Finden Sie jetzt Ihren Anwalt zum Thema Arbeitgeber!

Arbeitgeber - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 3 Minuten Lesezeit
Arbeitgeber - was Sie wissen und beachten müssen!

Die wichtigsten Fakten

  • Der Arbeitgeber ist entweder eine natürliche oder eine juristische Person.
  • Er beschäftigt entweder einen oder mehrere Arbeitnehmer.
  • Die Bestimmung des Arbeitgebers ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag.
  • Der Arbeitgeber hat sowohl Rechte als auch Pflichten. Unter Erstere fällt beispielsweise das Direktions- und Weisungsrecht.
  • Die Pflichten sind in Haupt- und Nebenpflichten zu unterteilen.
  • Eine seiner Hauptpflichten besteht darin, das Arbeitsentgelt an den Arbeitnehmer zu zahlen, wie es in § 611 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) festgesetzt ist.
  • Zu den Nebenpflichten zählt beispielsweise die Pflicht zur Gleichbehandlung aller Beschäftigten.
  • Im Zuge einer Kündigung gelten darüber hinaus besondere Pflichten für den Arbeitgeber, wie zum Beispiel die Anfertigung eines schriftlichen Arbeitszeugnisses.

Was ist unter einem Arbeitgeber zu verstehen?

Der Arbeitgeber kann entweder eine natürliche Person oder eine juristische Person sein, wie beispielsweise eine Aktiengesellschaft (AG) oder eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Er beschäftigt einen oder mehrere Arbeitnehmer. Die Bestimmung des Arbeitgebers ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag.

Welche Hauptpflichten haben Arbeitgeber?

Arbeitgeber treffen einige Verpflichtungen. Dabei wird grundsätzlich zwischen Haupt- und Nebenpflichten unterschieden. Sie ergeben sich aus Arbeitsverträgen, Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen sowie aus Gesetzen des Arbeitsrechts.

Gemäß § 611 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ist eine der Hauptpflichten der Arbeitgeber, für die Vergütung seiner Angestellten – in Form des Arbeitsentgelts – zu sorgen. Neben dieser Lohnzahlungspflicht sind sie ebenso zur ordnungsgemäßen Abführung von Steuern verpflichtet.

Kommen Arbeitgeber der Pflicht der Entgeltzahlung nicht nach, haben Arbeitnehmer wiederum mehrere Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Sie können beispielsweise vor dem zuständigen Arbeitsgericht auf Zahlung des Lohns klagen.

Die Nebenpflichten der Arbeitgeber

Arbeitgeber haben neben den Hauptpflichten noch eine Reihe von Nebenpflichten zu erfüllen. Dazu zählen unter anderem:

  • Verpflichtung zur Gleichbehandlung: Arbeitgeber müssen alle Angestellten gleichbehandeln. Dies ergibt sich aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz – kurz AGG. Das Benachteiligungsverbot ist in § 7 AGG geregelt.
  • Allgemeine Schutz- und Fürsorgepflichten: Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass sowohl am Arbeitsplatz als auch durch Arbeitsmittel wie Maschinen keine Gefahr für Leib und Leben der Beschäftigten besteht. Geregelt ist dies in § 618 BGB.
  • Gewährung von Erholungsurlaub: Arbeitgeber müssen laut § 1 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) ihren Angestellten einen jährlichen Urlaub zur Erholung gewähren.
  • Pflicht zur Beschäftigung: Es muss dafür gesorgt werden, dass die Beschäftigten im Unternehmen über ausreichend Arbeit verfügen.
  • Entgeltumwandlung bezüglich der Altersversorgung: Arbeitgeber sind gemäß § 1a Betriebsrentengesetz (BetrAVG) dazu verpflichtet, einen Teil der Bezüge der Arbeitnehmer für deren betriebliche Altersversorgung aufzuwenden.
  • im Krankheitsfall Entgeltfortzahlung: Die Beschäftigten haben das Recht, im Krankheitsfall für maximal sechs Wochen eine Entgeltfortzahlung durch ihren Arbeitgeber zu erhalten. Der Anspruch ergibt sich aus dem Entgeltfortzahlungsgesetz – kurz EFZG.

Besondere Pflichten im Kündigungsfall

Im Rahmen der Kündigung des Arbeitsvertrags eines Beschäftigten ergeben sich für den Arbeitgeber besondere Pflichten. Dazu zählt die Pflicht,

  • dem Arbeitnehmer eine angemessene Zeit zur Stellensuche zu gewähren (§ 629 BGB)
  • dem Mitarbeiter ein schriftliches Arbeitszeugnis nach Beendigung der Arbeit auszustellen (§ 109 GewO)

Welche Rechte haben Arbeitgeber?

