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Herkunftsnachweis von Kryptobörse oder Bank gefordert? Wie reagieren?

  • 4 Minuten Lesezeit
Wenn Sie von Ihrer Bank oder Kryptobörse aufgefordert werden, einen Herkunftsnachweis für Ihre Mittel zu erbringen, kann dies verunsichernd wirken, ist jedoch je nach Situation unterschiedlich zu bewerten. Insbesondere im Bereich der Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum, ist dies aufgrund der Nutzung für Geldwäsche und die Fokussierung von Gesetzgebern und Finanzämtern auf Transparenz häufig der Fall. Die Anforderung eines Mittelherkunftsnachweises (ob durch Sparen, Erbschaften, Schenkungen oder Handel mit Kryptowährungen erlangt) soll die Herkunft von Geldern klären. Eine anwaltliche Vertretung, vor allem bei höheren Geldsummen, kann im Falle einer Aufforderung zum Herkunftsnachweis hilfreich sein, um sowohl Stress zu reduzieren als auch die notwendigen Daten ordnungsgemäß aufzubereiten und die Ernsthaftigkeit Ihrer Bemühungen zu signalisieren. Ignorieren oder unzureichendes Beantworten der Anforderungen kann zur Kontosperrung führen, daher empfiehlt es sich, proaktiv zu handeln und notfalls anwaltliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um eine Lösung zu finden und rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Sie wurden von einer Kryptobörse oder einer Bank aufgefordert, einen Herkunftsnachweis zu erbringen? Dann sind Sie vermutlich verunsichert - vielleicht zu Recht, oder auch nicht.

Es kommt sehr auf die Umstände des Einzelfalls an. Insbesondere bei Kryptowährungen kann dies zum Problem werden.

Sollten Sie die Herkunft Ihrer Mittel oder die Herkunft Ihres Geldes darlegen müssen, können Sie sich hierbei anwaltlich vertreten lassen:

  1. Schicken Sie mir unverbindlich die Anfrage Ihrer Bank oder Ihrer Kryptobörse zu
  2. Ich melde mich mit einer kostenfreien Ersteinschätzung zurück
  3. Handeln Sie schnell, da ansonsten die Sperrung Ihres Kontos bei der Bank oder auf der Kryptobörse die Folge sein kann

Wann macht ein Anwalt in den Fällen der Herkunftsnachweises Sinn?

Die anwaltliche Vertretung in diesen Fällen macht meiner Ansicht nach besonders bei höheren Geldsummen Sinn und erleichtert Ihnen vermutlich die weitere finanzielle Aktivität.

Aufgrund der Geldwäschegesetzgebung ist Ihre Bank und auch die Kryptobörse wie beispielsweise Bitpanda verpflichtet, ab gewissen Grenzen oder unter gewissen Umständen einen Herkunftsnachweis (auch Mittelherkunftsnachweis) anzufordern.

Wieso muss ich bei Bitcoin und Kryptowährungen die Herkunft meines Geldes nachweisen?

Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und andere Coins werden nicht selten im Bereich der Geldwäsche eingesetzt. Kein Wunder also, dass der europäische Gesetzgeber, aber auch die Nationalstaaten hier besonderes Augenmerk auf Kryptobörsen und damit zusammenhängende Banken gelegt haben.

Um die Geldflüsse, also Ein- und Auszahlungen in Euro, Dollar oder anderen offiziellen Währungen auf Konten einer Bank nachvollziehen zu können, fragen mittlerweile sowohl die Kryptobörsen, als auch die Banken selbst Kundinnen und Kunden nach der Herkunft der Mittel.

DIes hängt insbesondere mit der Geldwäscheprävention, aber auch mit Steuerfahndungen zusammen. Die Finanzämter haben Zugriff auf die Daten der meisten Banken und der meisten Kryptobörsen.

Beispiele für den Herkunftsnachweis

Mir haben bereits Personen die Frage nach dem Herkunftsnachweis hinsichtlich der Mittel und des Geldes von Kryptobörsen und der eigenen Bank zugeschickt.

