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Zugewinngemeinschaft - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 2 Minuten Lesezeit

Was ist ein Güterstand?

Bei der Zugewinngemeinschaft handelt es sich um einen möglichen Güterstand in der Ehe oder eingetragenen Lebenspartnerschaft. Der Güterstand regelt, wie im Falle einer Trennung das Vermögen der Ex-Partner aufgeteilt wird.

In Deutschland können Ehepartner bei der Hochzeit zwischen verschiedenen Güterständen wählen. Tun sie das nicht, z. B. in Form eines Ehevertrags, gilt automatisch der gesetzliche Güterstand, also die Zugewinngemeinschaft. Mithilfe eines Ehevertrags können auch andere Güterstände gewählt werden.

Gesetzlicher Güterstand: Zugewinngemeinschaft

Die Zugewinngemeinschaft ist der gesetzliche Güterstand. Das heißt: Jedes Ehepaar lebt nach der Eheschließung automatisch im Güterstand der Zugewinngemeinschaft, wenn nichts anderes durch einen Ehevertrag vereinbart wurde.

Die gesetzlichen Regelungen zur Zugewinngemeinschaft finden sich in § 1363 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Während der Ehe bleiben die Vermögenswerte der beiden Ehepartner demnach getrennt. Im Falle einer Scheidung oder auch bei Tod eines Ehegatten wird jedoch der Zugewinnausgleich durchgeführt.

Das bedeutet: Die Gegenstände, die jeder in die Ehe eingebracht hat oder selbstständig und vom Ehepartner unabhängig während der Ehe erworben hat, gehören auch nach der Trennung weiterhin ihm alleine. Es gibt kein grundsätzliches gemeinschaftliches Vermögen der Ehegatten. Anders sieht es aus, wenn die Ehepartner eine Sache gemeinsam anschaffen. Dann erwerben sie jeweils Miteigentum an der Sache. Beim Zugewinnausgleich wird dieses während der Ehe hinzugewonnene gemeinschaftliche Vermögen zu gleichen Teilen aufgeteilt.

Welche Gegenstände fallen nicht unter den Zugewinn?

Vermögenswerte, die ein Ehepartner mit in die Ehe eingebracht hat, gehören weiterhin ihm allein. Sie fallen deshalb nicht unter den Zugewinn, sondern werden dem Anfangsvermögen hinzugerechnet. Zu beachten ist jedoch, dass Wertzuwächse zum Zugewinn gerechnet werden – z. B. Tantiemen aus Aktien.

Ebenfalls nicht zum Zugewinn zählen:

  • Erbschaften
  • Schenkungen
  • Renten
  • Betriebsrenten
  • Lebensversicherungen

Alternativen zur Zugewinngemeinschaft

Bei der Eheschließung haben die Ehepartner die Möglichkeit, mithilfe eines Ehevertrags einen anderen Güterstand zu wählen:

Die Gütertrennung ist in § 1414 BGB geregelt. In dem Fall bleiben die Vermögen der beiden Ehegatten auch im Falle einer Scheidung weiterhin getrennt. Es findet kein Zugewinnausgleich statt.

Die gesetzlichen Regelungen zur Gütergemeinschaft finden sich in § 1415 BGB. Hierbei gilt jedes Vermögen der Ehepartner automatisch als gemeinschaftliches Vermögen – auch das, was ihnen vor der Eheschließung allein gehörte.

Wie funktioniert der Zugewinnausgleich?

Leben die Ehepartner im Güterstand der Zugewinngemeinschaft, wird im Falle einer Scheidung das Zugewinnausgleichsverfahren durchgeführt. Dafür wird verglichen, wie hoch das Vermögen jedes Partners am Tag der standesamtlichen Heirat (= Anfangsvermögen) und zum Zeitpunkt der Scheidung (= Endvermögen) ist.

Die Differenz ist der Zugewinn. Dieser wird zunächst für beide Partner einzeln berechnet und wiederum die Differenz ermittelt. Der Partner mit dem geringeren Zugewinn erhält die Hälfte der Differenz als Zugewinnausgleich.


