Urlaub 2017: Wer bekommt vorrangig Urlaub für Brückentage oder Ferien?

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Urlaubsplanung 2017

Mit geschickter Planung der Urlaubstage können in 2017 allein zu Ostern aus 8 Urlaubstagen insgesamt 16 Urlaubstage werden.

Welcher Arbeitnehmer in diesen Genuss kommt und wer als erstes seine Sommerferien buchen kann – dies liegt dann in der Hand des Arbeitgebers.

Was sagt das Bundesurlaubsgesetz zur Genehmigungspflicht des Urlaubsantrags?

Positiv ist, dass der Arbeitgeber zunächst verpflichtet ist, alle Urlaubswünsche der Arbeitnehmer wunschgemäß zu erfüllen. Allein die Tatsache, dass mehrere Arbeitnehmer für denselben Zeitraum Urlaub wünschen und beantragen, kann nicht begründen, dass er sich den Urlaubswünschen eines oder mehrerer Arbeitnehmer widersetzt.

Zur Auswahl unter den betroffenen Arbeitnehmern ist der Arbeitgeber erst dann nach dem Gesetz berechtigt und verpflichtet, wenn er aus dringenden betrieblichen Belangen außerstande ist, alle Urlaubswünsche zu erfüllen. Liegen solche Gründe vor, so hat eine Abwägung unter den Interessen der betroffenen Arbeitnehmer stattzufinden.

Wer bekommt vorrangig Urlaub?

Von Bedeutung sind hierbei die bekannten sozialen Auswahlkriterien wie das Lebensalter, Dauer der Betriebszugehörigkeit und Alter und Anzahl der Kinder – unter besonderer Berücksichtigung der Schulpflicht und Urlaub anderer Familienangehöriger. Hinzu kommen jedoch auch ein besonderes bestehendes Erholungsbedürfnis einzelner Arbeitnehmer oder – meist noch wichtiger – die bestehenden Urlaubsregelungen der vergangenen Jahre. Der Urlaubsantrag eines Arbeitnehmers, der noch kein Jahr im Betrieb beschäftigt ist und dazu noch ledig ist, wird vor dem Urlaubswunsch eines Familienvaters mit drei Kindern, der schon seit mehreren Jahren im Betrieb ist, im Ergebnis wohl berechtigt abgewiesen. Stehen dem Urlaubswunsch des Arbeitnehmers allerdings weder dringende betriebliche Belange noch die Urlaubswünsche anderer Betriebsangehöriger entgegen, kann der Arbeitgeber den Urlaub nicht verweigern.

Wie lange hat der Arbeitgeber zur Genehmigung des Urlaubes Zeit ? – Gibt es eine Frist aus dem Gesetz?

Die Entscheidung über den Urlaubsantrag darf der Arbeitgeber auch nicht über Monate schieben. Zwar gibt es keine verbindliche Frist, bis wann der Arbeitgeber über einen Antrag zu entscheiden hat, jedoch geht die Rechtsprechung davon aus, dass 2 bis 3 Wochen üblich sind. Danach gibt es für Eilige nur den Weg zum Arbeitsgericht.

Was passiert mit dem alten Urlaub 2016?

Der Urlaub aus 2016 verfällt mit dem 31.12.2016, sofern er nicht mit Zustimmung des Arbeitgebers in 2016 übertragen wurde. Dann ist er nach dem Bundesurlaubsgesetz bis spätestens zum 31.03. zu nehmen. Die Lösung: Urlaub ohne vorherige Genehmigung? Nein, denn nach dem Gesetz und der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ist jeder Urlaub vorher durch den Arbeitgeber zu genehmigen. Ansonsten droht die Kündigung!


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