Konto gesperrt oder gekündigt 2024? Was tun?

  • 9 Minuten Lesezeit
Konto gesperrt was tun

Wenn Ihre Bank plötzlich Ihr Konto gesperrt oder Ihr Konto gekündigt hat, fragen Sie sich: was tun? Es gilt, schnellst möglich und in rechtssicherer Weise zu reagieren.

Denn auf Ihr verbleibendes Guthaben können Sie nach einer Kontosperre nicht mehr zugreifen. Auch eine Kontokündigung wird dazu führen, dass Ihre Finanzmittel nicht mehr in gewohnter Weise verwendet werden können.

Update vom 07.12.2023: Aus aktuellem Anlass habe ich meine Erfahrungen mit Kontosperren für 2023 nachfolgend für Sie zusammengefasst. Die bittere Realität ist, dass wir allmählich in eine „hochautomatisierte Welt“ eintreten, in der die Einzelfallgerechtigkeit leidet. Doch wir können uns wehren.

Update vom 20.04.2024: Kürzlich hat mich das Handelsblatt um eine Stellungnahme gebeten - denn anscheinend "drehen die Banken durch" und sperren wie im Wahn die Konten unbescholtener Bürgerinnen und Bürger. Mittlerweile kann das Verhältnis zwischen Kundschaft und Bank als "deutlich unterkühlt" bezeichnet werden. Hier ist der Link zu meinem Auftritt im Handelsblatt.

Informationen und Hilfestellungen finden Sie unter:

konto-gesperrt.de

Für Betroffene, deren Konto gesperrt oder deren Konto gekündigt worden ist,  wird eine kostenfreie Ersteinschätzung angeboten. Schildern Sie unverbindlich Ihren Fall per E-Mail oder über das Kontaktformular. 

Sie erhalten zeitnah eine konkrete Rückmeldung und einen Vorschlag für eine mögliche Vorgehensweise.

Kontosperrung und Kontokündigung sind unterschiedlich!

Es ist nicht das Gleiche, wenn Ihr Konto gesperrt oder Ihr Konto gekündigt worden ist. Denn eine Kontosperre ist zunächst eine lediglich vorübergehende Maßnahme der Bank, während die Kontokündigung die endgültige Beendigung der Geschäftsbeziehung einleitet.

In beiden Fällen sollten Sie sich durch einen spezialisierten Rechtsanwalt beraten lassen und die weitere Kommunikation über Ihren Anwalt laufen lassen. 

Konto gesperrt?

  • Maßnahme der Bank.
  • Guthaben unerreichbar.
  • Einzahlungen nicht möglich.
  • Auszahlungen blockiert.
  • Überweisungen gesperrt.
  • Sofort Rechtsanwalt kontaktieren.
  • Finanzaufsicht einschalten lassen.

Konto gekündigt?

  • Beendigung der Vertragsbeziehung.
  • Einfluss auf weitere Verträge wie Darlehensverträge bedenken.
  • Guthaben muss abgezogen werden.
  • Unwirksame Kündigung anwaltlich bearbeiten lassen.

Was tun, wenn Konto gesperrt wurde? Sofortmaßnahmen ergreifen!

Betroffene, deren Konto gesperrt worden ist, sollten unverzüglich juristisch gegen die Kontosperre vorgehen. Denn ein verweigerter Zugriff auf das eigene Bankkonto ist mehr als problematisch.

Ferner gilt es herauszufinden, weshalb das Konto gesperrt worden ist. Ohne eine nachvollziehbare Antwort auf die Frage "Was tun die Banken da eigentlich?" fällt es schwer, die richtigen Schritte zu unternehmen.

Hintergrundwissen

Als Sofortmaßnahme gilt, dass Sie Ihre rechtliche Position verstehen müssen. Die Bank darf nicht anlasslos über das Vermögen anderer Personen entscheiden. Für die Kundschaft, deren Konto gesperrt worden ist, können sich hierdurch gravierende Konsequenzen einstellen.

  1. Spezialisierten Rechtsanwalt kontaktieren.
  2. Anwaltliche Korrespondenz mit der Rechtsabteilung der Bank.
  3. Finanzaufsichtsrechtliche Maßnahmen ergreifen lassen.
  4. Schadensersatz, einstweilige Verfügung, Unterlassungsanspruch.

Konto gesperrt trotz Guthaben?

