350 Anwälte für Europarecht | Seite 15

Suche wird geladen …

Profil-Bild Rechtsanwältin Eva Kiorpelidou LL.M.
Rechtsanwältin Eva Kiorpelidou LL.M.
Kiorpelidou & Kollegen, Maximilianstrasse 13, 80539 München 7119.3254811294 km
Erbrecht • Internationales Recht • Handelsrecht & Gesellschaftsrecht • Kaufrecht • Grundstücksrecht & Immobilienrecht • Allgemeines Vertragsrecht
Kompetente Rechtsberatung und Vertretung im Bereich Europarecht bietet Frau Rechtsanwältin Eva Kiorpelidou LL.M.
aus 9 Bewertungen Sehr positiv, in allen Aspekten des griechischen Immobilienrechts, präzise in Beantwortung aller Fragen, sehr begabt … (19.05.2022)
Profil-Bild Fachanwältin Anastasia Tyrrell LL.M.
sehr gut
Fachanwältin Anastasia Tyrrell LL.M.
Master of Laws in Workplace and Employment Law (Melbourne), Albertistrasse 1, 65385 Rüdesheim am Rhein 6786.473162914 km
Gemeinsam lösen wir Ihr juristisches Puzzle ⚖️
Fachanwältin Arbeitsrecht • Mietrecht & Wohnungseigentumsrecht • Sozialrecht • Internationales Recht • Zivilrecht • Sozialversicherungsrecht • Schwerbehindertenrecht
Online-Rechtsberatung
Frau Fachanwältin Anastasia Tyrrell LL.M. ist Ihr kompetenter Partner für Rechtsfragen rund um Europarecht
aus 44 Bewertungen Ich habe Frau Tyrrell aufgrund meines mehrfach abgelehnten Bafög-Antrags kontaktiert. Obwohl nur noch wenige Tage bis … (27.04.2024)
Profil-Bild Rechtsanwalt Mohammad Amirafshari
Rechtsanwalt Mohammad Amirafshari
Deutsch-Iranische Rechts- und Steuerpraxis, West Nahid St 17 Teheran 1966915458, Iran
Anwalt für deutsch-iranische Rechtsfälle
Internationales Recht • Steuerrecht
Bei Rechtsfragen im Bereich Europarecht hilft Ihnen Herr Rechtsanwalt Mohammad Amirafshari
Profil-Bild Rechtsanwältin Alice Pandel
sehr gut
Rechtsanwältin Alice Pandel
Kanzlei Alice Pandel, Vor der Frecht 6, 55128 Mainz 6805.7431410541 km
Familienrecht • Ausländerrecht & Asylrecht • Internationales Recht
Beratung und Vertretung bei rechtlichen Fragen im Bereich Europarecht bietet Frau Rechtsanwältin Alice Pandel
aus 66 Bewertungen Die Fr. Pandel ist super sympatisch und konnte mir in allen Angelegenheiten weiter helfen. (11.03.2024)
Profil-Bild Rechtsanwalt Dr. Uwe Lipinski
sehr gut
Anwaltskanzlei Dr. Lipinski, Bahnhofstr. 55-57, 69115 Heidelberg 6865.1113498565 km
Fachanwalt Verwaltungsrecht • Mietrecht & Wohnungseigentumsrecht • Verfassungsrecht • Internationales Recht • Zivilrecht • Allgemeines Vertragsrecht
Bei rechtlichen Fragestellungen im Bereich Europarecht steht Ihnen Herr Rechtsanwalt Dr. Uwe Lipinski gerne zur Verfügung
aus 31 Bewertungen Seit mehr als einem Jahr stehe ich in einer zivilrechtlichen Angelegenheit unter der Beratung und Vertretung von Herrn … (20.03.2023)
Profil-Bild Rechtsanwältin Kim Weiler
sehr gut
Rechtsanwältin Kim Weiler
Kanzlei Weiler, Klosterstraße 70, 40211 Düsseldorf 6649.7586658561 km
Bankrecht & Kapitalmarktrecht • Internationales Recht • Insolvenzrecht & Sanierungsrecht • Handelsrecht & Gesellschaftsrecht • Forderungseinzug & Inkassorecht • Allgemeines Vertragsrecht
Online-Rechtsberatung
Frau Rechtsanwältin Kim Weiler ist Ihr juristischer Beistand für rechtliche Belange im Bereich Europarecht
aus 21 Bewertungen Frau Weiler ist ein sehr kompetenter Anwalt, die meine rechtlichen Angelegenheiten schnell und zuverlässig gelöst hat. … (18.04.2024)
Profil-Bild Rechtsanwalt Hans-Gerd Herrmann
Anwaltskanzlei Hans-Gerd Herrmann, Dr.-Wolff-Str. 2, 65549 Limburg an der Lahn 6772.5597589843 km
Arbeitsrecht • Familienrecht • Mietrecht & Wohnungseigentumsrecht • Strafrecht • Internationales Recht • Sportrecht • Ordnungswidrigkeitenrecht
