Telekom Deutschland: Massiver Stellenabbau trotz wachsender Gewinne

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Telekom Deutschland: Massiver Stellenabbau trotz wachsender Gewinne


"Wir müssen effizienter werden und unsere Strukturen überprüfen." (Telekom-Chef Timotheus Höttges bei der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen im August)


Mehr als 1.650 Streichungen bereits bestätigt


Für die "Telekom IT" (interner IT-Dienstleister) bestätigte das Unternehmen für 2024 einen Wegfall von 1.300 der 5.400 Arbeitsplätzen in Deutschland.


Bereits bis Ende 2023 sind etwa 350 Beschäftigte betroffen, die das Unternehmen in den Vorruhestand oder in Altersteilzeit verlassen.


Sparprogramm "Booster" – weitere Stelleneinsparungen durch Umstrukturierung


Unter Berufung auf mehrere Insider sollen laut Handelsblatt voraussichtlich mehr als 2.000 Mitarbeiter der Bonner Zentrale betroffen sein – auch gut bezahlte Posten.


Die Telekom ist in Bonn mit rund 15.000 Beschäftigten der größe Arbeitgeber der Stadt.


Die Notwendigkeit der Kosteneinsparungen begründet der Konzern mit:


  • Anpassung an den technologischen Fortschritt
  • derartige Umstrukturierungen liegen teils 10 Jahre zurück
  • Glasfaserausbau und gestiegene Kosten für Energie und Tiefbau

(Für den Glasfaserausbau hatte die Telekom eine eigene Tiefbaugesellschaft gegründet.)


Um wieviele Stellen es tatsächlich geht, sei nach Auskunft des Unternehmers noch unklar.


Das Programm wird noch ausgearbeitet. "Booster" verteile sich "über eine Vielzahl von Bereichen mit unterschiedlichen Ambitionsniveaus" und "Wir werden das so sozialverträglich wie möglich gestalten.", so ein Telekomsprecher.


Telekom USA ebenfalls betroffen


Bereits im August kündigte die Tochtergesellschaft T-Mobile US an, knapp 5.000 Stellen zu streichen. Ersetzt werden sollen sie u. a. durch Künstliche Intelligenz (KI).


Der Betriebsrat ist empört


Eine Führungskraft wird mit der Aussage zitiert, die Telekom habe "zu viel Fett angesetzt". Entsprechend empört zeigt sich der Betriebsrat, der von "Wut" und "Entsetzen" in der Belegschaft berichtet.


Aktuell laufen Verhandlungen über die Durchführung der Kündigungen und eine Auffanggesellschaft.


Exkurs Auffanggesellschaft


Voraussetzung für eine Auffang- oder auch Transfergesellschaft ist, dass das Unternehmen Massenentlassungen nicht mehr vermeiden kann.


Bei einer Auffanggesellschaft handelt es sich um eine von der Agentur für Arbeit geförderte Maßnahme und dient als Mittel, Personal zeitnah "entlassen" und gleichzeitig Kündigungsschutzklagen umgehen zu können.


Dabei wechselt das Personal ab einem bestimmten Zeitpunkt in ein befristetes Arbeitsverhältnis beziehungsweise in einen Auffang-Sozialplan. Ab diesem Zeitpunkt wird auch das Auffang-Kurzarbeitergeld gezahlt.


Die Auffanggesellschaft ist keine Beschäftigungsgesellschaft. Daher müssen Arbeitnehmer in einer Auffanggesellschaft tatsächlich nicht arbeiten. Sie soll die Arbeitnehmer in erster Linie für den Arbeitsmarkt und ein neues Beschäftigungsverhältnis vorbereiten.


Wie lange das Beschäftigungsverhältnis mit der Transfergesellschaft andauern kann, hängt von der bisherigen Dauer des Arbeitsverhältnisses ab. Es ist jedoch auf maximal 1 Jahr befristet.


Die Gründe für die Schaffung einer Auffanggesellschaft können ganz unterschiedlicher Natur sein:


  • drohende Insolvenz
  • Fusionen, Übernahmen
  • umfangreiche Umstrukturierungen
  • Verlegungen von Produktionsstandorten
  • Planung von Bereichs- oder Betriebsschließungen


Die Auffanggesellschaft bietet Unternehmen eine sinnvolle Alternative zur betriebsbedingten Kündigung.


"Booster"-Ausarbeitung bleibt abzuwarten


In welchen Ausmaß die Umstruktirierung und der damit einhergehender Stellenabbau umgesetzt wird, ist derzeit nicht absehbar.


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