Provokationen durch den Chef: Wie geht man damit als Arbeitnehmer am besten um?

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Ein Beitrag von Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck, Berlin und Essen.

Andauernd stichelt und kritisiert der Chef an einem herum: Klar, dass das nervt – manchen Arbeitnehmer treibt das in die Verzweiflung. Der Kündigungsrechtsexperte Anwalt Bredereck erklärt solches Verhalten durch den Vorgesetzten und gibt Tipps für Arbeitnehmer, wie sie damit am besten umgehen.

Wenn der Vorgesetzte nörgelt und meckert und man den Eindruck nicht loswird, dass er einen provoziert, ist es das Beste, innerlich vom Gas zu gehen und sich zurückzunehmen: Machen Sie sich erst einmal Gedanken darüber, warum Ihr Chef gerade jetzt so ist. Sie werden merken, dass das Verhalten Ihres Chefs in drei Kategorien fallen kann. Davon hängt ab, wie Sie darauf reagieren.

1. Ihr Chef „provoziert“, weil er selbst unter Druck steht

Ist Ihr Chef einfach nur mies drauf und maulig, vielleicht weil es privat bei ihm nicht gut läuft oder weil er von seinem Vorgesetzten eins auf den Deckel bekommen hat, dann bedeutet das regelmäßig, dass Ihr Chef Ihnen persönlich nichts Böses will. Mein Tipp: Unterstützen Sie Ihren Chef nach Möglichkeit; helfen Sie ihm, wo er Unterstützung braucht. Regelmäßig merken sich Chefs das sehr genau. Indem Sie Ihren Chef gestärkt haben, stärken Sie auch Ihre eigene Stellung im Unternehmen.

2. Ihr Chef will Sie mit Provokationen zu besseren Leistungen anspornen

Eigentlich ist das keine guter Führungsstil und solche Provokationen spiegeln oft nur Frust vonseiten des Vorgesetzten wider. Deshalb: Vielleicht hat Ihr Chef viel Stress oder Zukunftsangst und braucht deshalb eigentlich Ihre Unterstützung, weshalb Sie auch hier wie bei 1. vorgehen können.

Oder: Ihr Chef will Ihnen wirklich etwas beibringen und tut dies nur etwas ungelenk mit Provokationen. Mein Rat hier: Gehen Sie darauf ein und verbessern Sie Ihre Leistung. Vielleicht hat Ihr Chef im Kern recht und Sie machen wirklich den einen Fehler immer wieder. Arbeiten Sie an sich und versuchen Sie dort, wo Ihr Chef Sie piesackt und an Ihnen herummäkelt, besser zu werden.

3. Ihr Chef will Sie fertigmachen

Auch das kommt leider vor: Dass Chefs ihren Mitarbeitern solange das Leben schwer machen, bis sie selbst kündigen oder sie solange fertigmachen und provozieren, bis sie durchdrehen und den lang ersehnten Kündigungsgrund liefern, damit man sie bequem und kostengünstig loswerden kann. Hier sollten Sie zusehen, dass Sie zuerst Ihre Gesundheit schützen.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Situation am Arbeitsplatz auf Ihre Nerven durchschlägt, wenn Sie nicht mehr richtig schlafen können oder kurz davor sind, im Straßenverkehr Unfälle oder auf der Arbeit schwere Fehler zu begehen, sollten Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen.

Als Übergangslösung empfehle ich, mit den Provokationen beziehungsweise dem Bossing des Chefs möglichst gelassen umzugehen und stoisch Dienst nach Vorschrift zu leisten – falls Sie das nicht gesundheitlich beeinträchtigt. Liefern Sie gleichbleibend eine Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte ab, brauchen Sie deswegen regelmäßig keine Abmahnung oder Kündigung zu befürchten.

Über kurz oder lang sollte sich ein Arbeitnehmer, der gemobbt oder gebosst wird, regelmäßig rechtlichen Rat bei einem Arbeitsrechtler holen, am besten bei einem Anwalt oder Fachanwalt für Arbeitsrecht, und sich gegen pflichtwidriges Verhalten des Vorgesetzten mit anwaltlicher oder gerichtlicher Hilfe wehren.

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