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Rechtstipps zu "Zugewinngemeinschaft" | Seite 4

  • 27.04.2022 Rechtsanwältin Hanna Grade
    „… ansonsten kann die Ehe auch finanziell mitunter bitter enden. Obwohl das Gesetz Regelungen wie den Halbteilungsgrundsatz beinhaltet, ist die gesetzlich festgelegte Lösung der Zugewinngemeinschaft nicht für …“ Weiterlesen
  • 24.07.2023 Rechtsanwalt Achim Bensch
    „… es keine Rolle, ob es sich um eine Zugewinngemeinschaft oder Gütertrennung handelt. 💡 Die Verbindlichkeiten eines Partners werden durch die Eheschließung nicht automatisch zu Schulden beider Partner …“ Weiterlesen
  • 21.04.2022 Rechtsanwältin Cordula Alberth
    „… , dass für die Dauer ihrer Ehe der Güterstand der Gütergemeinschaft gelten soll. Es gibt drei verschiedene Güterstände: Zugewinngemeinschaft, Gütergemeinschaft, Gütertrennung. Gütergemeinschaft …“ Weiterlesen
  • 08.04.2022 Rechtsanwältin Barbara Brauck
    „… als Nachfolgerin ist so Pflichtteilsansprüchen ihrer beiden Brüder in Höhe von insgesamt ¼ ausgesetzt. Anders beim Güterstand der Zugewinngemeinschaft: Die Erbquote der Söhne beträgt, wenn Gustav …“ Weiterlesen
  • 23.03.2022 Rechtsanwältin Cordula Alberth
    „1. Anfangsvermögen und Endvermögen Leben die Ehegatten im Güterstand der Zugewinngemeinschaft, versteht man unter Anfangsvermögen das Vermögen, das einem Ehegatten nach Abzug der Verbindlichkeiten …“ Weiterlesen
  • 08.03.2022 Rechtsanwalt Raimundt Krause
    „… werden können, soll an dem folgenden Fall illustriert werden: Die Eheleute M und F leben im Güterstand der Zugewinngemeinschaft und haben zwei Kinder S und T. Das Vermögen des M beträgt 2 Millionen …“ Weiterlesen
  • 09.02.2022 Rechtsanwalt Bernfried Rose LL. M.
    „… die Zugewinngemeinschaft oder die Gütertrennung einschlägig ist. Eltern kommen zum Zuge, wenn es keine Kinder gibt Bei den Eltern ist es wie bei den Enkeln. Sie kommen dann als Pflichtteilsberechtigte in Betracht …“ Weiterlesen
  • 16.05.2023 Rechtsanwalt Jens-Uwe Friemann
    „… selbst erbunwürdig sein. Hat der Erblasser kein Testament oder Erbvertrag hinterlassen, gilt die gesetzliche Erbfolge. Bei im Güterstand der Zugewinngemeinschaft verheirateten Eheleuten …“ Weiterlesen
  • 09.02.2022 Rechtsanwältin Ebru Esmer-Yildiz
    „… ebenfalls eine Bedeutung. Nach der Eheschließung leben die Eheleute nach deutschem Familienrecht automatisch im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet, dass alles, was die Ehegatten …“ Weiterlesen
  • 10.02.2022 Rechtsanwalt Dr. Marcin Byczyk
    „… es erhebliche Unterschiede zwischen dem polnischen gesetzlichen Güterrecht der Errungenschaftsgemeinschaft und der Deutschen Zugewinngemeinschaft. Diese sollen hier angesprochen werden und anhand …“ Weiterlesen
  • 26.01.2022 Rechtsanwalt Hans-Peter Rien
    „… sein. Diese sogenannte „ Güterstandesschaukel “ führt dazu, dass zwischen dem gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft und der Gütertrennung gewechselt wird und als Ausgleich für den Zugewinn …“ Weiterlesen
  • 10.01.2024 Rechtsanwältin Franziska Lechner
    „… wurde nach früherer Rechtsprechung eine Berücksichtigung der Tilgungsraten im Falle des gesetzlichen Güterstandes der Zugewinngemeinschaft ab dem Zeitpunkt der Rechtshängigkeit des Scheidungsverfahrens …“ Weiterlesen