Arbeitgeber treffen nicht nur Pflichten, sondern sie verfügen ebenso über eine Reihe von Rechten gegenüber ihren Angestellten. Sie ergeben sich grundsätzlich aus den Pflichten der Arbeitnehmer.

Das wichtigste Recht der Arbeitgeber ist das sogenannte Weisungs- und Direktionsrecht aus § 106 Gewerbeordnung (GewO) bzw. § 315 BGB. Demnach haben sie das Recht, ihren Angestellten auf Grundlage des Arbeitsvertrags Anweisungen zu erteilen. Das heißt, es können der Inhalt, die Arbeitszeit und der Standort der Tätigkeit der Beschäftigten vonseiten des Arbeitgebers bestimmt werden.

Darüber hinaus verfügen Arbeitgeber über das Recht auf Treue und Solidarität, auf wahrheitsgemäße Äußerungen und auf Arbeits- und Leistungserfüllung durch die Mitarbeiter.

Foto(s): ©Pexels/Sora Shimazaki

Artikel teilen:


Sie benötigen persönliche Beratung zum Thema Arbeitgeber?

Rechtstipps zu "Arbeitgeber" | Seite 491

  • 10.01.2012 Sandra Voigt, anwalt.de-Redaktion
    „Im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses verpflichtet sich der Arbeitnehmer nicht nur zur Erbringung der Arbeit, sondern auch dazu, nicht für einen Konkurrenten des Arbeitgebers tätig zu werden. Verstößt …“ Weiterlesen
  • 10.01.2012 Rechtsanwalt Frank Langer
    „… . Dann nämlich stelle das Fehlen einer solchen Schlussformulierung eine unzu­lässige Abwertung des Zeug­nisses dar. Der Arbeitgeber würde dem­zufolge dem Gebot nicht entspre­chen, dass ein Zeugnis …“ Weiterlesen
  • 10.01.2012 Sperrer, Bette & Collegen
    „… . Wenn der Arbeitnehmer bereits während der Probezeit ein Urlaubsantrag für einen Zeitpunkt nach Ablauf der Probezeit stellt und der Arbeitgeber diesen Urlaub auch genehmigt, so kann der Arbeitgeber trotzdem noch …“ Weiterlesen
  • 10.01.2012 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… existiert. Ein Arbeitgeber kann beispielsweise vor Gericht auf die Einrede der Verjährung verzichten und rechtlich wirksam die Forderung erfüllen, indem er das ausstehende Gehalt trotz Verjährung …“ Weiterlesen
  • 09.01.2012 Rechtsanwalt Michael Borth
    „… brisanten Entscheidung von Juni 2011 ging es um einen Arbeitgeber, der von einer Mitarbeiterin verlangte einen Deutsch- Kurs zu absolvieren. Dies sei rechtmäßig, so das BAG und wies die Klage hiergegen zurück. Weiter Infos: www.DieOnlineKanzlei.de Rechtsanwalt Borth“ Weiterlesen
  • 09.01.2012 Rechtsanwalt Frank Langer
    „… ein geringerer Urlaub zu­stand als ab Vollendung des 30. Lebens­jahres. Das Gericht ist der Ansicht, es fehle an einem legiti­men Ziel für diese Ungleichbe­handlung. Es lässt das Argu­ment des Arbeitgebers …“ Weiterlesen
  • 05.01.2012 Rechtsanwalt Frank Langer
    „… der Familienpflegezeit vom Arbeitgeber so aufgestockt, dass der Beschäftigte beispielsweise bei 50 prozentiger Arbeit weiterhin 75 Prozent seines letzten Bruttoeinkommens erhält. Nach der „Pflegephase …“ Weiterlesen
  • 04.01.2012 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… des Arbeitnehmers mitgeteilt hatte, überwies der Arbeitgeber den Abfindungsbetrag auf ein Girokonto, auf das früher auch das Gehalt des Arbeitnehmers eingezahlt worden war. Es lief auf die Tochter und war …“ Weiterlesen
  • 04.01.2012 Rechtsanwalt Christian Steffgen
    „… , Beschl. v. 28.06.1994 - 1 ABR 59/93; Beschl. v. 17.06.1997 - 1 ABR 3/97 ). Nach § 99 Abs. 1 Satz 2 BetrVG muss der Arbeitgeber den in Aussicht genommenen Arbeitsplatz und die vorgesehene …“ Weiterlesen
  • 04.01.2012 GKS Rechtsanwälte
    „In der Praxis beweist es sich ständig aufs Neue: Nicht jeder Arbeitgeber hat verinnerlicht, dass die Kündigung schwangerer Frauen besonders strengen Anforderungen unterliegt. So kommt es noch immer …“ Weiterlesen
  • 04.01.2012 Dr. Sonntag Rechtsanwälte
