Warnung vor der MM Access AG und Telefonfalle aus der Schweiz

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Warnung vor der MM Access AG

Eine MM Access AG, geschäftsansässig Gotthardstraße 74, 6460 Urdorf in der Schweiz, hält derzeit mit Trickanrufen Gewerbetreibende, Freiberufler und Selbstständige in ganz Deutschland in Atem. Dabei bedient sich die MM Access AG der beliebten Anrufmaschine, eine Vorgehensweise, die in den letzten Jahren viele Abofallen-Betreiber verwenden.

Über die MM Access AG

Die MM Access AG ist in das Handelsregister beim Handelsregisteramt Uri eingetragen. Normalerweise geht bei Abofallen-Betreibern bereits aus dem Geschäftszweck hervor, dass sie Unlauteres im Schilde führen. Dies sieht bei der MM Access AG jedoch anders aus. Hier besteht der Gesellschaftszweck in Handel, Import, Export und Produktion von Waren aller Art, Kauf, Verkauf und Verwaltung von Immobilien usw. Es scheint sich also eher um eine Art Vorratsgesellschaft zu handeln, die einen breiten Geschäftszweck aufweist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Geschäftszweck auch noch mal geändert wird.

Gegründet wurde die Firma am 4. Mai 2012 die Handelsregisternummer lautet CHE-181.868.037. Wer jedoch meint, unter der angegebenen Anschrift Mitarbeiter der MM Access AG persönlich anzutreffen, wird enttäuscht sein. Es gehört seit jeher zum Geschäftsmodell der Abofallen-Betreiber, die wahre Identität zu verschleiern und sich entweder Briefkastenunternehmen oder Office-Centern als Geschäftssitz zu bedienen.

MM Access AG betreibt „Das Blaue Branchenbuch“

Wie in der Branche üblich, bedient sich auch die MM Access AG einer unverfänglichen und auf den ersten Blick vermeintlich nützlichen Bezeichnung, nämlich „Das Blaue Branchenbuch“. Über diese Masche haben wir hier ausführlich berichtet:

Das Blaue Branchenbuch

Trickanruf und Bandaufnahme der MM Access AG

Alles beginnt mit einem scheinbar unverfänglichen Anruf eines Call-Center-Mitarbeiters der MM Access AG. In diesem Gespräch wird vorgegaukelt, dass bereits ein Vertrag bestehe, der mangels Kündigung nunmehr verlängert bzw. kostenpflichtig wurde. Andere Mandanten berichten uns auch davon, dass behauptet wurde, es gehe um den Google-Eintrag oder man rufe unmittelbar von Google an. Beweisen lässt sich dies freilich schwer, da die MM Access AG diesen Teil des Gesprächs nicht auf Band aufzeichnet.

Nachdem man so das Vertrauen des Angerufenen erworben hat, wird am Ende des Gesprächs oder in einem zweiten Gespräch eine Art Datenabfrage durchgeführt. Dieser Teil wird dann auf Band aufgezeichnet, um damit den Betroffenen zur Zahlung zu bewegen. Hört man sich lediglich dieses Gespräch bzw. diesen Teil des Gesprächs an, könnte man durchaus von einem gewollten Vertragsschluss ausgehen. Die meisten Angerufenen stehen jedoch noch unter dem Eindruck des Vorgesprächs, in dem ein bereits bestehendes Vertragswerk behauptet wurde. Betrachtet man beide Gespräche im Zusammenhang, ergibt sich also ein ganz anderes Bild.

Rechnung und Mahnung der MM Access AG

Unmittelbar nach dem Telefongespräch erfolgt die Rechnungsstellung der MM Access AG. Den meisten Betroffenen wird erst dann bewusst, was ihnen widerfahren ist. Es ist häufig so, dass die Betroffenen aus allen Wolken fallen. In der Rechnung sind dann auch noch Angaben wie „Google Auffindbarkeit Vertrag“ zu finden und es wird behauptet, dass man innerhalb von 14 Tagen von Google Deutschland einen Bestätigungscode erhalten soll. Dieser soll dann an die MM Access AG weitergeleitet werden, damit die Aktivierung vollständig abgeschlossen werden kann.

