5.500 Anwälte für Schadensregulierung | Seite 3

Schadensregulierung beschreibt die Abwicklung der Ersatzansprüche nach einem Schadensfall. Man spricht daher auch von Schadensabwicklung. Ausgangspunkt kann dabei jedes Schadensereignis sein, beispielsweise Verkehrsunfall oder Arbeitsunfall, Sportunfall, Hundebiss oder Pferdebiss. Wo ein Schaden entsteht, für den jemand anders verantwortlich ist und haftet, kommt es grundsätzlich zur Schadensregulierung.

Der Schadenersatz, oder Schadensersatz wie ihn das BGB nennt, kann dabei direkt zwischen den Beteiligten reguliert werden. Das heißt, der Schädiger ersetzt dem Geschädigten den Schaden direkt aus eigener Tasche. Oft liegt aber ein Versicherungsfall vor und die Versicherung übernimmt die Schadensregulierung direkt. Besonders bei einem Verkehrsunfall springt meist die Kfz-Versicherung, gleich ob Haftpflicht oder Kasko-Versicherung, direkt ein. Aber auch Privathaftpflicht oder Tierhalterhaftpflicht wickeln die Schadensregulierung oft unmittelbar mit dem Geschädigten ab.

Immaterieller Schaden

Die Schadensregulierung umfasst grundsätzlich auch den Ersatz des immateriellen Schadens, also eines Schadens der nicht Vermögensschaden ist. Der ist aber nur ersatzfähig, sofern das im Gesetz ausdrücklich vorgehsehen ist. Dazu zählt insbesondere das Schmerzensgeld nach einer vorsätzlichen oder fahrlässigen Körperverletzung. Die kann auch bei einem Verkehrsunfall oder einer ärztlichen Falschbehandlung vorliegen. Zur Bestimmung der Höhe des immateriellen Schadens wird regelmäßig eine Schmerzensgeldtabelle und in schwierigen Fällen auch ein medizinisches Gutachten herangezogen. Auch bei einer schweren Persönlichkeitsrechtsverletzung oder schuldhaften Urheberrechtsverletzung kann ein Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens bestehen, der im Rahmen der Schadensregulierung zu klären ist.

Wiederbeschaffungswert

Auch bei beschädigten Sachen ist die Schadenshöhe oft streitig. Gängige Grundlage zur Bestimmung ist der Widerbeschaffungswert. Das ist der Geldbetrag, der aufgewendet werden müsste, um eine gleiche oder gleichwertige Sache zu beschaffen. Diese kann dann die beschädigte oder zerstörte Sache ersetzen, wobei ein eventueller Restwert bei der Schadensregulierung abzuziehen ist. Vor allem nach Verkehrsunfällen haben auch stark beschädigte Fahrzeuge noch immer einen Wert, den die Versicherung bzw. ein Schrotthändler für das Fahrzeugwrack zahlt, um beispielsweise an Ersatzteile zu kommen. Der um den Restwert reduzierte Wiederbeschaffungswert wird als Wiederbeschaffungsaufwand bezeichnet.

Abrechnung auf Neuwagenbasis

Wird bei einem Verkehrsunfall ein fast neues Kfz beschädigt, kann in Einzelfällen eine Abrechnung auf Neuwagenbasis erfolgen. Dabei wird statt dem Wiederbeschaffungsaufwand trotz des nicht mehr neuen Fahrzeugs der Neuwagenpreis herangezogen. Voraussetzung ist jedoch, dass das Auto nur wenige Wochen alt ist und wenige hundert Kilometer gefahren wurde, bevor ein erheblicher Unfall passiert ist.

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