Bei rechtlichen Fragen im Bereich Europarecht hilft Ihnen Herr Rechtsanwalt Hans-Gerd Herrmann
Profil-Bild Rechtsanwältin Barbara Conrad
Rechtsanwältin Barbara Conrad
Kanzlei Conrad, Jahnstraße 45, 53783 Eitorf 6713.8427701415 km
Familienrecht • Internationales Recht
Online-Rechtsberatung
Frau Rechtsanwältin Barbara Conrad bietet im Bereich Europarecht Rechtsberatung und Vertretung
Profil-Bild Rechtsanwalt Dipl.-Ing. Michael Horak LL.M.
sehr gut
Rechtsanwalt Dipl.-Ing. Michael Horak LL.M.
horak Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Georgstr. 48, 30159 Hannover 6768.1217543881 km
Wir ergänzen uns gegenseitig und wir haben ein Ziel: Ihren Erfolg.
Fachanwalt Gewerblicher Rechtsschutz • Fachanwalt Urheberrecht & Medienrecht • Fachanwalt IT-Recht • Wettbewerbsrecht • Patentrecht • Markenrecht • Internationales Recht
Herr Rechtsanwalt Dipl.-Ing. Michael Horak LL.M. unterstützt Sie bei Rechtsproblemen im Bereich Europarecht
aus 64 Bewertungen Nu știu sa scriu in limba germana va rog sa ma ajutati (05.11.2023)
Profil-Bild Rechtsanwalt Stefan Böhmer
sehr gut
Rechtsanwalt Stefan Böhmer
KGH Anwaltskanzlei, Gustav-Schickedanz-Str. 15, 90762 Fürth 7005.2728547287 km
Fachanwalt Erbrecht • Fachanwalt Familienrecht • Reiserecht • Internationales Recht • Sportrecht • Unterhaltsrecht • Unternehmensrecht & Betriebsnachfolge
Online-Rechtsberatung
Herr Rechtsanwalt Stefan Böhmer ist Ihnen bei rechtlichen Fragen im Bereich Europarecht gerne behilflich
aus 13 Bewertungen leider kann ich noch kein endgültiges Urteil über Herrn RA Böhmer abgeben. Am 23.10. fand das erste Gespräch statt. … (26.10.2023)
Profil-Bild Rechtsanwältin Mojdeh Gorji
sehr gut
Rechtsanwältin Mojdeh Gorji
Gorji Law, Lübecker Str 1, 22087 Hamburg 6721.3742139207 km
Mietrecht & Wohnungseigentumsrecht • Ausländerrecht & Asylrecht • Familienrecht • Handelsrecht & Gesellschaftsrecht • Allgemeines Vertragsrecht • Internationales Recht • Migrationsrecht
Frau Rechtsanwältin Mojdeh Gorji bietet Rat und Unterstützung im Bereich Europarecht
aus 42 Bewertungen اگر دنبال وکیل فارسی زبان که تو کارش صادق است و بسیار حرفه ای و با دقت کار می کنه هستیدفقط خانم گرجی رو بهتون پیشنهاد … (22.11.2023)
Profil-Bild Rechtsanwältin Dr. Ruth Moos-Wittmund
Rechtsanwältin Dr. Ruth Moos-Wittmund
Rechtsanwaltskanzlei Dr. Moos-Wittmund, Illerstraße 34, 38120 Braunschweig 6819.4828584556 km
Fachanwältin Erbrecht • Fachanwältin Familienrecht • Verkehrsrecht • Internationales Recht • Mediation
Bei rechtlichen Fragen im Bereich Europarecht hilft Ihnen Frau Rechtsanwältin Dr. Ruth Moos-Wittmund
Profil-Bild Rechtsanwalt Gerhard Schertzer
Rechtsanwalt Gerhard Schertzer
Kanzlei Gerhard Schertzer, 6th Floor 15 Allstate Pkwy, Toronto, L3R 5B4, Kanada 526.69795846576 km
Zivilprozessrecht • Erbrecht • Allgemeines Vertragsrecht • Verwaltungsrecht • Internationales Recht • Mietrecht & Wohnungseigentumsrecht
Online-Rechtsberatung
Juristische Fragen im Bereich Europarecht beantwortet Herr Rechtsanwalt Gerhard Schertzer
(04.04.2024) Herr RA Schertzer hat meiner Frau und mir bei der Betrachtung und der weiteren Strategie im Umgang mit einer Court …
Profil-Bild Rechtsanwältin Nicola Mayerl
Rechtsanwältin Nicola Mayerl
Kanzlei Nicola Mayerl, Maria-Theresia-Str. 1, 81675 München 7120.6680046101 km
Erbrecht • Familienrecht • Strafrecht • Internationales Recht • Forderungseinzug & Inkassorecht • Betreuungsrecht • Allgemeines Vertragsrecht
Bei rechtlichen Fragen im Bereich Europarecht steht Ihnen Frau Rechtsanwältin Nicola Mayerl gerne zur Verfügung
aus 8 Bewertungen Wir sind sehr zufrieden mit dem Beratungsgespräch mit Frau Mayerl und würden uns jederzeit wieder an sie wenden. Sie … (21.02.2024)

