Gründe und Konsequenzen einer Kontosperrung: Was tun, wenn das Konto gesperrt ist?

  • 3 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung: 


Das unerwartete Ereignis einer Kontosperrung kann aufgrund verschiedener Ursachen wie Pfändung, Insolvenzverfahren oder Geldwäscheverdacht eintreten und erhebliche finanzielle und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Bei einer Kontopfändung bleibt das Konto gesperrt, bis alle Schulden und zugehörigen Gebühren beglichen sind. Ein Insolvenzverfahren führt ebenfalls zu einer Sperrung, um Gläubigeransprüche zu sichern, während bei Geldwäscheverdacht oftmals nur ein Gericht die Sperrung aufheben kann, wie Urteile des Landgerichts Stuttgart und Frankfurt zeigen. Die daraus resultierenden finanziellen Belastungen können durch Gebühren für Sperrung, Anwaltskosten und Gerichtsverfahren noch verstärkt werden. Betroffene sollten umgehend ihre Bank kontaktieren und gegebenenfalls rechtlichen Beistand zur Entsperrung einholen. Die Einrichtung eines Pfändungsschutzkontos und die Inanspruchnahme professioneller rechtlicher Hilfe sind empfohlene Maßnahmen bei Kontosperrungen, insbesondere unter komplexen Umständen wie Geldwäscheverdacht oder Pfändungen.

Gründe für die Kontosperrung: Kosten, Pfändung und Geldwäscheverdacht



Einleitung

Eine Kontosperrung kann unerwartet und belastend sein, insbesondere wenn das Konto gesperrt ist, obwohl noch Guthaben darauf vorhanden ist. Oft wird eine Sperrung durch eine Pfändung oder ein Insolvenzverfahren ausgelöst. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Gründe hinter einer Kontosperrung stehen und wie Sie in solchen Situationen vorgehen können.


Gründe für eine Kontosperrung

Einer der häufigsten Gründe ist eine Pfändung des Kontos durch Gläubiger. Diese können eine Kontopfändung beantragen, wenn Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt werden. In diesem Fall bleibt das Konto gesperrt, bis die Schulden und alle damit verbundenen Gebühren beglichen sind.

Ein weiterer Grund kann ein laufendes Insolvenzverfahren sein. Wenn dieses eingeleitet wird, wird das Konto gesperrt, um sicherzustellen, dass Gläubiger entsprechend ihrer Ansprüche bedient werden. Solange das Verfahren andauert, bleibt das Konto gesperrt.

In Fällen, in denen ein Konto aufgrund eines Geldwäscheverdachts gesperrt wird, kann die Entsperrung oft nur gerichtlich erwirkt werden. So entschied das Landgericht (LG) Stuttgart im Juli 2023, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für eine gerichtliche Verfügung nicht vom Kläger zu tragen sind, wenn dieser unverschuldet keine Kenntnis von der Sperrung hatte (Urteil des LG Stuttgart, 6 O 234/22). Ein weiteres Urteil des LG Frankfurt vom Januar 2024 stellt klar, dass die Bank die Kosten übernehmen muss, wenn sie gegen ihre Pflichten aus dem Geldwäschegesetz verstößt und das Konto unberechtigt gesperrt bleibt (Urteil des LG Frankfurt, 2-01 T 26/23).


Konsequenzen und Kostenübernahme

Die finanziellen Folgen einer Kontosperrung können schwerwiegend sein. Der Kontoinhaber hat keinen Zugriff auf sein Guthaben, was zu erheblichen Engpässen führen kann. Überdies fallen oft Gebühren für die Sperrung, Rechtsanwälte und Gerichtsverfahren an.

Im Falle einer Pfändung muss der Schuldner nicht nur die Hauptschuld begleichen, sondern auch die aufgelaufenen Zinsen und Gebühren. Ebenso können bei einer Sperrung aufgrund eines Insolvenzverfahrens oder eines Verdachts auf Geldwäsche zusätzliche Kosten für das Gerichtsverfahren entstehen.


Handlungsempfehlungen

Betroffene sollten umgehend ihre Bank kontaktieren, um die Gründe der Sperrung zu klären. Bei Pfändungen empfiehlt es sich, ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) einzurichten, das einen Teil des Guthabens vor der Pfändung schützt. Bei einer Sperrung aufgrund eines Insolvenzverfahrens oder eines Geldwäscheverdachts sollte rechtlicher Beistand hinzugezogen werden, um die notwendigen Schritte zur Entsperrung des Kontos einzuleiten.


Weiterführende Unterstützung

In Fällen von Kontosperrungen ist es oft entscheidend, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Rechtsanwälte, die auf Finanz- oder Insolvenzrecht spezialisiert sind, können Betroffene durch den rechtlichen Prozess begleiten und die notwendigen Schritte zur Entsperrung einleiten. Besonders bei komplexen Fällen, wie einer Sperrung wegen Pfändung oder im Kontext eines Geldwäscheverdachts, ist eine rechtliche Beratung unerlässlich.

Falls Sie Unterstützung benötigen, erreichen Sie uns unter der Telefonnummer 04202 / 6 38 37 0 oder per E-Mail: info@rechtsanwaltkaufmann.de. Wir stehen Ihnen mit professionellem Rat zur Seite.



Dieser Artikel ist stark vereinfacht und dient lediglich zu Informationszwecken. Eine individuelle Beratung mit einem Rechtsanwalt ist zu empfehlen! 




Link zum Artikel: 

Mehr zum Thema “Konto gesperrt wegen Geldwäsche verdacht”:




Quellen zum Thema "Konto gesperrt wegen Insolvenzverfahren”:

Foto(s): Foto von Giovanni Gagliardi auf Unsplash


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Hermann Kaufmann

Beiträge zum Thema