Photovoltaikanlage? Darauf sollten Sie achten – Rechtstipps von Rechtsanwalt Dr. Schmied

In den letzten Jahren ist die Installation von Photovoltaikanlagen für Privathaushalte immer interessanter geworden. Angesichts der steigenden Energiekosten sind Solaranlagen inzwischen auch eine attraktive Option für Eigenheimbesitzer.

Die Vorteile von Photovoltaikanlagen für Privathaushalte liegen auf der Hand: Sie ermöglichen eine umweltfreundliche Stromerzeugung und können die Energiekosten erheblich senken.

Viele Menschen entscheiden sich für die Installation von Solaranlagen auf ihrem Dach, um langfristig ihre Abhängigkeit von Stromlieferanten zu verringern,  Stromeinsparungen zu erzielen und letztlich zum Klimaschutz beizutragen. 

Jedoch kommt es immer wieder zu Problemen mit Photovoltaikanlagen Anbietern.

Im Folgenden sind die häufigsten Probleme nach unserer Erfahrung in kürze zusammengefasst.

1. Einige Anbieter locken Kunden mit unrealistisch niedrigen Preisen an und verstecken dann Kosten oder minderwertige Materialien. Um diese Probleme zu vermeiden, ist es wichtig seriöse Anbieter zu wählen und ggf. mehrere Angebote zu vergleichen.

2. Mangelhafte Beratung: Einige Anbieter geben unzureichende oder sogar falsche Ratschläge, was zu ineffektiven oder unpassenden Anlagen führen kann.

Achtung: Hier stehen Ihnen möglicherweise Schadensersatzansprüche zu, falls es zu einer schuldhaften fehlerhaften Beratung gekommen ist.

Hierzu hat zum Beispiel das OLG Saarbrücken entschieden: „Bei einer schuldhaft fehlerhaften Beratung des Erwerbers einer Photovoltaikanlage durch den Verkäufer oder dessen Verhandlungsführer zur Höhe der zu erzielenden Einspeisevergütung kann der Erwerber im Wege des Schadensersatzes im Regelfall nur den Ersatz des negativen Interesses verlangen.“ OLG Saarbrücken, Urt. v. 2.2.2011 – 1 U 31/10-9

Außerdem entschied das OLG Bamberg: „Aufklärungs- und Beratungspflichten setzten grundsätzlich einen Wissensvorsprung des Unternehmers voraus. Er ist nicht verpflichtet, die Erkenntnisse von Sonderfachleuten und Architekten auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, wenn Fehler nicht "ins Auge springen".“ OLG Bamberg (3. Zivilsenat), Endurteil vom 17.04.2013 - 3 U 127/12

3. Fehlerhafte Montage: Es kommt vor, dass Anbieter Bauteile an der falschen Stelle montieren oder falsch verkabeln, was möglicherweise zu Schäden an ihrem Eigentum führen kann.

Achtung: Auch hier haben Sie einen Anspruch auf vertraglichen aber auch auf deliktischen Schadensersatz.

Das OLG München entscheidet: „Sofern durch die Montage Teile des Dachs beschädigt werden, die bei einer fachgerechten Montage nicht tangiert worden wären, kommt ein deliktischer Schadensersatzanspruch in Betracht.“ OLG München, Urt.  v. 9.7.2015 – 14 U 91/15

Falls es doch zu Problemen bei der Planung Ihrer Photovoltaikanlage kommt, steht die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Schmied Ihnen gerne zur Seite.