Rechtstipps von Anwälten zum Thema Europarecht

Fragen und Antworten

  • Europarecht: Wann sollte ich einen Rechtsanwalt um Rat bitten?
    Das Thema Europarecht umfasst zahlreiche rechtliche Vorschriften, mit denen man im alltäglichen Leben selten in Berührung kommt. Insbesondere wenn Sie unsicher sind, welche Rechte und Pflichten Ihnen zustehen, wann Sie Einspruch gegen eine Entscheidung erheben sollten oder ob es sich lohnt, gerichtlich vorzugehen, sollten Sie sich so früh wie möglich an einen Anwalt wenden. Außerdem lohnt sich immer der Gang zum Anwalt, wenn es darum geht, Dokumente auf Fehler zu überprüfen oder neue rechtssicher zu erstellen. Ein Rechtsanwalt beantwortet alle Fragen zum Thema Europarecht und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen sinnvolle und nachhaltige Lösungen.
  • Europarecht: Was kann ein Anwalt für mich tun?
    Streitigkeiten in Zusammenhang mit Europarecht sind leider keine Seltenheit und oftmals führen Gespräche mit der gegnerischen Seite zu keiner praktikablen Lösung. In solchen Fällen ist es sinnvoll, sich an einen in diesem Bereich erfahrenen Anwalt zu wenden. Er überprüft sämtliche Schreiben, unterstützt Sie bei der Erstellung rechtssicherer Dokumente und übernimmt die Kommunikation mit der gegnerischen Partei. Außerdem ist ein Anwalt mit sämtlichen Fristen bestens vertraut, wenn es darum geht, eine Stellungnahme fristgerecht abzugeben oder die Widerspruchsfrist einzuhalten. Ist keine außergerichtliche Lösung möglich, so vertritt er Ihre Ansprüche mit Nachdruck vor dem zuständigen Gericht.
  • Ich kann mir keinen Gerichtsprozess leisten, was nun?
    Wenn Sie die Gerichtskosten nicht selbst zahlen können und Ihre Rechtsschutzversicherung diese nicht übernehmen will, hilft Ihnen die Prozesskostenhilfe weiter. In solchen Fällen bezahlt der Staat entweder ganz oder teilweise die Gerichtskosten, sowie die Kosten für den eigenen Rechtsanwalt. Dafür müssen Sie einen Antrag schriftlich beim zuständigen Gericht stellen. Es ist dabei empfehlenswert, das Formular „Erklärung über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse bei Prozess- oder Verfahrenskostenhilfe“ auszufüllen und alle wichtigen Unterlagen, wie etwa Ihren aktuellen Arbeitslosengeldbescheid, beizulegen. Sie können Ihren Antrag auch persönlich bei der Geschäftsstelle des Gerichts einreichen, insbesondere dann, wenn Sie noch offene Fragen haben.

