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Urlaubsanspruch bei Kündigung - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 2 Minuten Lesezeit

Die wichtigsten Fakten

  • Der Urlaubsanspruch ist im Bundesurlaubsgesetz (BurlG) geregelt.
  • Bei einer 5-Tage-Woche stehen dem Arbeitnehmer 20 Urlaubstage zu, bei einer 6-Tage-Woche sind es 24 Tage.
  • Bei weniger Arbeitstagen verringert sich auch die Anzahl der Urlaubstage.
  • Anspruch auf den vollen Jahresurlaub hat man erst nach 6 Monaten Anstellung.

Welcher Urlaubsanspruch gilt bei Beendigung bis einschließlich 30.06.?

Wird das Arbeitsverhältnis beendet, ist das Datum wichtig. Bei einer Kündigung, die bis zum 30. Juni des Jahres erfolgt, richtet sich der Urlaubsanspruch anteilig nach der Beschäftigungsdauer des Mitarbeiters. Dem Arbeitnehmer steht dann ein Zwölftel des Jahresurlaubs für jeden vollen Monat zu.

Beispiel A:

Mitarbeiter A verfügt über einen Jahresurlaub von 30 Tagen und kündigt zum 30. Juni. Er hat demnach 6 volle Monate gearbeitet und somit Anspruch auf 15 Urlaubstage (30 Urlaubstage / 12 Monate x 6 Monate).

Welcher Urlaubsanspruch gilt bei Beendigung nach dem 30.06.?

Anders verhält es sich, wenn der Arbeitnehmer in der zweiten Jahreshälfte (ab 01. Juli) kündigt. In diesem Fall hat der ausscheidende Mitarbeiter Anspruch auf den vollen gesetzlichen Jahresurlaub (20 Urlaubstage bei einer 5-Tage-Woche), wenn das Arbeitsverhältnis mindestens seit dem 01. Januar des Jahres bestand.

Wenn Ihnen arbeitsvertraglich zusätzliche Urlaubstage von Ihrem Arbeitgeber gewährt wurden, sollten Sie einen Blick in den Arbeitsvertrag werfen. Enthält er eine sogenannte „Pro rata temporis“-Klausel (dt. „zeitanteilig“), dann muss der Arbeitgeber den vertraglich über den gesetzlichen Mindestanspruch hinausgehenden Urlaub nur anteilig gewähren. Liegt eine solche Klausel nicht vor, haben Sie Anspruch auf den vollen vertraglich vereinbarten Urlaub.

Beispiel B:

Mitarbeiter B verfügt über einen Jahresurlaub von 30 Tagen und kündigt zum 30. September. Das Arbeitsverhältnis besteht mindestens seit dem 01. Januar des Jahres und der Arbeitsvertrag erhält eine „Pro rata temporis“-Klausel. Mitarbeiter B hat somit – zeitanteilig berechnet –Anspruch auf 23 Urlaubstage (30 Urlaubstage / 12 Monate x 9 Monate).

Beispiel C:

Mitarbeiter C verfügt über einen Jahresurlaub von 30 Tagen und kündigt zum 30. September. Das Arbeitsverhältnis besteht mindestens seit dem 01. Januar des Jahres und der Arbeitsvertrag erhält keine „Pro rata temporis“-Klausel. Mitarbeiter C hat somit Anspruch auf 30 Urlaubstage.

