Erfolgreiche Vertretung gegen unberechtigte Konto-Sperrung durch N26 Bank. Schnelle Freigabe nach wenigen Tagen.

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Jeder von uns verlässt sich auf sein Bankkonto. Wir erwarten, dass es sicher, zuverlässig und stets verfügbar ist. Doch was passiert, wenn genau das Gegenteil der Fall ist? Wir möchten Ihnen anhand eines aktuellen Falls aus unserer Kanzlei (https://ra-araujo-kurth.de) zeigen, wie wir einem Mandanten zur Seite standen, dessen Konto unrechtmäßig gesperrt wurde, und welche Handlungsanweisungen für Betroffene wichtig sind.

I. Der Fall

Am 02.09.2023 geriet unser Mandant in eine missliche Lage. Er verlor sein Mobiltelefon und somit auch den Zugriff auf sein Online-Banking-Account bei der N26. Das Konto war fortan gesperrt.

Die Bedeutung eines Bankkontos im Alltag eines Menschen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Für viele ist es nicht nur ein Ort, um Ersparnisse aufzubewahren, sondern ein Mittel zur Handhabung alltäglicher Transaktionen, zum Empfang von Gehältern, zur Bezahlung von Mieten, Rechnungen und sogar zum Kauf von Lebensmitteln. Ein gesperrtes Konto bedeutet somit nicht nur einen finanziellen Stillstand, sondern beeinträchtigt das gesamte tägliche Leben und kann zu erheblichem Stress und Sorgen führen.

Unser Mandant, der sich der Tragweite des Problems voll bewusst, handelte schnell und nahm sofort Kontakt mit dem Support der N26 auf, in der Hoffnung auf eine rasche Lösung. Leider wurde diese Hoffnung enttäuscht. Trotz der unverzüglichen Kontaktaufnahme und der Durchführung aller geforderten Verifizierungsschritte, blieb sein Konto für zwei qualvolle Wochen gesperrt. Die Kommunikation mit dem Support erwies sich als frustrierend und ineffizient. Statt klarer Lösungsansätze erhielt er ausweichende Antworten, die ihm weder Trost noch Hilfe boten.

In diesen zwei Wochen konnte unser Mandant seine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen. Er konnte weder Geld abheben, um seinen täglichen Bedarf zu decken, noch seine laufenden Rechnungen begleichen. Diese Situation verdeutlicht eindringlich, wie abhängig wir in unserer modernen Gesellschaft von der reibungslosen Funktion unseres Bankkontos sind. Es dient nicht nur als reine Finanzressource, sondern ist integraler Bestandteil unseres alltäglichen Lebens und unserer Existenzsicherung.

Unsere Kanzlei griff diesen Fall umgehend auf. Mit einem fundierten Anspruchsschreiben legten wir der N26 detailliert die rechtliche Situation dar (https://ra-araujo-kurth.de).Wir erläuterten darin, welche Rechte unser Mandant gegenüber der Bank hat und stellten klar, dass eine fortgesetzte Kontosperre ohne triftigen Grund nicht nur den gesetzlichen Vorschriften widerspricht, sondern auch schwerwiegende finanzielle und rechtliche Folgen für die Bank haben könnte. Wir setzten der Bank eine Frist für die Entsperrung und drohten bei fruchtlosem Fristablauf mit einer Klage.

Das Ergebnis? Nur wenige Tage später hob die N26 die Kontosperre unseres Mandanten schnell auf. Wir sind glücklich über den Erfolg unseres Mandanten.

II. Die rechtlichen Aspekte

  1. Unberechtigte Kontosperre

Nach § 675f Abs. 2 BGB sowie § 675f Abs. 1 Abs. 1 BGB hat unser Mandant das Recht, dass autorisierte Zahlungsaufträge durchgeführt werden. Eine Kontosperre, die gegen diese Bestimmungen verstößt, ist rechtswidrig. Zudem muss eine Ablehnung eines solchen Auftrags begründet werden (vgl. § 675o Abs. 1 iVm § 675s Abs. 1 BGB).

