One Group / ProReal Fonds - schlägt im März die Stunde der Wahrheit? Werden tausende deutsche Anleger Verluste erleiden?

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Was ist los bei der One Group GmbH? Recherchen des Handelsblattes zeigen, wie möglicherweise seit Wochen Umstrukturierungen im Konzern vorgenommen werden. Fraglich ist, ob diese Umstrukturierungen für die Anleger nicht mit einem bösen Erwachen im März enden. 

1. Umstrukturierung im Soravia-Konzern

Nach einem Bericht des Handelsblattes vom gestrigen Tage erfolgt im Soravia-Konzern eine Neuordnung der Verhältnisse. Diese soll seit langem geplant gewesen sein. Die Recherchen des Handelsblattes decken sich auch mit meinen Recherchen, wonach bereits zu Beginn dieses Jahres Maßnahmen eingeleitet wurden, um eine Restrukturierung innerhalb der One Group GmbH und deren Tochtergesellschaften durchzuführen. Die Einzelheiten können Sie hier nochmals nachlesen: 

One Group / ProReal-Serie - Restrukturierung für 4 Gesellschaften seit Januar - kann es ein Anlegerbeirat retten? (anwalt.de)

2. Warum werden AnlegerInnen nicht informiert und wann soll das geschehen? 

Um so weniger verständlich ist es, dass die AnlegerInnen der Gesellschaften der One Group GmbH bis heute hiervon nichts wissen. Im Gegenteil: 

Über eine mögliche Stundung des Zinsen bei ProReal Europa 9 und 10 GmbH wurden die Anleger nicht direkt, sondern nur über eine Pflichtmitteilung nach dem VermAnlG informiert. Die Einzelheiten können Sie hier nochmals nachlesen: 

ProReal Deutschland 7, ProReal Europa 9/10 - Zinszahlungen sollen ausgesetzt werden? (anwalt.de)

ProReal Europa 10 GmbH - Zinsstundung für 3 Monate - Pflichtmitteilung BaFin (anwalt.de)

Besonders bitter ist es, wenn man den AnlegerInnen noch im Schreiben vom 08.01.2024 mitgeteilt hat: 

"Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir keine Kenntnis von Sachverhalten, die Vermögensverluste für unsere Anleger als wahrscheinlich erscheinen lassen würden."

Auch war dort nichts von einer Umstrukturierung zu lesen, sondern nur von einer "umfassenden Portfolioanalyse". Diese soll nach den bisherigen Mitteilungen im März abgeschlossen sein. 

Mit anderen Worten - wenn sich die One Group GmbH mit ihren Tochtergesellschaften an ihre eigenen Aussagen hält, werden die AnlegerInnen spätestens Ende März wissen, wie es um ihre Beteiligung steht. Es ist aber nicht auszuschließen, dass das möglicherweise ein böses Erwachen sein kann. 

3. Forderung nach Transparenz und Mitbestimmung

Natürlich ist es so, dass die AnlegerInnen mit nachrangigen Namensschuldverschreibungen im Grunde keinerlei Rechtsanspruch auf irgendwelche Informationen haben. Wenn man aber schon Anlegerkapital im dreistelligen Millionenbereich zur Finanzierung von Bauprojekten verwendet, dann ist es zumindest eine nachvollziehbare Forderung, dass AnlegerInnen erfahren, wie es tatsächlich um ihre Anlage steht und nicht mit Pflichtmitteilungen hingehalten werden. 

Diese Mitbestimmung hat man nun wohl auch bereits erkannt und es gibt Überlegungen, hier einen Anlegerbeirat zu installieren. Wie dieser bestimmt werden soll und welche Aufgaben er haben soll, ist aber völlig unklar. Was es mit dem Anlegerbeirat auf sich hat, können Sie hier nachlesen: 

One Group / ProReal-Serie - Restrukturierung für 4 Gesellschaften seit Januar - kann es ein Anlegerbeirat retten? (anwalt.de)

Ich setze mich dafür ein, dass hier ein Kontrollgremium installiert wird, was die Interessen der AnlegerInnen zumindest vertritt und über das - im rechtlich möglichen Umfang - Einfluss auf das weitere Verfahren genommen werden kann. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie dabei unterstützen können, können Sie mich gern ansprechen. 

4. Im März wird es ernst

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Fall und habe hierzu auch umfangreiche Recherchen angestellt und Unterlagen eingesehen. Wenn es am Ende mit einem "blauen Auge" für die AnlegerInnen endet, ist das gut und auch wünschenswert. Sollte sich aber jetzt im März herausstellen, dass es nicht nur um eine Stundung der Zinsen, sondern um einen möglicherweise vollständigen Verlust geht, dann muss man hinterfragen, 

  • wie es so weit kommen konnte, 
  • wer dafür die Verantwortung trägt und 
  • was unternommen werden kann, um den Verlust möglichst gering zu halten. 

Wenn Sie nicht bis Ende März warten möchten und wissen möchten, was meine Recherchen ergeben haben und wie es für Ihre konkrete Beteiligung weitergeht und was Sie konkret tun können, um den Verlust möglichst gering zu halten, können Sie mich gern im Rahmen einer kostenlosen Erstbewertung ansprechen. Sie können mich anrufen, Sie können das unten stehende Kontaktformular nutzen oder Sie schreiben mir eine mail an  marc.gericke@gericke-recht.de .

Foto(s): Bild von Nile auf Pixabay


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