Foto(s): ©Pexels.com/RiccardoBresciani

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Rechtstipps zu "Urlaubsanspruch bei Kündigung" | Seite 12

  • 21.11.2012 GKS Rechtsanwälte
    „Vereinbart ein Unternehmen gemeinsam mit dem Betriebsrat einen Sozialplan, der vorsieht, dass bei Kurzarbeit auch der Urlaubsanspruch der Arbeitnehmer im Verhältnis gekürzt wird, so steht …“ Weiterlesen
  • 06.11.2012 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… sich grundsätzlich nicht selbst den Urlaub nehmen. Ein eigenmächtiger Urlaubsantritt kann den Arbeitgeber zur (fristlosen) Kündigung berechtigen. Der Urlaubsanspruch muss ggf. gerichtlich geltend gemacht werden …“ Weiterlesen
  • 02.10.2012 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… sind. Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses wegen der Weigerung des Arbeitnehmers von einem Vollzeit- in ein Teilzeit-Arbeitsverhältnis bzw. umgekehrt zu wechseln, ist regelmäßig unwirksam …“ Weiterlesen
  • 26.09.2012 MAYR Kanzlei für Arbeitsrecht GbR
    „… . Das Verbot erfasst Kündigungen jeder Art. Der Arbeitgeber muss im Zeitpunkt der Kündigung Kenntnis von der Schwangerschaft oder Entbindung haben oder ihm muss diese Kenntnis innerhalb von zwei Wochen …“ Weiterlesen
  • 24.09.2012 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… Beschäftigten. Dieses Gleichbehandlungsgebot gilt für alle Beschäftigungsbedingungen, also insbesondere auch für die Vergütung, den Urlaubsanspruch, die Arbeitszeit- und Arbeitsschutzregelungen sowie für …“ Weiterlesen
  • 23.07.2012 MAYR Kanzlei für Arbeitsrecht GbR
    „… der durchschnittliche Urlaubsanspruch zwischen 25 und 30 Tagen. Schwerbehinderte haben Anspruch auf einen zusätzlichen Urlaub. 2. Wer hat Anspruch auf Urlaub? Anspruch auf Erholungsurlaub haben alle …“ Weiterlesen
  • 02.04.2012 MAYR Kanzlei für Arbeitsrecht GbR
    „… sind. Nach § 33 Abs. 1 Buchst. a) TVöD endet das Arbeitsverhältnis, ohne dass hierfür eine Kündigung erforderlich ist, mit Ablauf des Monats, in dem der Arbeitnehmer das gesetzlich geregelte Alter zum Erreichen …“ Weiterlesen
  • 27.03.2012 Dr. Gaupp & Coll. Rechtsanwälte
    „… sei ein Arbeitnehmer verpflichtet, seinen Urlaubsanspruch letztlich gerichtlich durchzusetzen. Ansonsten könne die Selbstbeurlaubung im schlimmsten Fall sogar zur fristlosen Kündigung führen.“ Weiterlesen
  • 06.03.2012 KUCKLICK dresdner-fachanwaelte.de
    „Ist ein Arbeitnehmer lange Zeit erkrankt, erlosch sein Urlaubsanspruch nach alter Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes spätestens am 31.03. des Folgejahres. Aufgrund eines Grundsatzurteils …“ Weiterlesen
  • 24.02.2012 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „Arbeitnehmer haben im laufenden Kalenderjahr einen Urlaubsanspruch nur dann, sofern er ihnen nicht schon von einem früheren Arbeitgeber gewährt worden ist. Doppelansprüche sind damit ausgeschlossen …“ Weiterlesen
  • 17.11.2011 KUCKLICK dresdner-fachanwaelte.de
    „… , da in aller Regel Zahlungsansprüche der Arbeitnehmer im Streit stehen. Gerade bei Streitigkeiten über Lohnnachzahlungen und Überstundenvergütungen, die oft erst im Anschluss an eine Kündigung …“ Weiterlesen
  • 03.11.2011 KUCKLICK dresdner-fachanwaelte.de
    „… , da in aller Regel Zahlungsansprüche der Arbeitnehmer im Streit stehen. Gerade bei Streitigkeiten über Lohnnachzahlungen und Überstundenvergütungen, die oft erst im Anschluss an eine Kündigung …“ Weiterlesen