  1. Gründe für eine Kontosperre

Eine Kontosperre kann nur dann rechtmäßig sein, wenn entweder vertragliche Pflichten verletzt wurden oder gesetzliche Vorgaben eine Sperre erforderlich machen. In unserem Fall konnte die Bank jedoch keinen Verstoß gegen vertragliche Pflichten nachweisen. Deshalb haben wir die Bank auf ihre vertraglichen Aufklärungs- und Rücksichtnahmepflichten hingewiesen.

  1. Keine gesetzlichen Gründe für eine Kontosperre

Es gab weder einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss noch Anhaltspunkte für einen Geldwäscheverdacht, die eine Kontosperre rechtfertigen würden. Bei Abwesenheit solcher Gründe spricht viel dafür, dass die Bank verpflichtet ist, die Sperre unverzüglich aufzuheben.

(Weitere Hinweise zur Rechtslage bei Kontosperren finden Sie auf unserer Kanzleiseite: https://ra-araujo-kurth.de)

III. Handlungsanweisungen für Betroffene

  1. Schnelle Kontaktaufnahme: Wenn Sie feststellen, dass Ihr Konto gesperrt wurde, nehmen Sie umgehend Kontakt mit Ihrer Bank auf.
  2. Dokumentation: Halten Sie alle Kommunikationen mit Ihrer Bank schriftlich fest. Dies kann für zukünftige rechtliche Schritte wichtig sein.
  3. Rechtsanwalt einschalten: Wenn Ihre Bank Ihre Fragen nicht zufriedenstellend beantwortet oder das Konto weiterhin gesperrt bleibt, suchen Sie rechtlichen Beistand.
  4. Kenntnis der eigenen Rechte: Es ist wichtig zu wissen, dass es sowohl vertragliche als auch gesetzliche Regelungen gibt, die Ihre Rechte als Kontoinhaber schützen.

(Weitere Hinweise finden Sie auf unserer Kanzleiseite: https://ra-araujo-kurth.de)

IV. Wie ein Rechtsbeistand helfen kann?

Doch welche Rechte stehen dem Kontoinhaber zu und wie kann ein Anwalt helfen, diese effektiv durchzusetzen?

  1. Recht auf Information: Ein erster Schritt bei einer Kontosperrung ist das Verstehen des Warum. Ein Anwalt kann für den Kontoinhaber das Recht auf Information geltend machen und somit vom Kreditinstitut Auskunft verlangen, aus welchen Gründen das Konto gesperrt wurde.
  2. Recht auf Schadensersatz: Sollte sich herausstellen, dass die Sperrung unberechtigt war, steht dem Kontoinhaber möglicherweise Schadensersatz zu. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn durch die Sperrung SCHUFA-Einträge entstanden sind oder Mahn- und Verzugskosten anfallen. Ein Anwalt kann helfen, diese Ansprüche gegenüber der Bank zu formulieren und durchzusetzen. Ist die Kontosperre unberechtigt, dass besteht ggf. auch ein Recht des Kontoinhabers auf Erstattung der vorgerichtlichen Anwaltskosten. Sicherheitshalber sollte der Kunde der Bank eine Frist setzen und damit drohen, dass bei fruchtlosem Ablauf der Frist anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen wird. Die Anwaltskosten können dann später als Verzugsschadensersatz geltend gemacht werden.
  3. Recht auf schnelle Klärung: Niemand möchte, dass sein Konto länger als notwendig gesperrt bleibt, insbesondere wenn der Verdacht unbegründet ist. Ein Anwalt kann hier effektive Maßnahmen ergreifen, indem er ein Aufforderungsschreiben verfasst, in welchem er die Rechtslage gegenüber der Bank klarstellt und eine schnelle Aufhebung der Sperre fordert.
  4. Klageverfahren: Wenn die Bank nicht kooperiert und das Konto trotz klarer Hinweise und Verhandlungsvorschläge des Anwalts gesperrt bleibt, ist es möglicherweise notwendig, klageweise vorzugehen. Hierbei unterstützt der Anwalt den Kontoinhaber in der Durchsetzung seiner Rechte und strebt eine gerichtliche Entsperrung des Kontos an.
  5. Eilverfahren: In besonders dringenden Fällen, in denen eine schnelle Entscheidung erforderlich ist, kann ein Anwalt auch ein Eilverfahren initiieren. Bei Erfolg dieses Verfahrens wird das Konto umgehend entsperrt, wobei die Bank die Kosten übernehmen muss, sollte sich herausstellen, dass die Sperrung unberechtigt war.

