Online-Banking kann gehackt werden – das sind die Gefahren 2023!

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So schützen Sie sich gegen Hacking-Angriffe auf Online- und Mobile Banking | 2023

Immer mehr, wenn nicht inzwischen sogar die meisten, Bankkunden nutzen Online-Banking, um Bankgeschäfte von zu Hause oder unterwegs aus zu erledigen. Durch den Service können Überweisungen und Daueraufträge bequem verwaltet und der Kontostand überprüft werden. Mobile Banking bietet die gleichen Vorteile, benötigt aber nur ein Smartphone statt eines Computers. Allerdings birgt die Nutzung des Online-Banking auch Gefahren. Viele Menschen fragen sich, ob ihr Konto gehackt werden kann und ob sie ausreichend vor Angriffen geschützt sind. Es ist wichtig, sich der möglichen Gefahren beim Online-Banking bewusst zu sein.


Ist mein Online-Banking vor Hackern sicher?

Kurz und schmerzlos: Nein. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Online-Banking-Zugänge gehackt werden. Hacker nutzen verschiedene Techniken und Methoden, wie beispielsweise Phishing-E-Mails, Malware und Keylogger, um Zugang zu Ihren Bankdaten zu erhalten. Nach einem erfolgreichen Angriff werden die Bankdaten der Kunden auf dem Schwarzmarkt zum Kauf für andere Kriminelle angeboten oder direkt weiterverwendet. Beides hat in der Regel zur Folge, dass das betroffene Konto leer geräumt wird.

Die Banken oder juristisch ausgedrückt: die Zahlungsdienstleister, sind grundsätzlich dafür verantwortlich, die Sicherheit der von ihnen bereitgestellten Zahlungssysteme zu gewährleisten. Sollte dennoch ein nicht autorisierter Zahlungsvorgang stattfinden, hat der Nutzer gemäß § 675u BGB das Recht, von der Bank eine Rückerstattung zu verlangen. Es ist wichtig, sich der potenziellen Gefahren beim Online-Banking bewusst zu sein und geeignete Maßnahmen zum Schutz der eigenen Bankdaten zu ergreifen. Im Zweifel werden sich die Zahlungsdienstleister darauf berufen, ihr System entspreche den aktuellen sicherheitstechnischen Standards, der Hacker-Angriff habe nur aufgrund eines Fehlverhaltens des Kunden erfolgreich sein können.

Den Nutzer treffen nämlich gemäß § 675l BGB, ebenso wie die Bank, Sorgfaltspflichten. Der Anspruch auf Rückerstattung wegen nicht autorisierter Zahlungen besteht nur, wenn diese Sorgfaltspflichten auch eingehalten wurden. Dazu gehört es insbesondere, verdächtige Kontobewegungen oder Kontaktversuche sofort zu melden.


Eine Liste der gefährlichsten Online-Banking-Angriffe

Die Nutzung von Online-Banking birgt diverse Gefahren, da Hacker unzählige Methoden einsetzen können, um an die Daten der Nutzer zu gelangen. Dazu gehört etwa die Installation von Malware auf dem Computer des Nutzers, welche die Tastatureingaben aufzeichnet (sogenannte “Keylogger”) oder die Verbindungsabbrüche vortäuscht, um Daten abzufangen. Auch Pharming, bei dem Nutzer auf täuschend echte, aber falsche Bankseiten geleitet werden, und Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen der Zahlungsverkehr technisch manipuliert wird, stellen Risiken dar. 

Eine große, aber dennoch oft unterschätzte Gefahr, ist das sogenannte Social Engineering, bei dem Hacker die Schwachstelle “Mensch” ausnutzen, um an Daten zu gelangen. Hierbei helfen weder Firewalls noch Antivirus-Programme, da der Nutzer selbst dazu verleitet wird, sensible Informationen preiszugeben. Social Engineering bezieht sich auf die Manipulationstechniken von Cyber-Kriminellen, um Informationen von Menschen zu erhalten. Dazu zählen primär Phishing- und Vishing-Angriffe, bei denen die Nutzer per E-Mail oder Telefon dazu gebracht werden, ihre Zugangsdaten preiszugeben. 


Mittel und Wege, Gefahren durch Hacker beim Online-Banking zu vermeiden

Seine Sorgfaltspflicht beim Online- und Mobile-Banking zu kennen ist wichtig, denn obwohl nicht jeder Nutzer ein tieferes technisches Verständnis hat, muss von jedem Nutzer die Sorgfaltspflicht beachtet werden. 

Genau so, wie man nicht seine Girokonto-Karte zusammen mit der PIN aufbewahren darf, gilt fürs Digitale: Um das Smartphone vor unbefugtem Zugriff zu schützen, müssen PIN, Fingerabdrucksensor oder biometrische Gesichtserkennung genutzt werden. Es gibt auch weitere Maßnahmen, um sich gegen Angriffe beim Online-Banking zu schützen. Zum Beispiel sollte ein einzigartiger Benutzername und ein starkes Passwort verwendet werden. Außerdem sollte die neueste Firmware auf Smartphone, Computer und gegebenenfalls Router installiert werden.

Eine Antivirus-Software sollte auf dem Computer und wenn möglich auch auf dem Smartphone installiert und aktuell gehalten werden. Vorsicht ist geboten bei E-Mails, die angeblich von der Bank stammen sollen, aber Rechtschreibfehler oder kryptische Absender aufweisen. Es sollten keine Links aus E-Mails oder SMS benutzt werden, um die Online-Banking-Website zu öffnen.

Beim Mobile-Banking sollte nur die offizielle Banking-App aus dem App-Store verwendet und diese stets aktualisiert werden. Der Zugriff auf das Online- und Mobile-Banking über öffentliche WLANs sollte vermieden und wenn möglich sollte Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt werden. Ein Passwortmanager kann helfen, individuelle, lange und sichere Passwörter zu erstellen. Ein eingerichtetes Überweisungslimit kann den Verlust großer Summen auf einmal verhindern, wenn der Online-Banking-Zugang gehackt wurde. 

Wenn es bei der Bank einen Sicherheitsfehler gab und der Nutzer keine sensiblen Daten herausgegeben hat, besteht in der Regel ein Rückerstattungsanspruch. Der Nutzer hat keinen Einfluss auf die Sicherheitsinfrastruktur der Zahlungsdienstleister und daher ein schutzwürdiges Vertrauen in dessen Integrität.


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Quellen:

https://www.test.de/Girokonto-im-Test-5069390-5137686/

https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Online-Banking-Online-Shopping-und-mobil-bezahlen/Online-Banking/Gefahren-und-Sicherheitsrisiken/gefahren-und-sicherheitsrisiken_node.html

https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Online-Banking-Online-Shopping-und-mobil-bezahlen/Online-Banking/Mobile-Banking/mobile-banking_node.html


https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2015/fa_bj_1508_online_banking.html;jsessionid=88EB1437ABA2C70F705BB9EEEAC1807E.2_cid500#doc7849760bodyText6

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/fakesms-zu-onlinebanking-steuerbescheid-und-gerichtsvollziehern-67038

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lgkoblenz-3o37821-onlinebanking-betrug-sorgfaltspflichten-bankkunden-bank-muss-schaden-nicht-ersetzen/

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