In vielen Fällen erfolgt die Kontosperrung, obwohl sich ausreichendes Guthaben auf dem Bankkonto befindet. Wenn ein Girokonto überzogen wird, kann das Konto gekündigt werden - dies sehen bereits die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Kundschaft und Bank so vor.

Doch wenn ein Konto trotz Guthaben gesperrt wurde, scheint es nicht an mangelnder Liquidität zu liegen. Dann sind andere Gründe dafür verantwortlich, und es lohnt sich, hierzu Wissen aufzubauen. Sollte nicht Ihr privates Konto, sondern Ihr Firmenkonto betroffen sein, lesen Sie bitte gern unter folgendem Link weiter: Geschäftskonto gesperrt oder gekündigt.

Geldwäscheverdacht als Problem

Sehr oft werden aufgrund von Geldwäscheverdachtsmeldungen die Bankkonten von Kunden gesperrt. Dies erfolgt unabhängig vom Kontostand. Sollte beispielsweise eine auffällige Bargeldeinzahlung, ein ungeklärter Geldeingang oder eine ungewöhnliche Überweisung veranlasst worden sein, greifen bankeninterne Überprüfungsmechanismen.

Verdächtiges Verhalten der Kundschaft kann zu einem gesperrten Konto führe. Neben der Kontosperre könnte es sein, dass Ermittlungsbehörden bereits Informationen über Sie einholen. Informationen zu Geldwäsche: Bank sperrt Konto wegen Geldwäschegesetz.

Konto gekündigt ohne Grund?

Wenn das Konto nicht gesperrt, sondern das Konto gekündigt worden ist, gibt es dafür sicher Gründe. Denn ohne Grund würde eine Bank ein Konto nicht sperren oder kündigen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die betroffene Person den wahren Grund erfährt. Aufgrund geldwäscherechtlicher Vorschriften sind Banken in der Lage, der Kundschaft die wahren Beweggründe zu verheimlichen. 

In vielen Fällen wird jedoch ein Grund mitgeteilt, weshalb das Konto gekündigt wird. 

Die Gründe können sehr unterschiedlich sein:

  • Kontoüberziehung führt zur Kontokündigung.
  • Vertragswidriges Verhalten der Kundschaft.
  • Geldwäscheverdacht und ungeklärte Geldeingänge.
  • Betrugsverdacht und weitere strafrechtliche Aspekte.
  • Pfändung, Gerichtsvollzieher, Vollstreckungstitel.
  • Keine Zustimmung zu neuen AGB.
  • Ungewöhnliches Verhalten der Kundschaft.

Was tun, wenn das Konto gekündigt worden ist?

Bei einer Kündigung handelt es sich um eine Willenserklärung der Bank gegen über der Kundschaft. Diese fußt zumeist auf den vertraglichen Bestimmungen, die bei jeder Kontoeröffnung gemeinsam unterzeichnet werden.

Es geht auch außervertragliche Kündigungsrechte der Bank. Überdies gelten diese Bestimmungen auch für die Bankkunden, die ebenfalls das Konto kündigen können. Was tun im Falle eines gekündigten Kontos?

Gegen eine Kontokündigung können Sie sich juristisch wehren. Eine rechtswidrige Kündigung kann dazu führen, dass das gekündigte Konto doch wieder aktiviert und die Vertragsbeziehung aufrecht erhalten bleibt. Sie benötigen hierfür idealerweise einen Anwalt, der auf gekündigte und gesperrte Konten spezialisiert ist.

Konto gekündigt nach Geldeingang?

Ungeklärte Geldeingänge, verdächtige Bargeldeinzahlungen oder ungewöhnliche Überweisungen sind die Hauptgründe, weshalb heutzutage das Konto gekündigt oder gesperrt wird.

Es hilft, die Position der Bank ein wenig zu verstehen: aufgrund strenger werdender Geldwäschebestimmungen müssen Finanzinstitute gewisse Vermögensbewegungen überprüfen. Ergibt diese Überprüfung ein erhöhtes Risiko, oder lässt sich eine Transaktion überhaupt nicht erklären, muss die Bank aus gesetzlichen Gründen handeln.

Beispielsweise wird bereits bei einer Bargeldeinzahlung in Höhe von 10.000 Euro seitens der Bank die Herkunft der Mittel abgefragt. Wer diesbezüglich keine eingehende Erklärung abgibt, riskiert dass das eigene Konto gekündigt und das Konto gesperrt wird. Auch höhere Überweisungen aus dem Ausland können diese Konsequenzen nach sich ziehen. 