Ein Anwalt ist in solchen Situationen also ein unverzichtbarer Partner, der nicht nur berät, sondern auch aktiv für die Rechte des Kontoinhabers eintritt und effektive Maßnahmen zur Entsperrung des Kontos ergreift ( https://ra-araujo-kurth.de).

V. Banken, bei denen nach unserer Praxiserfahrung Kontosperren etwas häufiger auftreten

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Banken, und Kontosperren können bei nahezu jedem Kreditinstitut unter bestimmten Umständen auftreten. Dies kann aufgrund von verdächtigen Transaktionen, dem Verdacht auf Geldwäsche, Betrug oder auch wegen Überziehung des Kontos ohne entsprechenden Dispo-Kredit passieren. Nachfolgend eine Liste einiger großer und bekannter Banken in Deutschland, bei denen Kontosperren nach unserer Erfahrung schon aufgetreten sind:

  1. Deutsche Bank
  2. Commerzbank
  3. DZ Bank
  4. Unicredit Bank AG (HypoVereinsbank)
  5. KfW Bankengruppe
  6. Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
  7. Norddeutsche Landesbank (Nord/LB)
  8. Bayerische Landesbank (BayernLB)
  9. Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)
  10. DekaBank Deutsche Girozentrale
  11. Postbank (eine Tochter der Deutschen Bank)
  12. Sparkassen-Finanzgruppe (Zusammenschluss von zahlreichen Sparkassen)
  13. Volks- und Raiffeisenbanken (Zusammenschluss von Genossenschaftsbanken)
  14. Comdirect Bank (mittlerweile fusioniert mit der Commerzbank)
  15. ING-DiBa
  16. Consorsbank
  17. TARGOBANK
  18. N26
  19. Fidor Bank
  20. Deutsche Kreditbank AG (DKB)

Es ist wichtig zu betonen, dass das Auftreten von Kontosperren nicht zwingend etwas über die Geschäftspraktiken oder die Qualität einer Bank aussagt. Kontosperren können aufgrund vielfältiger, teils auch gesetzlich vorgeschriebener Gründe erfolgen. Wer Probleme mit einer Kontosperrung hat, sollte immer den direkten Kontakt zur Bank suchen und ggf. anwaltlichen Rat einholen.

VI. Fazit

Die unrechtmäßige Sperrung eines Kontos kann gravierende Folgen haben, wie unser Mandant erlebt hat. Doch mit der richtigen Unterstützung und Kenntnis der eigenen Rechte können Betroffene gegen solche Praktiken vorgehen. Es ist wichtig, stets wachsam zu sein und sich nicht entmutigen zu lassen

VII. Handeln Sie jetzt!

Niemand sollte sich von einer plötzlichen Kontosperre überwältigt fühlen. Mit der richtigen Unterstützung kann ein schnelle Entsperrung Ihres Kontos erreicht werden. Unsere Kanzlei steht Ihnen zur Seite und kann Ihnen helfen, Ihre Finanzen wieder in den Griff zu bekommen.

So erreichen Sie unsere Kanzlei:


Foto(s): https://ra-araujo-kurth.de


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