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Stadionverbot: Wann wird es verhängt und was passiert bei einem Verstoß?

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Stadionverbot: Wann wird es verhängt und was passiert bei einem Verstoß?

Experten-Autorin dieses Themas

Ein Stadionverbot ist eine Maßnahme, die es einer Person untersagt, bestimmte Stadien oder Sportarenen zu betreten. In der Praxis wird es in erster Linie gegen Fußballfans für Sportstadien verhängt. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen: Wann man ein Stadionverbot bekommt, wie es kontrolliert wird und welche Möglichkeiten es gibt, ein Stadionverbot aufheben zu lassen. 

Was ist ein Stadionverbot eigentlich genau?

Ein Stadionverbot bedeutet, dass Sie für einen bestimmten Zeitraum oder sogar auf unbestimmte Zeit nicht mehr in ein bestimmtes Stadion oder sogar in mehrere Stadien gehen dürfen. Dieses Verbot wird in der Regel von den Vereinen oder dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgesprochen. Es kann für Fußballspiele, aber auch für andere Veranstaltungen in den betroffenen Stadien gelten. 

Wann bekommt man ein Stadionverbot?

Stadionverbote können aus verschiedenen Gründen ausgesprochen werden. Häufige Gründe sind das Gewalttätigwerden im Stadion oder in der Nähe des Stadions. Das gilt auch für Schlägereien und Ausschreitungen. Wer im Zusammenhang mit der Veranstaltung strafrechtlich auffällig wird, z. B. durch Körperverletzung oder Sachbeschädigung, riskiert ein Verbot. Auch das Abbrennen von Pyrotechnik, das Überklettern von Zäunen oder das Werfen von Gegenständen kann ein Verbot nach sich ziehen. 

Wenn die Polizei oder der Verein der Meinung ist, dass von jemandem eine Gefahr für die Sicherheit der Zuschauer oder des Spiels ausgeht, kann ein Stadionverbot gegen denjenigen verhängt werden – auch ohne dass der Betroffene etwas Strafbares getan hat. Für ein Stadionverbot kann auch schon ein Verdacht oder eine Verbindung zu einer Gruppe von Störern ausreichen, vergleiche die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 11.04.2018, Az. 1 BvR 3080/09. 

Wie wird ein Stadionverbot erteilt?

Es gibt bestimmte Formen, wie ein Stadionverbot erteilt werden kann. In der Regel wird ein Stadionverbot schriftlich ausgesprochen. Das bedeutet, dass der Betroffene eine schriftliche Mitteilung erhält, in der die Gründe für das Verbot, die Dauer und der genaue Umfang des Verbots klar beschrieben sind.  

Diese schriftliche Form ist wichtig, damit der Betroffene über die Maßnahme genau informiert ist und die Möglichkeit hat, dagegen rechtlich vorzugehen. Ein mündliches Stadionverbot ist hingegen unüblich und rechtlich weniger verbindlich, es sei denn, es handelt sich um eine kurzfristige Maßnahme, die später schriftlich bestätigt wird. Schriftliche Verbote sind also die gängige Praxis, um Transparenz und Rechtssicherheit zu gewährleisten. 

Wie wird ein Stadionverbot kontrolliert?

Die Kontrolle eines Stadionverbots erfolgt in der Regel auf mehreren Wegen. Beim Betreten eines Stadiongeländes werden die Tickets kontrolliert. Viele Vereine nutzen dabei computergestützte Systeme, um zu überprüfen, ob jemand Stadionverbot hat. Teilweise werden auch Sicherheitskräfte eingeschaltet, um Personen mit Stadionverbot zu identifizieren. Auffällige Personen, die ein Stadionverbot haben, können gezielt beobachtet werden. Die Sicherheitskräfte im Stadion sind in der Regel geschult und wissen genau, auf wen sie achten müssen. 

Hinweis: Wer versucht, trotz Stadionverbots ins Stadion zu gelangen, riskiert ernsthafte Konsequenzen, die später noch beleuchtet werden.  

Stadionverbots-Liste: Was ist das?

Die sogenannte Stadionverbots-Liste ist eine Liste von Personen, gegen die ein Stadionverbot ausgesprochen wurde. Diese Liste wird oft vom Verein oder in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem DFB geführt. Viele Vereine speichern die Daten von Personen mit Stadionverbot in einer zentralen Datenbank. Das erleichtert die Kontrolle an den Eingängen.  