Neu: Banken nutzen künstliche Intelligenz! Sperrt in Zukunft eine KI Ihr Bankkonto?

Banken setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz – doch Vorsicht ist geboten. Der Einsatz von Algorithmen zur Automatisierung von Entscheidungen birgt ein nicht zu unterschätzendes Risiko: die ungerechtfertigte Sperrung von Kundenkonten. KI-Systeme sind weit entfernt von fehlerfreier Perfektion oder menschlicher Intuition. 

Sie operieren nach starren Mustern und können die Komplexität individueller Fälle oft nicht adäquat erfassen. Das Resultat? Ein algorithmischer Hammer, der ohne Ansehen der Person zuschlägt und dabei die feinen Nuancen des Einzelfalls ignoriert. 

Kunden und Kundinnen stehen dann vor vollendeten Tatsachen, getroffen von einer „intelligenten“ Entscheidung, die in Wahrheit blind für menschliche Belange ist. Die zunehmende Abhängigkeit von dieser unpersönlichen Technologie muss kritisch hinterfragt werden. Der Fortschritt darf nicht auf Kosten der Gerechtigkeit gehen.

Was tun die meisten Betroffenen? Nicht empfehlenswert!

Da die Themen Konto gesperrt und Konto gekündigt für die betroffenen Bankkunden sehr unangenehm sind, werden hierbei viele Fehler begangen. Es gilt zu vermeiden, das Problem noch größer zu machen als es ohnehin schon ist.

Nicht empfehlenswert sind unter anderem folgende Handlungen:

  • Unhöflicher Umgangston mit dem Bankberater oder Mitarbeiter.
  • Wütende Telefonanrufe.
  • Drohungen per Mail.
  • Veröffentlichungen im Internet (soziale Medien) zum konkreten Fall
  • Beschwerde beim Vorgesetzten ankündigen.

Der jeweilige, zuständige Bankmitarbeiter wird Ihr Konto nicht entsperren, nur weil Sie beleidigend oder unangemessen reagieren. Ferner wird auch eine Kontokündigung nicht rückgängig gemacht, nur weil die Betroffenen zwischenmenschlich "Druck aufbauen" wollen. Überlassen Sie die weitere Kommunikation einem erfahrenen, besonnenen Rechtsanwalt. 

Welcher Anwalt ist auf diesen Themenkomplex spezialisiert?

Im Falle einer Kontosperre oder Kontokündigung sollte rechtsanwaltliche Unterstützung eingeholt werden. Ihr Anwalt sollte unter anderem auf die folgenden Rechtsgebiete fokussiert sein.

Vertragsrecht: Es gelten zuvorderst die vertraglichen Inhalte, die zwischen Ihnen und der Bank vereinbart worden sind. Ist das Konto gekündigt worden, ist eine Prüfung der AGB zu empfehlen.

Bankenrecht: Zwar sind Banken streng reguliert, dennoch müssen die Rechte der Kundinnen und Kunden gewahrt werden. Ihr Anwalt sollte im Hinblick auf das Bankenrecht prüfen, ob Ihr Konto zu Unrecht gesperrt oder gekündigt worden ist.

Und was noch?

Strafrecht: Ist aufgrund eines Geldwäscheverdachtes oder sonstiger strafrechtlich relevanter Gründe das Konto gesperrt oder das Konto gekündigt worden, sollte Ihr Anwalt die strafrechtlichen Vorwürfe aufklären. 

Ferner ist empfehlenswert, einen Rechtsanwalt zu beauftragen, der grundsätzlich über Erfahrungen im Vermögensrecht verfügt. Immerhin geht es letztlich um Ihre finanzielle Freiheit und Ihre konkreten Guthaben. 

Was tun? Anwaltlich mit der Bank korrespondieren lassen!

Ist das eigene Konto gesperrt oder gekündigt worden, sind die Kundinnen und Kunden sehr verärgert. Es bauen sich negative Emotionen auf und nicht selten endet der Kontaktversuch zur Bank darin, dass Anschuldigungen ausgesprochen oder unangemessene Aussagen getroffen werden.

All dies sollte vermieden werden. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Konto wieder freigeschaltet zu bekommen oder die Kündigung möglichst rückgängig zu machen. Überlassen Sie den weiteren Schriftwechsel und die Kommunikation Ihrem Rechtsanwalt.