Auch dies halten wir für Humbug. Es besteht keinerlei Zusammenhang mit Google Deutschland, dieser Passus soll einzig und allein dazu dienen, den Betroffenen zur Zahlung zu bewegen. Leistet man keine Zahlung, erfolgt eine entsprechende Mahnung.

Abwehr der Forderung der MM Access AG

Forderungen der MM Access AG lassen sich abwehren. Wie immer bei einer Rechnung sollte überprüft werden, wie ein entsprechender Vertrag zustande gekommen ist. Im vorliegenden Fall bieten sich zahlreiche Anhaltspunkte, die den geschlossenen Vertrag und somit die entsprechende Rechnung angreifbar machen.

Wir haben in den letzten Jahren unzählige Mandanten gegen Abofallen-Betreiber wie die MM Access AG vertreten und konnten stets erreichen, dass keinerlei Zahlungen geleistet werden mussten. Gerne beraten wir Sie schnell, bundesweit und kompetent. Rufen Sie uns hierzu einfach kurz an, schildern uns Ihr Anliegen oder schreiben Sie uns eine E-Mail.

MM Access AG verlegt ihren Sitz (Update vom 9.7.2019)

Die MM Access AG hat ihren Sitz nunmehr in die Dörflistraße 50, 8050 Zürich, verlegt. Diese Adresse ist uns sehr vertraut, denn dort hat auch die EU Marketing AG ihren Sitz, gegen die wir ebenfalls zahlreiche Mandanten vertreten haben. Die Vorgehensweise und die Rechnungen ähneln sich, weswegen wir hier ohnehin einen Zusammenhang vermutet haben.

Culpa Inkasso tritt auf den Plan (Update vom 10.7.2019)

Leisten die Betroffenen keine Zahlungen, wird die Culpa Inkasso GmbH mit der Beitreibung der Forderungen beauftragt. Dort wird dann eine letzte Zahlungsfrist gesetzt und angekündigt, dass anschließend das gerichtliche Verfahren eingeleitet wird. Zudem wird mitgeteilt, dass bei einem erfolgreichen Verfahrensausgang mit Zwangsvollstreckungsmaßnahmen zu rechnen sei. Spätestens bei Einschaltung eines Inkassobüros sollte schnellstmöglich gehandelt werden, um Nachteile bei SCHUFA & Co. zu vermeiden. Dabei gilt es jedoch immer zu bedenken, dass eine unberechtigte Forderung nicht mit einem SCHUFA-Eintrag durchgesetzt werden kann. Gerne helfen wir Ihnen bei der Forderungsabwehr.

Das Gelbe Verzeichnis taucht auf (Update vom 25. Oktober 2019)

Wie in dieser Branche üblich treten die Abofallen-Betreiber von Zeit zu Zeit unter einem neuen Namen auf. Die MM Access AG versendet nun Rechnungen unter der Bezeichnung „Das Gelbe Verzeichnis“. Hierüber haben wir ausführlich in einem eigenen Artikel berichtet:

Vorsicht! Das Gelbe Verzeichnis mit Anrufmasche auf Kundenfang

Regionales Telefonbuch tritt auf den Plan (Update Februar 2020)

Regionales Telefonbuch nennt sich die MM Access AG mittlerweile. Also wieder eine Namensverwirrung, welche zum Ziel hat, die wahre Identität zu verschleiern. Wenn Sie also eine Rechnung von Regionales Telefonbuch erhalten, ist Vorsicht geboten. Hierzu haben wir einen gesonderten Artikel verfasst:

Regionales Telefonbuch

Weitere Informationen halten wir auch auf unserer Website bereit: 

http://www.ll-ip.com/aktuelles/mm-access-ag-das-blaue-branchenbuch


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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