Entscheidungshilfen für eine pauschaldotierte Unterstützungskasse oder versicherungsförmige Lösung
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Die Einrichtung einer betrieblichen Altersversorgung im Unternehmen oder auch die Änderung eines bestehenden Systems zu einem anderen Durchführungsweg wollen stets wohl überlegt sein.Die verschiedenen Durchführungswege sind sehr unterschiedlich und stehen sich in vielen Fragen diametral gegenüber.
Deshalb sollte sich ein/e Unternehmer/in unbedingt mit folgenden Punkten und Fragen beschäftigen, bevor er eine Entscheidung trifft, über welchen Durchführungsweg er die bAV bei sich im Unternehmen einführen will (siehe auch Rechtstipp: Professionelle Beratung bei der pauschaldotierten Unterstützungskasse).
Im Weiteren wird zur Konkretisierung des o.g. Rechtstipps ausgeführt, welche Zielprämissen der/die Unternehmer/in im Vorfeld unter Inanspruchnahme professioneller Beratung abfragen und bewerten sollte:
- Wie wichtig ist das Thema Liquidität und Aufbau von Liquiditätsreserven?
- Wie stehe ich zu dem Thema eigenverantwortliche Kapitalanlage oder eigenverantwortliches Erwirtschaften des von mir gewählten und zugesagten Zinses?
- Wie stehe ich grundsätzlich zu Versicherungslösungen? (siehe meine Rechtstipps: Versicherungsfreie betriebliche Altersversorgung bzw. Unterstützungskasse ohne Versicherung und Warum ist betriebliche Altersvorsorge ohne Versicherung sinnvoll?)
- Wie stehe ich zu unternehmerischen, eigenverantwortlichen und auf mich zugeschnittenen Konzepten?
- Inwieweit ist der Einschluss biometrischer Risiken für mich wichtig, wie Hinterbliebenenleistungen oder Invalidität oder Berufsunfähigkeit?
- Wie bewusst ist mir die Arbeitgeberhaftung nach § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG? (siehe
- Wie stehe ich zu Pensionsrückstellungen?
- Wie wichtig ist mir die Erreichung von Mitarbeiterbindung und Vorteilen in der Mitarbeitergewinnung?
- Wie wichtig ist das Thema Einmalbeiträge und hohe regelmäßige Beiträge für Spitzenverdiener?
- Wie wichtig ist mir Flexibilität bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen, die ich in meiner Versorgungsordnung fixiere?
- Wie wichtig ist mir das Thema kongruente steuerliche Ausfinanzierung?
- Wie wichtig ist mir das Thema Portabilität auf den Folgearbeitgeber?
- Wie stehe ich zu dem Thema Kosten des Versorgungssystems und wer sollte sie tragen?
- Wie wichtig ist mir das Thema Beleihung oder jederzeitige Verfügbarkeit des Vermögens in der bAV?
- Welche Zielsetzungen, neben Erfüllung des Rechtsanspruchs auf betriebliche Altersversorgung für den Mitarbeiter, möchte ich mit meinem Konzept erreichen?
- Wie unterscheiden sich die steuerlichen, sozialversicherungsrechtlichen, insolvenztechnischen etc. Rahmenbedingungen der fünf Durchführungswege?
Anhand dieser und weiterer Fragen lässt sich in der Beratung einschränken, welcher Weg und welches System für das jeweilige Unternehmen und seine Entscheider und Entscheiderinnen der richtige ist, um die vom Unternehmer/der Unternehmerin anvisierten Ziele zu erreichen.
Der nächste Schritt wäre sodann quantitative Vergleiche und Berechnungen, wie sich ein konkreter Durchführungsweg im Unternehmen auswirkt.
Die Situation im Unternehmen kann es dabei erforderlich machen, dass neben einem gewähltem Weg auch ein zweiter als Ventillösung für spezielle Fälle sinnvoll ist, sodass der Belegschaft zum Beispiel zwei Durchführungswege angeboten werden.
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