  • 11.08.2011 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… sich im Arbeitsvertrag etwas anderes versprechen lässt, wäre eine solche Klausel wegen der zwingenden Vorschriften des deutschen Urlaubsrechts unwirksam. Der gesetzliche Urlaubsanspruch ist einseitig …“ Weiterlesen
  • 23.05.2011 KUCKLICK dresdner-fachanwaelte.de
    „… des Arbeitgebers, den Urlaub festzulegen, besteht nicht. Unterlässt der Arbeitgeber die Festlegung und verlangt der Arbeitnehmer den Urlaub nicht, so kann der Urlaubsanspruch verfallen. Kommt …“ Weiterlesen
  • 19.05.2011 Rechtsanwalt Jens Riesbeck
    „… , dass eine arbeitgeberseitige Erklärung, den Arbeitnehmer unter Anrechnung auf Urlaubsansprüche nach der Kündigung des Arbeitsverhältnisses von der Arbeitsleistung freistellen zu wollen, aus Sicht des Arbeitnehmers …“ Weiterlesen
  • 04.04.2011 Rechtsanwalt Ralph Sauer
    Urlaubsansprüche erlöschen nicht während der Dauer einer langen Krankheit, sondern bleiben bestehen. Die Regelung des deutschen Urlaubsrechts verstößt gegen Europarecht. Immer wieder besteht …“ Weiterlesen
  • 09.11.2010 Rechtsanwalt Thorsten Ruppel
    „Die Deutschen vereisen zwar gerne und häufig, aber in Sachen Urlaubsregelung und Urlaubsanspruch existieren bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern noch immer viele Fehleinschätzungen. Nachfolgend …“ Weiterlesen
  • 02.09.2010 Glatzel & Partner | Rechtsanwälte in Partnerschaft
    „… der Kündigungsschutz nicht dadurch umgangen werden, indem der Geschäftsführer durch die Gesellschafterversammlung zunächst abberufen wird, um dann sein Anstellungsverhältnis mit der Begründung zu kündigen …“ Weiterlesen
  • 20.07.2010 Rechtsanwalt Hans-Georg Rumke
    „Einleitung Soll das Arbeitsverhältnis gekündigt werden, egal ob durch Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag, wird der Arbeitnehmer oftmals freigestellt. Dies bedeutet, er braucht nicht mehr …“ Weiterlesen
  • 19.05.2010 Dr. Gaupp & Coll. Rechtsanwälte
    „… sei ein Arbeitnehmer verpflichtet, seinen Urlaubsanspruch letztlich gerichtlich durchzusetzen. Ansonsten könne die Selbstbeurlaubung im schlimmsten Fall sogar zur fristlosen Kündigung führen.“ Weiterlesen
  • 10.05.2010 Rechtsanwalt Christian Fuhrmann
    „… Kündigungsschutz. Bei betriebsbedingten Kündigungen in Betrieben mit mehr als 10 Mitarbeitern muss eine Sozialauswahl erfolgen. 2) Urlaubsanspruch: Minjobbern steht der gesetzlich geregelte Mindesturlaub von vier …“ Weiterlesen
  • 10.05.2010 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… oder ordentliche) Kündigung des Arbeitgebers, ein schlechtes Zeugnis, nicht erfüllte Urlaubsansprüche, Überstundenvergütung oder sonstige Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis geht. Örtlich können …“ Weiterlesen
  • 26.04.2010 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… des Folgejahres genommen werden. War der Arbeitnehmer weiter krank, verfiel der Urlaubsanspruch. Der Europäische Gerichtshof hat nunmehr festgestellt, dass ein solcher Verfall, der sich auf § 7 Absatz …“ Weiterlesen
  • 23.04.2010 Rechtsanwalt Fatih Bektas
    „… Urlaub von 30 Tagen beansprucht. Er möchte vom 01.09.2010 - 31.08.2011 in EZ gehen. Nach der Kürzungsregelung hätte er für das Jahr 2009 lediglich einen Urlaubsanspruch von 20 Tagen gehabt, womit …“ Weiterlesen