere Informationen, Beispiele unserer Erfolge und persönlichen Sofortkontakt zu einem Fachanwalt für Bankrecht finden Sie unter diesem Artikel, in den Bewertungen unserer Mandanten oder hier:

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Foto(s): banklaw.de


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