Was tun mit dem Diesel-Motortyp EA 189 der Volkwagen-Gruppe?

Auf alle Käufer, die einen TDI des Typs EA 189 der Marken Volkwagen, Audi, Skoda oder Seat fahren, kommt eine ungewisse Zukunft zu. Vom aktuellen Abgas-Skandal sind bisher die Motoren von 1,6 bis 2,0 Liter betroffen. Das erfasst auch den deutschen Markt. Nach Presseberichten will Volkswagen die Steuerungssoftware durch ein Update auf den gesetzlichen Stand bringen. Insofern wird es in Kürze zu einer umfassenden Rückrufaktion kommen. Allerdings gibt es schon jetzt Stimmen, die behaupten, ein solches Update werde nicht genügen. Das ist wohl richtig: schließlich steuert die Software ja nur die vorhandene Steuereinheit. Und offensichtlich ist diese nicht in der Lage, korrekte Abgaswerte zu liefern. Des Weiteren hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) Volkswagen dazu aufgefordert, bis zum 7.10.2015 einen wirksamen Maßnahmen- und Zeitplan zur Beseitigung der Manipulationen vorzulegen. Hier geht es also um die Zulassung zum Straßenverkehr.

Für den Käufer ergeben sich 2 Möglichkeiten: 1. Ansprüche gegen den Verkäufer des Fahrzeugs, 2. Ansprüche gegen den Hersteller. Zu 1.: hier führt der Weg ins Kaufrecht. Vom Mangel über eine zugesicherte Eigenschaft bis zur Garantie ist hier alles möglich. Welche Ansprüche hier zum Tragen kommen, ist eine Frage des Einzelfalls. Hier kommt natürlich auch eine Lösung vom Kaufvertrag in Betracht: die Abgaswerte sind eine Eigenschaft des Kfz, die auch wesentlich sein dürfte. Zu 2.: hier führt der Weg zur Volkswagen-Gruppe. Möglich wäre das über eine Garantie. Volkswagen bietet Garantien von bis zu 5 Jahren.

Insofern wird abzuwarten sein, welche Maßnahmen im Rahmen der Rückrufaktion erfolgen werden. Sind diese Maßnahmen nicht tauglich, stellt sich die Frage nach den Konsequenzen für die Nutzung im Straßenverkehr.

Da dieser Prozess noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird und auch davon abhängt, wie konsequent Volkswagen dieses Problem angeht, ist durchaus daran zu denken, bereits jetzt die eigenen Rechte gegenüber dem Verkäufer anzumelden.