Obwohl es eine solche Liste gibt, unterliegt sie strengen Datenschutzgesetzen. Das bedeutet, dass Daten nicht ohne Grund weitergegeben oder veröffentlicht werden dürfen. Normalerweise haben nur autorisierte Personen Zugriff auf diese Liste, etwa Sicherheitskräfte und bestimmte Vereinsmitarbeiter. 

Wie lange gilt ein Stadionverbot?

Es gibt keine einheitliche Regelung, aber typischerweise gelten bestimmte Zeiträume. Kurzfristige Verbote können einige Monate bis zu einem Jahr bestehen. Sie werden meist bei kleineren Vergehen verhängt, zum Beispiel, wenn jemand gegen die Stadionordnung verstößt. Schwere Vorfälle wie Gewalt oder Straftaten im Stadionumfeld können langfristige Stadionverbote von mehreren Jahren nach sich ziehen. In extremen Fällen kann ein Verbot sogar unbefristet sein.  

In Deutschland werden Stadionverbote oft in Absprache mit dem DFB verhängt. Ein typisches Stadionverbot beträgt ein bis drei Spielzeiten, abhängig von der Schwere des Vorfalls. 

Stadionverbot umgehen: Geht das?

Viele Betroffene stellen sich die Frage, ob man ein Stadionverbot umgehen kann. Rechtlich gesehen ist es nicht erlaubt, das Verbot zu umgehen.  

Trotzdem gibt es Fälle, in denen Personen versuchen, dennoch ins Stadion zu gelangen. Manche wollen sich mit einer anderen Identität Zugang verschaffen. Das ist aber eine Straftat und kann zu weiteren rechtlichen Konsequenzen führen. Manchmal versuchen Fans auch, über nicht offizielle Eingänge oder über das Gelände ins Stadion zu gelangen. Auch das kann strafrechtlich verfolgt werden. Auch das Benutzen eines Tickets, das auf eine andere Person ausgestellt ist, kann riskant sein. Es ist daher keine gute Idee, ein Stadionverbot zu umgehen. 

Was passiert bei einem Verstoß gegen ein Stadionverbot?

Wenn Sie gegen ein Stadionverbot verstoßen, kann das ernste Konsequenzen haben. Wer trotz Verbots ein Stadion betritt, macht sich unter Umständen strafbar.  

Das kann zu einer Anzeige und sogar zu einer Geld- oder Freistrafe führen. Ein Verstoß führt in den meisten Fällen dazu, dass das Stadionverbot verlängert wird. Neben dem eigentlichen Stadionverbot kann auch ein Hausverbot für das Stadiongelände ausgesprochen werden. Das bedeutet, dass man sich nicht einmal in der Nähe des Stadions aufhalten darf. Es ist dringend ratsam, sich strikt an ein Stadionverbot zu halten und nicht zu versuchen, es zu umgehen. 

Kann man ein Stadionverbot aufheben lassen?

Es ist möglich, ein Stadionverbot aufheben zu lassen. Wenn Sie der Meinung sind, dass das Verbot ungerechtfertigt ist, können Sie sich schriftlich an den Verein oder den DFB wenden und Ihre entsprechenden Argumente darlegen. In manchen Fällen kann es helfen, wenn man Einsicht zeigt und glaubhaft macht, dass das Verhalten geändert wurde. Ein Gespräch mit dem Verein kann hier sinnvoll sein.  

Wenn Sie keinen Erfolg haben, können Sie einen Anwalt einschalten. Ein erfahrener Anwalt kann beraten und prüfen, ob das Verbot rechtlich korrekt ist. Die Chancen auf eine Aufhebung des Verbots sind manchmal höher, wenn man nachweisen kann, dass man sich gebessert hat und keine Gefahr mehr für die Stadionbesucher darstellt. 

Stadionverbot im Ausland: Gilt das auch?

Ein Stadionverbot kann unter bestimmten Umständen sogar im Ausland gelten. Wenn das Verbot vom DFB oder einem anderen internationalen Fußballverband ausgesprochen wurde, kann es auch für Spiele im Ausland gelten. Das betrifft vor allem Länderspiele und internationale Vereinswettbewerbe. Auch im Ausland werden Stadionverbote oft streng kontrolliert.  

Fazit

Ein Stadionverbot ist eine ernste Angelegenheit, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Es gibt klare Regeln, wann ein Verbot verhängt wird, wie es kontrolliert wird und welche Konsequenzen ein Verstoß nach sich ziehen kann. Wer sich dagegen wehren möchte, hat rechtliche Möglichkeiten, sollte sich aber gut informieren oder einen Anwalt zurate ziehen.

Foto(s): ©Adobe Stock/Africa Studio

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