Die „Coaching-Falle“ Teil 9 - Coaching für Social-Media – wertvolle Hilfe oder nur leicht verdientes Geld für Coaches?

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Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube und mittlerweile auch LinkedIn erleben nach wie vor einen rasanten Zustrom an Nutzern und werden immer mehr auch für strategisches Marketing genutzt. Selbst OnlyFans und Fansly haben in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg von Nischenplattformen für Erwachseneninhalte hin zu Mainstream-Dienstleistern hingelegt, während Facebook bzw. „Meta“ eher stagnieren.


Die Vielfalt der Coaching-Möglichkeiten auf Social-Media

Für zahlreiche Content-Creator und die, die es werden wollen, bieten sich somit zahllose neue Marketing-Möglichkeiten, die nicht immer leicht zu überblicken sind. Online-Coaches bieten hierfür vermehrt schnelle Hilfe an. Von der Beratung zum eigenen Social-Media-Auftritt bis hin zum Aufbau oder Skalierung der eigenen Agentur – die Angebote sind vielfältig und versprechen oft einen erheblichen Ausbau der eigenen Reichweite und damit enorme Klickraten und Umsatzzahlen. Erreicht werden soll dieser schnelle Erfolg meist durch „1:1 Coachings“, „Live-Calls“, individuelle „Strategiepläne“ und dergleichen.


Die Rolle von Marketing-Coaches

Sicherlich kann dies zum Erfolg führen – hierbei kommt es aber ganz entscheidend auf den jeweiligen Coach an. Nimmt er sich wirklich Zeit für individuelle Betreuung? Oder wird nach dem Schema „One-Size-Fits-All“ gearbeitet? Sind oft fünfstellige Beträge für ein solches Coaching wirklich angemessen? Hier gilt es vorab genau abzuwägen, bevor ein solch teurer Vertrag abgeschlossen wird. Entscheidend ist hierbei natürlich die Person des Coaches selbst – wichtig ist aber auch die konkrete vertragliche Vereinbarung.


Seriöse Agentur oder unseriöser Anbieter: Die Unterschiede

In unserer Praxis als Anwaltskanzlei fällt uns hierbei immer wieder auf, wie groß die Unterschiede hier zwischen seriösen Agenturen und Coaches sind, die offenbar vor allem Ihren eigenen Vorteil im Sinn haben. Oft erkennen wir dies schon nach einem kurzen Blick auf den Vertragstext. Zwei Beispiele aus unserer Praxis:

Erst kürzlich hatten wir einen Coaching-Vertrag einer Agentur aus Österreich auf dem Tisch, die plakativ mit individuellem Coaching, jahrelanger Erfahrung im Marketingbereich und planbar mehr Umsatz warb – im Vertragstext selbst fand sich dann lediglich der Zugang zu einer Online-Lernplattform wieder. Von individueller Betreuung keine Rede mehr. Dies aber zum stolzen Preis von 7.900,00 Euro. Hier liegt die Sittenwidrigkeit des Vertrags auf der Hand.

Wir vertreten außerdem mehrere Mandanten gegen eine Agentur aus München, die sich auf das Coaching von Agenturen und Models im Bereich der Erwachsenenunterhaltung spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet derartige Coachings für hohe fünfstellige Beträge an, liefert hierfür aber im Wesentlichen nur einen Onlinevideokurs mit Inhalten, die sich auf YouTube in besserer Qualität, mehr Inhalt und kostenlos finden lassen. Von individueller Betreuung kann auch hier bestenfalls nur ansatzweise die Rede sein, weil die Agentur eine dreistellige Anzahl von Kunden gleichzeitig berät.


Wichtige Fragen vor Abschluss eines Coaching-Vertrags

Daher sollte vor Abschluss eines derart hochpreisigen Vertrags immer genau geprüft werden, wen man eigentlich wofür genau beauftragt. Stellen Sie sich folgende Fragen:


  • Welche Leistungen werden vertraglich wirklich fest zugesichert und nicht nur mündlich versprochen  
  • Entspricht dieser Leistungskatalog den Werbeversprechen vorab?                                                                
  • Wird ein individueller Zeit- und Maßnahmenplan vereinbart, oder erhalten Sie nur ein Konzept „von der Stange“?                                                                                                                                                                      
  • Wie viel Zeit nimmt sich der Coach wirklich für Sie als Kunden?                                                                          
  • Haben Sie bei dieser Agentur ein gutes Gefühl, oder werden Sie zum Abschluss des Vertrags gedrängt?


Was sagt die Rechtsprechung?


Nehmen Sie professionelle Beratung in Anspruch

Als Kanzlei mit Spezialisierung im Vertragsrecht und großer Erfahrung aus zahlreichen Coaching-Fällen beraten wir Sie gern dazu, ob Ihr Coaching-Vertrag seriös ist und hält, was versprochen wurde – oder ob Sie vielleicht doch einem unseriösen Anbieter aufgesessen sind.

Kontaktieren Sie uns jederzeit unverbindlich, um Ihre Situation zu besprechen und herauszufinden, wie wir Ihnen helfen können.


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