    Wichtig zu wissen: Nicht immer ist ein Antrag auf Prozesskostenhilfe möglich. Beispielsweise gibt es im Strafrecht für den Angeklagten keine Prozesskostenhilfe.
  • Was sollte ich vor dem Erstgespräch tun?
    Mit einem Erstgespräch haben Sie die Möglichkeit, eine Ersteinschätzung Ihres Rechtsfalls zu erhalten. Je besser Sie sich vorbereiten, desto genauer kann Ihr Rechtsanwalt die Sach- und Rechtslage beurteilen. Überlegen Sie deswegen vor dem ersten Beratungsgespräch, welche Unterlagen wichtig sind und bringen Sie diese mit. Eventuell wäre es sogar sinnvoll, diese vorab per Mail an Ihren Anwalt zu schicken. Notieren Sie sich außerdem alle Informationen, die für Ihren Fall relevant sind und Ihr Anwalt unbedingt wissen muss, damit er eine objektive Einschätzung abgeben kann.

    Wichtig zu wissen: Ein Erstgespräch beim Rechtsanwalt ist leider nicht immer kostenlos. Deshalb klären Sie im Voraus, welche Kosten für Sie anfallen werden, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Das Europarecht wird in zwei große Bereiche eingeteilt. Das Europarecht im weiteren sowie im engeren Sinne.

Europarecht im weiteren Sinne

Europarecht im weiteren Sinne meint das Recht internationaler Organisationen auf europäischer Ebene, das nicht von der Europäischen Union (EU) stammt. Eine internationale Organisation ist der dauerhafte Zusammenschluss mindestens zweier Staaten oder anderer Völkerrechtssubjekte zur Erfüllung grenzüberschreitender Aufgaben. So können auch internationale Organisationen selbst Völkerrechtssubjekte sein. Folge der Völkerrechtssubjektivität ist die Erlangung von Rechtspersönlichkeit. Diese ermöglicht es, eigene Rechte und Pflichten zu erwerben sowie völkerrechtlich wirksame Akte zu setzen, beispielsweise eigene Verträge zu schließen.

Bedeutende Beispiele für das Europarecht im weiteren Sinne sind die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) und die Europäische Sozialcharta. Hinter diesen Abkommen steht der aus 47 Staaten bestehende Europarat. Ihm gehören unter anderem die 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU), die Türkei und Russland an. Wie andere völkerrechtliche Abkommen steht die EMRK in der Normenhierarchie auf der Stufe eines einfachen Bundesgesetzes und kann daher von Verfassungsrecht überlagert werden. Da die Grundrechte der EMRK sich weitgehend mit denen des Grundgesetzes decken, ist laut Bundesverfassungsgericht nationales Recht und damit auch Bundesrecht auch im Lichte des EMRK auszulegen.

Auch das Recht der aus Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz bestehenden Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) fällt hierunter.

Europarecht im engeren Sinne - das Recht der EU

Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon ist auch die Europäische Union (EU) als am engsten verflochtene europäische internationale Organisation gleichzeitig Völkerrechtssubjekt. Mit ihr verbunden ist die Europäische Atomgemeinschaft (EAG). Das von ihnen geschaffene Recht meint das Europarecht im engeren Sinne. Das Recht der EU wird dabei auch als Unionsrecht bezeichnet. Weiter unterteilen lässt es sich in primäres und sekundäres Unionsrecht.

Primäres Unionsrecht

Das Primärrecht beinhaltet das von den 27 EU-Mitgliedstaaten unmittelbar geschaffene Recht. Dazu zählen die zwischen ihnen geschlossenen Verträge, auf denen die EU beruht, sowie die ihnen zugehörigen Protokolle, die wichtige Einzelfragen regeln. Man unterscheidet heute den Vertrag der Europäischen Union (EUV) und den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). Sie sind ihrem jeweiligen früheren Inhalt nach gemeint, wenn vom Vertrag von Maastricht (1992), Amsterdam (1997), Nizza (2001) oder Lissabon (2007) die Rede ist. Orte und Zeiten kennzeichnen bedeutende Vertragsänderungen und neue Vertragsabschlüsse.

Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union

Der AEUV löste den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EGV) ab, der wiederum 1992 an die Stelle des Vertrags zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) getreten war. Der EWG-Vertrag bildete zusammen mit dem heute noch bestehenden EURATOM-Vertrag die sogenannten Römischen Verträge vom 25. März 1957. Dieses Datum gilt als Geburt der heutigen Europäischen Union. Als solche bezeichnet sich der Staatenverbund allerdings erst seit dem 1993 in Kraft getretenen EU-Vertrag. Zur Verwirrung zwischen den Bezeichnungen Europäische Union und Europäische Gemeinschaft trug bei, dass von 1993 bis 2009 beide mit jeweils eigenen Verträgen koexistierten. Dabei hatte man sich die EG jedoch als einen Teil der EU vorzustellen. Andere Teile der EU sind der Politikbereich Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) sowie die mittlerweile in den AEUV eingegliederte Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit (PJZS). Eine Zusammenfassung des EU-Vertrages und des EG-Vertrages zum Vertrag über eine Verfassung für Europa scheiterte im Jahr 2005 an gescheiterten Volksabstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden. Erst mit dem Inkrafttreten der Vertragsänderung von Lissabon im Jahr 2009 ging die EG in der EU auf. Seitdem kann von der Europäischen Union an sich gesprochen werden.

Der AEUV beinhaltet zu Beginn allgemeine Grundsätze, das Verbot der Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit und die Unionsbürgerschaft. Den größten Teil nehmen die internen Politiken und Maßnahmen ein. Zu ihnen gehören die Grundfreiheiten des Binnenmarktes als dessen Kerngerüst. Zu den vier Grundfreiheiten zählen der freie Warenverkehr, die Dienstleistungsfreiheit, der freie Kapital- und Zahlungsverkehr und die Personenfreizügigkeit mit ihren Bestandteilenzügigkeit und Niederlassungsfreiheit. Dabei profitieren von der Grundfreiheit der Arbeitnehmerfreizügigkeit Unionsbürger, die in einem anderen EU-Land arbeiten wollen von einer leichteren Anerkennung. Entsprechend der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Beschäftigte hilft die Niederlassungsfreiheit Selbständigen und Unternehmen, die im EU-Ausland einen Unternehmenssitz gründen wollen. Besonders umfangreich regelt der AEUV die Rechtssetzungsbefugnisse der Union in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr, Wettbewerb, Steuern, Rechtsharmonisierung, Beschäftigung, Sozialpolitik, Bildung, Gesundheitswesen, Verbraucherschutz, Industrie, Forschung, Raumfahrt, Umwelt, Energie, Tourismus, Katastrophenschutz, Zusammenarbeit in Verwaltung und Justiz sowie der Wirtschafts- und Währungspolitik.

Es folgt ein Teil, der sich mit dem Umgang der überseeischen Hoheitsgebiete Großbritanniens, Frankreichs, Dänemarks und der Niederlande befasst. Diese gehören nicht zur EU, sollen aber dennoch von ihr teilweise profitieren.

Der AEUV regelt auch das Handeln der Union auf internationaler Ebene, insbesondere im Bereich der gemeinsamen Handelspolitik. Darauffolgende institutionelle Bestimmungen behandeln die Organe der EU: Europäisches Parlament, Europäischer Rat (Gremium der Staats- und Regierungschefs), Rat (Gremium der Regierungen), Kommission, Europäischer Gerichtshof, Europäische Zentralbank und Rechnungshof. Hier finden sich auch die Instrumente zur Rechtssetzung - Verordnung, Richtlinie, Empfehlung, Beschluss und Stellungnahme - die ihnen zugrunde liegenden Rechtssetzungsverfahren und Regeln zur Finanzierung der EU.

EU-Vertrag

Der vergleichsweise weniger umfangreiche EU-Vertrag nennt allgemein die Werte der Europäischen Union - darunter Friedlichkeit, Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Er betont den Grundrechtsschutz unter Verweis auf die geltende EU-Grundrechtecharta. Der EU-Vertrag formuliert darüber hinaus die Unionsziele und bestimmt die Aufgaben der EU-Organe. Damit gibt er im Kern vor, was im AEUV später genauer ausgeführt wird. Beide Verträge ergänzen sich somit. Das zeigen auch die weiteren Bestimmungen über eine verstärkte zwischenstaatliche Zusammenarbeit, das auswärtige Handeln der Union sowie der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.