Im Grunde wird seitens der Börse für Kryptowährungen oder der Bank schlicht und ergreifend gefragt, woher Ihre Mittel ursprünglich stammen.

Beispiel 1: Sie sollen mitteilen, woher die 10.000 Euro stammten, die Sie bei Bitpanda eingezahlt haben. Dies kann durch Ansparen, Erbschaften oder Schenkungen der Fall sein.

In diesem Beispiel kommt es entscheidend darauf an, durch echte und gerichtsfeste Nachweise darzulegen, wie es mit der Herkunft der Mittel tatsächlich aussieht.

Bloße Behauptungen werden weder die Bank, noch die Kryptobörse überzeugen.

Beispiel 2: Sie haben mit Kryptowährungen getraded und hohe Gewinne eingefahren. Anschließend transferieren Sie Ihre Coins auf eine andere Kryptobörse und dort wird plötzlich nach dem Mittelherkunftsnachweis gefragt.

Hier legen Kryptobörsen wie Bitpanda Wert darauf zu erfahren, woher die Coins (z.B. Bitcoin) stammen, die Sie nun eingezahlt haben. Wer dies nicht nachweisen kann, dem droht die Kontosperrung.

Muss ich die Herkunft meines Geldes nachweisen?

Ihre Bank oder Ihre Kryptobörse ist nicht das Finanzamt und auch nicht die Staatsanwaltschaft oder ein Gericht. Insofern müssen Sie erst einmal gar nichts.

Die Frage ist aber, was passiert, wenn Sie die Frage nach der Herkunft des Geldes nicht beantworten. Namhafte Kryptobörsen wie Bitpanda oder große Banken werden kein Risiko auf sich nehmen und Sie vermutlich ohne Weiteres sperren oder "ausladen".

Dann werden Sie vor dem Problem stehen, dass Sie Ihre Mittel nun auf eine andere Bank oder eine andere Kryptobörse transferieren müssen.

Vermutlich wird das Spiel dann von vorne losgehen: Sie müssen erneut, und dann aber wirklich, einen Herkunftsnachweis erbringen. 

Denken Sie auch daran, dass das Finanzamt und weitere Behörden Zugriff auf die meisten Daten einer Bank und einer namhaften Kryptobörse haben. 

Keine Panik bei Herkunftsnachweis - Anwalt einschalten!

Ich empfehle Betroffenen, die die Herkunft des Geldes nachweisen müssen, sich anwaltlich vertreten zu lassen.

Dies sorgt dafür, dass Sie erstens in der akuten Stresssituation entlastet werden. Zweitens wird Ihr Rechtsanwalt die notwendigen Daten für Sie ordnungsgemäß aufbereiten können. Drittens signalisieren Sie auch der Bank und der Kryptobörse, dass Ihnen die Frage nach dem Herkunftsnachweis (Mittelherkunftsnachweis) nicht egal ist.

Ich empfehle daher Folgendes:

  1. Schreiben Sie mir eine Mail und hängen Sie gern die Anfrage Ihrer Bank oder der Kryptobörse zum Herkunftsnachweis als Anhang an
  2. ich schaue mir die Anfrage an und melden mich bei Ihnen mit einer kostenfreien Ersteinschätzung zurück
  3. Überlegen Sie vor weiteren Geldeinzahlungen, Geldauszahlungen oder Bewegungen mit Bitcoins und Kryptowährungen sehr gut, ob dies nicht erneut zu weiteren Fragen führt
  4. Halten Sie sich an das geltende Recht - hierbei kann ich Sie gern unterstützen

Erfahrungsgemäß kann das "Problem" solcher Anfragen gut gelöst werden. Es geht um die ordnungsgemäße Aufbereitung von Daten und die Erzählung darüber, woher die Mittel und das Geld ursprünglich stammen. 

Dabei kann es sein, dass sehr alte Transaktionsdaten erhoben werden müssen. Vielleicht ist dies nicht immer leicht oder übersichtlich, aber es lohnt sich und ist - ehrlich gesagt - auf Dauer unvermeidbar. 

Gern höre ich mir Ihren Fall an. 

Foto(s): Thomas Feil

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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