Druck notwendig? Eskalation vermeiden

Ihr Anwalt wird - soweit er auf diesen Themenkomplex spezialisiert ist - vermutlich direkt mit der Rechtsabteilung Ihrer Bank in Kontakt treten. Hierdurch können viele Fälle unkompliziert aufgeklärt werden. 

Sollten weitere, rechtliche Maßnahmen nötig werden, können diese in der Einschaltung der zuständigen Finanzaufsicht, Schriftwechsel mit dem Geldwäschebeauftragten der Bank, sowie gerichtlichen Schritten münden. Es sollte zuvor jedoch versucht werden, ohne Eskalation den konkreten Einzelfall zu Ihrer Zufriedenheit zu lösen.

Kryptowährungen: Konto gesperrt oder gekündigt, weil Auszahlung erfolgte?

Das Thema Kryptowährungen ist für die meisten Banken zwar kein Neuland mehr, doch die Auszahlungssummen in Euro führen zu Problemen. Wenn beispielsweise eine ungewöhnliche hohe Auszahlung einer Kryptobörse auf ein Girokonto erfolgt, wird dies bankenintern sehr wohl registriert.

Soweit die "Geschichte hinter dem Geld" nicht rechtssicher dargestellt wird, muss die Bank aufgrund des Geldwäschegesetzes das Konto sperren. Nach der eigentlichen Kontosperre erfolgt in vielen Fällen eine Kontokündigung. 

Für die Betroffenen ist dies ein ernstzunehmendes Problem, da die digitalen Werte dann nicht ohne Weiteres in "echtes Geld" umgetauscht werden können. Sollte aufgrund von Kryptowährungen Ihr Konto gesperrt oder Ihr Konto gekündigt worden sein, ist die Einschaltung eines Rechtsanwalts empfehlenswert.

Finanzaufsicht ist für rechtswidriges Verhalten von Banken zuständig!

Sollte sich ein Problem mit dem gesperrten oder gekündigten Konto nicht außergerichtlich in zeitnaher Weise klären lassen, könnte die Einschaltung der zuständigen Finanzaufsicht weiterhelfen. Denn die Finanzaufsicht ist für die Regulierung des Bankenwesen zuständig.

Zu den Aufgaben der Finanzaufsicht gehört unter anderem die Kontrolle, inwieweit Banken sich an rechtliche Vorgaben halten. Unangemessenes Verhalten gegenüber Kundinnen und Kunden kann finanzaufsichtsrechtliche Maßnahmen nach sich ziehen. Was tun die Finanzaufsichten dann? Sie prüfen den Fall und weisen konkrete Handlungen an die betroffene Bank an. 

Nur mit gutem Grund die Finanzaufsicht einschalten

Hierfür muss jedoch ein konkreter Anhaltspunkt bestehen. Der einfache Umstand, dass ein Konto gesperrt oder ein Konto gekündigt worden ist, involviert nicht automatisch die Finanzaufsicht. 

Ist die Kontosperre oder Kontokündigung jedoch rechtswidrig, lohnt sich in vielen Fällen die Einschaltung der Finanzaufsichtsbehörde. 

Es betrifft weitere Banken, Neobanken und Zahlungsdienstleister!

Beispielsweise kann eine Kontosperre Sie auch bei folgenden Anbietern "erwischen": 

Weitere Anbieter! Kontosperre oder Kündigung.

Kostenfreie Ersteinschätzung einholen, dann entscheiden!

Betroffene, deren Konto gesperrt oder deren Konto gekündigt worden ist, können über das Kontaktformular oder per E-Mail unverbindlich ihre Situation schildern. Sie erhalten eine kostenfreie Ersteinschätzung.

Teilen Sie hierbei bitte mit, welche Bank in Ihrem Falle die Kontosperre oder Kontokündigung vorgenommen hat. Falls es eine Vorgeschichte gibt, erwähnen Sie diese gern. 

Auf Wunsch können zeitnah rechtliche Maßnahmen eingeleitet werden. Ziel ist es, Ihr Konto möglichst schnell wieder zu entsperren oder die Kündigung rückgängig zu machen. 

Weitere Informationen und unverzügliche Hilfestellung unter:

konto-gesperrt.de/anwalt

Kontosperre was tun
Foto(s): Rechtsanwalt Martin Wehrmann


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