Sekundäres Unionsrecht

Das aufgrund des Primärrechts erlassene Recht wird sekundäres Unionsrecht genannt. Die Rechtsetzung hat dabei in den Grenzen der Befugnisse zu erfolgen, die der jeweilige Politikbereich vorsieht. Das bestimmt das sogenannte Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung. Die EU darf nur das regeln, was die Mitgliedstaaten ihr an Kompetenzen übertragen haben. Aufgrund des Subsidiaritätsprinzips muss sie zudem beachten, dass ein Vorhaben auf staatlicher, regionaler oder lokaler Ebene nicht ausreichend verwirklicht werden kann. Die konkrete Anwendung des Subsidiaritätsprinzips ist in einem Protokoll genau festgelegt. Ein Verstoß gegen das Subsidiaritätsprinzip oder das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung kann mit der Nichtigkeitsklage vor dem Europäischen Gerichtshof angegriffen werden.

Initiator sekundären Europarechts ist die Europäische Kommission - daher rührt auch ihre Bezeichnung als „Motor der Integration". Unter Beteiligung des Rates - der Vertretung der Mitgliedstaaten - und zumeist des Europäischen Parlaments entsteht am Ende eines festgelegten Verfahrens ein Rechtsakt. In der Wahl des jeweiligen Rechtsakts ist die Europäische Kommission dabei nicht immer frei. Als solche stehen Verordnung, Richtlinie, Beschluss, Empfehlung und Stellungnahme zur Verfügung. Diese unterscheiden sich einerseits nach ihrer Geltung in den Mitgliedstaaten. Während Verordnungen unmittelbar gelten, gelten Richtlinien nur mittelbar, da die Mitgliedstaaten sie erst in nationales Recht umsetzen müssen. Beide Rechtsakte gelten gegenüber jedermann, der Beschluss hingegen kann auch nur Einzelne betreffen. Rechtsverbindlich sind nur Verordnungen, Richtlinien und Beschlüsse. Empfehlung und Stellungnahme dagegen nicht. Sie sind aber manchmal Voraussetzung für den Erlass verbindlicher Rechtsakte. Das zeigt sich etwa, wenn Stellungnahmen des beratend tätigen Ausschusses der Regionen oder des Wirtschafts- und Sozialausschusses einzuholen sind. Mittels Empfehlungen können insbesondere das Europäische Parlament und der Rat die Kommission zum Handeln auffordern.

Normenhierarchie / Normenpyramide

Das Primärrecht wie auch das Sekundärrecht sind selbst gegenüber nationalem Verfassungsrecht vorrangig anzuwenden, um seine einheitliche Anwendung zu gewährleisten. Aus diesem Grund ergibt sich eine Normenhierarchie beziehungsweise Normenpyramide, bei der das Unionsrecht nationales Recht jedoch nur verdrängt, wenn beides miteinander unvereinbar ist. Im Übrigen gilt das nationale Recht weiter. Deshalb kann auch nur von einem Anwendungsvorrang nicht jedoch von einem für eine Normenpyramide klassischen Geltungsvorrang gesprochen werden. Über die Vereinbarkeit nationalen Rechts mit EU-Recht entscheidet der Europäische Gerichtshof.

(GUE)

Sie haben ein rechtliches Problem und suchen einen Anwalt in Ihrer Nähe, der Sie bei allen Fragen zum Thema Europarecht umfassend berät? Bei anwalt.de finden Sie ganz einfach die passenden Anwälte für Ihr Rechtsproblem. anwalt.de – eines der führenden Unternehmen in Deutschland für moderne Rechtsberatung und Legal Tech.

Wählen Sie nachfolgend den gewünschten Ort in Ihrer Nähe aus und erhalten Sie eine Auflistung von Kanzleien, die zum Thema Europarecht besondere Kenntnisse besitzen. Detaillierte Informationen zu Ihrem ausgewählten Anwalt oder Ihrer gewählten Anwältin finden Sie auf den einzelnen Kanzleiprofilen.