  • 12.01.2022 Rechtsanwältin Gülistan Özgül
    „Im gesetzlichen Güterstand gilt der Grundsatz der Zugewinngemeinschaft. Anderes kann durch einen Ehevertrag vereinbart werden. Liegt kein Ehevertrag vor, ist im Falle der Scheidung der Zugewinn …“ Weiterlesen
  • 07.01.2022 Rechtsanwalt Bernfried Rose LL. M.
    „… für Ehegatten, die im (üblichen) Güterstand der Zugewinngemeinschaft mit dem Erblasser verheiratet waren - da sich hier ein Teil des gesetzlichen Erbrechts aus einem pauschalen Zugewinn ableitet …“ Weiterlesen
  • 04.01.2022 Rechtsanwältin Annette Kunz
    „… kann bereits von Verlobten abgeschlossen werden. Er wird aber erst mit der Eheschließung wirksam. Ohne Ehevertrag leben die Eheleute im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Die Vermögen …“ Weiterlesen
  • 02.01.2022 Rechtsanwältin Dr. Evelyn Gabrys
    „… der Zugewinngemeinschaft leben. Der gesetzliche Güterstand in der Türkei war bis zum 01.01.2002 die Gütertrennung, seither ist es die Errungenschaftsbeteiligung. In beiden Fällen sieht das türkische Güterrecht …“ Weiterlesen
  • 10.12.2021 Rechtsanwalt Björn Tesche
    „Wenn zwischen den Eheleuten nichts anderes geregelt ist, tritt als gesetzlicher Güterstand in Deutschland die Zugewinngemeinschaft ein. Ein verbreiteter Güterstand von vorsichtigen Eheleuten …“ Weiterlesen
  • 03.12.2021 Rechtsanwältin Steuerberaterin Elisa Roggendorff
    „… Wird der Güterstand der Zugewinngemeinschaft nach § 1363 BGB durch den Tod eines Ehegatten beendet, ist der Zugewinn gemäß § 5 ErbStG nicht steuerbar. Macht der Ehepartner hingegen …“ Weiterlesen
  • 17.11.2021 Rechtsanwältin Stefanie Gundel
    „… berufliche Existenz auf dem Spiel. Dieses Szenario kann durch verschiedene Regelungen, z.B. die Einigung auf eine modifizierte Zugewinngemeinschaft, ausgeschlossen werden. Darüber hinaus können …“ Weiterlesen
  • 12.11.2021 Fachanwalt für Erbrecht Christian Räuchle
    „… ein Testament zu hinterlassen. Mangels Testament greift die gesetzliche Erbfolge ein. Waren E und F im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft verheiratet, entsteht durch den Tod des E …“ Weiterlesen
  • 03.11.2021 Rechtsanwältin Dr. Sabine Veronika Berndt
    „Lebt ein Ehegatte im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft, so bedarf sein Antrag auf Anordnung der Teilungsversteigerung der Zustimmung des anderen Ehegatten, wenn sein Miteigentumsanteil …“ Weiterlesen
  • 27.10.2021 Rechtsanwältin Wiebke Krause
    „Der gesetzliche Güterstand der Zugewinngemeinschaft Haben Ehegatten vor oder während der Ehe keinen Ehevertrag miteinander abgeschlossen, leben sie automatisch im gesetzlichen Güterstand …“ Weiterlesen
  • 18.10.2021 Rechtsanwältin Erika von Heimburg
    „… Erbteil richtet sich danach, wer neben dem Ehegatten erbt und ob ein Ehevertrag vorliegt. Es beinhaltet auch den Zugewinnausgleich. Wenn kein Ehevertrag besteht, liegt eine sogenannte Zugewinngemeinschaft …“ Weiterlesen
  • 05.10.2021 Rechtsanwalt Christian Janzen
    „… der Zugewinngemeinschaft (§ 1363 BGB), Gütertrennung (§ 1414 BGB) und die Gütergemeinschaft (§ 1415 BGB) gesetzlich ausgestaltet. Wenn kein Güterstand vertraglich vereinbart wird, lebt das Ehepaar automatisch …“ Weiterlesen