    „… werden. Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts ist dies ein höchstpersönlicher Anspruch des Verstorbenen gegenüber dem Arbeitgeber. Der Anspruch kann nicht auf Erben übergehen. Er kann auch nicht verkauft oder auf Dritte in anderer Weise übertragen werden. Roland Tilch“ Weiterlesen
  • 22.12.2011 Heinz Rechtsanwälte
    „… der Arbeitgeber deren Personalien, den vorgesehenen Einsatzbereich und Arbeitsumfang, den Einstellungstermin und die Einsatzdauer mitteilen. Er muss nach einem neueren Beschluss …“ Weiterlesen
  • 21.12.2011 Sandra Voigt, anwalt.de-Redaktion
    „Wurde ein Arbeitnehmer wegen sexueller Belästigung einer Kollegin bereits abgemahnt und ändert er sein Verhalten danach nicht, so kann ihm fristlos gekündigt werden. Jeder Arbeitgeber hat nach § 12 I …“ Weiterlesen
  • 21.12.2011 Sandra Voigt, anwalt.de-Redaktion
    „… kann. Gerade ein Berufskraftfahrer ist auf seinen Führerschein angewiesen. Führt er sich als Verkehrsrowdy auf und verliert dadurch auf Dauer seinen Führerschein, kann ihm der Arbeitgeber grundsätzlich kündigen …“ Weiterlesen
  • 21.12.2011 Rechtsanwalt Alexander Bredereck
    „… , 1 AZR 566/08) jüngst entschiedenen Fall hatte ein Arbeitnehmer den Arbeitgeber auf Zahlung einer höheren Sozialplanabfindung verklagt. Hintergrund war, dass dem Arbeitnehmer nach den Kriterien …“ Weiterlesen
  • 20.12.2011 Heinz Rechtsanwälte
    „… ) verpflichtet den Arbeitgeber zu prüfen, ob freie Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzt werden können, insbesondere mit solchen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind. Abweichend …“ Weiterlesen
  • 20.12.2011 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… ausgeglichen ist. Es wird also der entsprechende Betrag einbehalten. Was gilt für Arbeitgeber? Familienpflegezeit ist nur möglich, wenn der Arbeitgeber einverstanden ist. Anders als beispielsweise beim …“ Weiterlesen
  • 20.12.2011 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… . Kurz bevor er sie antrat, wollte er noch zwei Tage zusätzlich für die häusliche Pflege seiner Mutter von der Arbeit freigestellt werden. Als sein Arbeitgeber die zusätzlichen Tage nicht als Pflegezeit …“ Weiterlesen
  • 20.12.2011 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… zeigte“, geklagt. Besonders das Wort „kennengelernt“ hatte nach Ansicht des Arbeitnehmers eine negative Tendenz und würde den Eindruck erwecken, der Arbeitgeber wolle damit andeuten, dass genau …“ Weiterlesen
  • 19.12.2011 Sandra Voigt, anwalt.de-Redaktion
    „Bei der Parkplatzvergabe kann der Arbeitgeber entscheiden, dass Frauen, die häufiger Opfer von gewaltsamen Übergriffen werden, vor Männern einen dem Büro näher gelegenen Parkplatz bekommen. Viele …“ Weiterlesen
  • 19.12.2011 Heinz Rechtsanwälte
    „… kann. Auch wenn solche Fälle nicht häufig vorkommen, lässt sich doch durch vertragliche Gestaltung das finanzielle Risiko des Arbeitgebers begrenzen. Frank Langer Fachanwalt für Arbeitsrecht Heinz Rechtsanwälte Heidelberg www.heinz-rae.de http://www.arbeitsrechtsfix.de/user/rechtsanwaelteheinz-raede“ Weiterlesen
  • 16.12.2011 Rechtsanwalt Björn Steveker
    „Viele Arbeitnehmer erhalten mit der Gehaltsabrechnung für November Weihnachtsgeld. In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten neigt mancher Arbeitgeber dazu, gerade an dieser Stelle den Rotstift …“ Weiterlesen
  • 14.12.2011 Rechtsanwalt Jens Wölke LL.M.
    „… und/oder des Übertragungszeitraumes erkrankt und deshalb arbeitsunfähig ist. § 7 III und IV BUrlG ist im Verhältnis zu privaten Arbeitgebern nach den Vorgaben des Art. 7 der Richtlinie 2003/88/EG …“ Weiterlesen
  • 12.12.2011 Sandra Voigt, anwalt.de-Redaktion
    „Wurde über mindestens drei Jahre Weihnachtsgeld gezahlt, kann der Arbeitgeber die Zahlung nicht einfach streichen. Das gilt auch dann, wenn jedes Jahr ein anderer Betrag gezahlt wurde …“ Weiterlesen