P&R-Pleite: Erfolg von Anleger gegen Vermittler steht bevor

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Es könnte ein großer Erfolg für einige P&R-Anleger sein, der sich da gerade vor einer Münchner Landgerichtskammer anbahnt und auch ein großer Teil der gesamten Anlegerschaft könnte davon profitieren. 

Worum geht es? Das Handelsblatt hatte jüngstens berichtet, dass eine Kammer des Landgerichts München I in einer mündlichen Verhandlung zu einer Klage von einem P&R-Anleger gegen die Münchner Bank als Vermittlerin der Containergeschäfte einen Vergleich dringend nahe gelegt hat. Die Alternative wäre, dass die Münchner Bank zum Schadensersatz verurteilt wird.

Dieser Schadensersatz würde auf der sogenannten Vermittlerhaftung basieren. Danach haftet der Vermittler einer Kapitalanlage, wenn er den Zeichner nicht in ausreichender Weise über die Risiken der Kapitalanlage aufgeklärt hat. 

Bislang ging die Mehrzahl der Urteile im P&R-Komplex in Richtung der jeweiligen Vermittler. Die Gerichte hatten sich in den Urteilen, die bisher ergangen sind oft darauf gestützt, dass ein groß angelegter Betrug, wie er aller Wahrscheinlichkeiten nach hinter der P&R-Pleite steckt auch für einen Anlagevermittler überraschend kam und dieser Betrug letztlich dann den aufklärungspflichtigen Sachverhalt überlagert.

Diesmal könnte alles anders sein. Egal, ob jetzt in diesem Verfahren ein Vergleich geschlossen wird oder ob die Münchner Bank es auf ein Urteil ankommen lässt und es in Kauf nimmt, hier eine Schlappe zu kassieren um dann in die Berufung zu gehen; dieser Fall zeigt, dass ein erfolgreiches Vorgehen gegen Anlagevermittler von P&R-Container-Verträgen möglich ist.

Denn auch wenn es am Ende ein Betrug war, der das ganze System zum Einstürzen brachte – die Grundursache für die Insolvenz lag woanders. 

Denn irgendwann zwischen 2007 und 2011 begann das Containergeschäft weniger lukrativ zu werden. Die Preise, die mit Containern letztlich zu erzielen waren, sanken. Letztlich handelte es sich um eine Folge der globalen Finanz- und Staatsschuldenkrise der Jahre ab 2008. 

Die Containerschifffahrt kam damals zum Teil beinahe vollständig zum Erliegen. P&R war damals ein sehr großer Spieler auf dem Weltmarkt war – die Renditen, die Anleger erzielen konnten blieben dennoch nahezu unverändert. 

Dies ist etwas, was einem Vermittler hätte auffallen müssen. Auch ist fraglich, ob die Jahresabschlüsse, in denen regelmäßig das Geschäft der Schweizer P&R-Firma nicht bilanziert war nicht alle Glocken hätten klingen lassen müssen. Auch gibt es Anhaltspunkte dafür, dass bereits grundsätzlich in vielen Fällen nicht darüber aufgeklärt wurde, was überhaupt mit den Containern passiert, wenn das P&R-System insolvent geht.

Je häufiger die Fälle werden, in denen Anleger mit dieser Argumentation durchdringen, desto größer werden die Chancen für jeden Einzelnen, selbst zu einem erfolgversprechenden Vorgehen gegen den eigenen Vermittler zu kommen.

Kamen auch Sie über einen Vermittler zu Ihren P&R-Verträge?

Gerne beraten wir Sie kostenfrei über die Erfolgsaussichten eines Vorgehens und die Kosten, die sich daraus ergeben können.



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